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FCA gegen Union Berlin: Ohne Berisha & Gikiewicz

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Der FCA muss einmal mehr auf Berisha und Gikiewicz verzichten

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    Enrico Maaßen, der Trainer FC Augsburg, zeigt die Richtung an für Niklas Dorsch.
    Enrico Maaßen, der Trainer FC Augsburg, zeigt die Richtung an für Niklas Dorsch. Foto: Klaus Rainer Krieger

    Wie würde wohl die Situation des FC Augsburg aussehen, hätte Mergim Berisha in den vergangenen vier Partien mitgewirkt? Stünde der Fußball-Bundesligist ebenso nur drei Punkte vor dem Relegationsplatz gegen den Abstieg? Oder hätte er sich längst der größten Sorgen entledigt und den Klassenerhalt beinahe sicher? Natürlich wirkt das sehr hypothetisch, aber die Erfolgsaussichten wären doch andere gewesen. Sehnsüchtig erwartet Trainer Enrico Maaßen vor dem Heimspiel gegen Union Berlin (Samstag, 15.30 Uhr/Sky) die Rückkehr seines bislang besten Angreifers. Neun Treffer hat der 24-Jährige, der in ein paar Tagen 25 Jahre alt wird, in der laufenden Runde erzielt. Nicht nur die Torausbeute macht ihn für den FCA wertvoll. Weil Berisha vor kurzem in die deutsche Nationalmannschaft berufen worden ist und seine ersten Länderspielminuten absolviert hat, ist der Respekt der Gegenspieler gewachsen. Berisha strahlt Gefahr aus, zieht Aufmerksamkeit auf sich, schafft dadurch Räume für Mitspieler. 

    In der Schlussphase dieser Spielzeit könnte Berisha einer dieser von Trainern so geschätzten "Unterschiedsspieler" sein. Zu dieser Kategorie zählt ebenso Ermedin Demirovic (acht Tore), der gegen Eintracht Frankfurt so sehenswert getroffen hat. Doch das Erfolgsduo wird mindestens ein weiteres Mal getrennt bleiben. Berisha stand zwar am Dienstagnachmittag auf dem Trainingsplatz, an ein Üben mit der Mannschaft war aber nicht zu denken. Nach einer Viertelstunde, in der er mit einem Athletiktrainer Intervallläufe absolviert hatte, schlich Berisha wieder vom Rasen. Maaßen hält einen Einsatz gegen Berlin für "unwahrscheinlich". Berisha trainiere noch nicht mit der Mannschaft und es sei die fünfte Woche, fügt Maaßen hinzu. Heißt: Je länger die Pause, desto mehr Training benötigt der Spieler, ehe er spielfähig ist. "Er hat immer noch Schmerzen im Fußgelenk bei ein paar Bewegungen, das macht ein Mannschaftstraining unmöglich", erklärt Maaßen.

    Torhüter Rafal Gikiewicz fällt beim FC Augsburg noch länger aus

    Ein paar Übungen mit Ball am Fuß macht inzwischen wieder Torhüter Rafal Gikiewicz. Doch an Torwart-spezifische Übungen, wie etwa das Abwehren von Schüssen, ist längst nicht zu denken. Erst im vorletzten Saisonspiel gegen Borussia Dortmund könnte Gikiewicz wohl wieder ein Kandidat für einen Einsatz sein, noch verhindert die lädierte Schulter ein Mitwirken. Gikiewicz muss noch mindestens zwei Spiele absolvieren, damit sich sein Vertrag um ein Jahr verlängert, gegen Dortmund und Mönchengladbach müsste er folglich noch auflaufen. Lediglich aus Gründen der Belastungssteuerung absolvierten Mads Pedersen und Arne Maier ein individuelles Training und lockere Laufübungen. Fredrik Jensen erholt sich weiterhin von einer Knöchelverletzung, könnte gegen Ende der Woche aber ins Mannschaftstraining einsteigen. 

    Gegen Stuttgart hatte sich Linksverteidiger Iago eine Muskelverletzung zugezogen, gegen Frankfurt erwischte es Julian Baumgartlinger. Dem Österreicher droht das Karriereende, nachdem er sich ohne Einwirkung des Gegners das Knie verdreht hatte. Noch steht die genaue Diagnose aus. Dass Baumgartlinger am Dienstag auf dem Trainingsplatz fehlen würde, kam wenig überraschend. Er gesellt sich zu den Langzeitverletzten Reece Oxford, André Hahn oder Tobias Strobl.

    Der FCA ist es gewohnt, in der Endphase der Saison noch nicht gesichert zu sein

    Der Trainer begründet das Fehlen guter Ergebnisse unter anderem mit dem Fehlen guter Spieler. Erstaunlich ruhig geben sich bislang Verantwortliche und Spieler in Augsburg. Unaufgeregt ebenso die spärliche Anhängerschaft, die sich am Dienstag am Absperrzaun versammelt hat. Diskutiert wird vor allem über Mitkonkurrenten im Kampf gegen den Abstieg, über Bochum, Stuttgart, Schalke oder Hertha. Weniger über die eigene Mannschaft. In der Endphase einer Saison noch nicht gesichert zu sein, daran sind die FCA-Fans seit geraumer Zeit gewohnt. Seit sieben Spieltagen wartet der FCA auf einen Erfolg, der Abstand zur Gefahrenzone schmilzt. Maaßen bemüht sich weiterhin, Optimismus zu verbreiten, hebt das Positive hervor, die Entwicklung, die seine Mannschaft vollzogen habe. Der eine Punkt gegen Frankfurt sei wichtig gewesen, meint Maaßen. "Jetzt müssen wir nachlegen."

    Mitten hinein in diese hoffnungsvolle Grundstimmung mischen sich nun Zweifel, ob der FCA im Endspurt nicht doch noch auf einen Abstiegsplatz geraten könnte. Dass sich die Augsburger zu lange zu sicher fühlten.

    Unsere Sportreporter reisen mit dem FC Augsburg quer durch die Republik, notfalls auch Europa und die ganze Welt, um über das Geschehen erzählen zu können. Im FCA-Podcast "Viererkette“ sprechen sie darüber. Eine neue Folge erscheint nach Spieltagen immer spätestens montags bis 18 Uhr.

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