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FC Augsburg: Der FCA erkämpft gegen Schalke 04 den dritten Sieg in Folge

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Der FCA erkämpft gegen Schalke 04 den dritten Sieg in Folge

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    Augsburgs Trainer Enrico Maaßen gestikuliert.
    Augsburgs Trainer Enrico Maaßen gestikuliert. Foto: Tom Weller, dpa (Archivbild)

    Es sind jetzt genau vier Wochen her, als die Fans des FC Augsburg die 0:2-Heimniederlage ihrer Mannschaft gegen Hertha BSC mit einem gellenden Pfeifkonzert quittierten. Es war die dritte Heimniederlage in Folge, der FCA schien mit seinem neuen Trainer Enrico Maaßen schweren Zeiten entgegenzugehen. Mit nur drei Punkten war der FCA nach dem fünften Spieltag Tabellen-16. Erst nach einer Aussprache am Zaun der Ulrich-Biesinger-Tribüne, als die Mannschaft versprochen hatte, sich zu bessern, wurden die Spieler mit ein wenig Applaus in die Kabine entlassen.

    Vier Wochen später hat sich nach dem 3:2 (2:1)-Auswärtssieg bei Schalke 04 die Krisenstimmung in Luft aufgelöst. Am Sonntagabend, nachdem sich die ganze Aufregung nach intensiven 97 Minuten gelegt hatte, wurden die FCA-Spieler von den über 1.000 FCA-Fans, die mit einem Sonderzug angereist waren, vor der Gäste-Kurve nicht mit Pfiffen sondern mit frenetischem Beifall empfangen. Sie hatten Wort gehalten.

    Trainer Enrico Maaßen änderte die Strategie

    Der FCA gewann als einziges Team der Liga die vergangenen drei Spiele, hat mit vier Siegen nach acht Spieltagen einen neuen Vereinsrekord aufgestellt. Mit zwölf Zählern ist der FCA zwar nur Zehnter. Doch während der Relegationsplatz sieben Punkte entfernt ist, beträgt der Rückstand auf den FC Bayern München, den der FCA vor der Länderspielpause noch mit 1:0 besiegt hatte, auf Rang drei nur drei Punkte.

    Natürlich will FCA-Trainer Maaßen diese tabellarische Momentaufnahme nicht überbewerten. Doch der 38-Jährige will den psychologischen Vorteil auch nicht kleinreden. „Ich bin sehr stolz, es ist der dritte Sieg in Serie, das gibt weiter Auftrieb, wir müssen weiter bodenständig bleiben und die Euphorie mitnehmen.“

    Augsburgs Torwart Rafal Gikiewicz feiert vor den eigenen Fans.
    Augsburgs Torwart Rafal Gikiewicz feiert vor den eigenen Fans. Foto: David Inderlied, dpa

    Die hat der Bundesliga-Novize auf der Trainerbank auf bemerkenswerte Weise mit entfacht. Denn nach dem Holperstart rückte Maaßen von seiner ursprünglichen Intention vom Ballbesitz-Fußball ab, justierte die Stellschrauben deutlich nach und heraus kam eine Spielweise, die den Spielern wie auf den Leib geschneidert scheint. Mit viel Wucht, schnellem Spiel in die Spitze, aggressiven Gegenpressing und giftigen Zweikampfverhalten sorgt der FCA in dieser Phase der Saison für Aufsehen.

    Er spielt zwar bei weitem nicht fehlerfrei, doch immer begeisternd. Wie auch am späten Sonntagnachmittag. Die FCA-Fans, die in der Arena ihren vor sieben Jahren bei einem Autounfall tödlich verunglückten Freunden Dani und Max mit einer Phyroshow gedachten, hatten ihre Mannschaft auf dem Weg zum Stadion mit einem Spalier begrüßt. „Das war grandios. Wir sind selten so empfangen worden“, erzählte Reuter.

    Ermedin Demirovic bringt den FCA als Doppel-Torschütze in Führung

    Und diese Begeisterung nahm der FCA auch mit ins Spiel. Maaßen hatte die Startelf zum dritten Mal in Folge unverändert gelassen. Und da auch Schalke-Trainer Frank Kramer, ein gebürtiger Memminger, auf die Offensive setzte, entwickelte sich ein, wenn auch nicht immer hochklassiges, so doch mitreißendes Bundesliga-Spiel. Dabei sah der FCA nach gut 20 Minuten wie der sichere Sieger aus. Ermedin Demirovic hatte den FCA mit einem Doppelpack (9./21.) in Führung gebracht. „Die ersten 20 Minuten sind wir sehr wuchtig aufgetreten, da haben wir ein tolles Spiel gezeigt“, erklärte Maaßen.

    Doch die Schalker, angetrieben von fast 60.000 Fans, kamen zurück. Torjäger Simon Terodde (33.) und U21-Nationalspieler Tom Krauß mit seinem ersten Bundesliga-Tor (63.) sorgten für den Ausgleich. Als dann noch Mërgim Berisha Gelb-Rot (70.) sah, schien das Spiel endgültig zu kippen. Berisha wird damit am Samstag im Heimspiel gegen den VfL Wolfsburg fehlen. Doch Maaßen hatte auch in dieser kritischen Phase eine Lösung. Er stellte vom 4-4-2 auf ein 5-3-1 um. „Wir sind stabil geblieben und die eine Chance, die wir dann bekommen haben, haben wir dann auch genützt“, freute sich der Trainer. In der 77. Minute kürte Andre Hahn, der sein 250. Bundesligaspiel absolvierte, seine starke Leistung mit dem 3:2-Siegtreffer (77.). Dabei blieb es, weil der FCA am Ende mit allen verteidigte was er hatte. „Der Trainer hat eine kleine Familie aus uns geformt, in der jeder für den anderen ackert“, erklärte Doppel-Torschütze Demirovic. Und da man in einer Familie besonders auch in ungemütlichen Situationen zueinandersteht, war auch nach dem Schlusspfiff Torhüter Rafal Gikiewicz der Unterstützung seiner Kollegen bei seiner Privatfehde mit den Schalker Fans und S04-Kapitän Simon Terodde gewiss. Es flogen Bierbecher, Feuerzeuge und auch das ein oder andere giftige Wort durch die Arena.

    Auch Stefan Reuter war von einem Feuerzeug am Kopf getroffen worden. Doch der Sport-Geschäftsführer wollte am Ende „nicht mehr daraus machen als es ist“ und die Sache auf sich beruhen lassen. Viel lieber sprach er über den sportlichen Höhenflug seiner Mannschaft: „Klar, versuchen wir die Euphorie mitzunehmen und den Lauf fortzusetzen. Aber wir sehen auch, wie hart umkämpft jedes Spiel ist. Wir haben sie immer mit einem Tor Unterschied gewonnen. Da dürfen wir jetzt nicht nachlassen.“

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