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FC Augsburg: Der FCA besteht gegen Freiburg einen Härtetest

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Der FCA besteht gegen Freiburg einen Härtetest

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    Große Freude herrschte beim FC Augsburg nach dem 2:1-Heimsieg gegen den SC Freiburg.
    Große Freude herrschte beim FC Augsburg nach dem 2:1-Heimsieg gegen den SC Freiburg. Foto: Christian Kolbert

    Wieder hatte Marinko Jurendic einen regen Austausch mit dem Schiedsrichterteam. Schon in der Pause hatte er Bastian Dankert in der Kabine besucht, nach dem Schlusspfiff hielt sich der Augsburger Sportdirektor erst gar nicht lange mit Jubeln über den 2:1-Sieg gegen den SC Freiburg auf, sondern marschierte gleich erneut zu den Schiedsrichtern. Sein Redebedarf war groß, wie bereits vor einer Woche in Mainz. Weil Jurendic grundsätzliche Probleme mit dem Video-Schiedsrichter (VAR) erkennt. 

    Dem Schweizer geht es um eine klare Regelung, wann der Video-Assistent sich meldet und wann nicht. Zuletzt hatte er sich nach Meinung von Jurendic zu selten gemeldet. In Mainz ging die Partie nach einem aus FCA-Sicht klaren Handspiel eines Mainzer Akteurs im Strafraum ohne Hinweis aus Köln weiter. Ein Fehler, wie die Regelverantwortlichen wenige Tage nach dem Spiel einräumten. Am Sonntagabend meldete sich der Kölner Keller erneut nicht, als Freiburgs Doan FCA-Verteidiger Iago im Strafraum am Bein getroffen hatte. Aus Augsburger Sicht ein Strafstoß, der Video-Assistent sah keinen Grund zum Eingreifen. Dankert ließ also ohne Überprüfung weiterspielen. 

    FCA-Sportdirektor Jurendic fordert einheitliche Richtlinien beim Videobeweis

    Jurendic konnte das nicht verstehen. "Iago wird klar am Fuß getroffen", sagte der FCA-Sportdirektor. Jedenfalls deutlich heftiger als Freiburgs Vincenzo Grifo in Hälfte eins, als ein Einsteigen von Fredrik Jensen zu einem Strafstoß und damit der Führung für die Gäste geführt hatte. Jurendic wünscht sich einheitliche Richtlinien. "Ich will, dass auch unsere Szene überprüft wird. Meinetwegen sollen sie den Spielfluss so lange unterbrechen, wie sie wollen. Da geht es um viel zu viel", sagte Jurendic. Und: "Wegen solcher VAR-Entscheidungen könnten wir nach den zwei Spielen null Punkte haben. Oder vielleicht sogar vier", sagte der Schweizer. 

    Die Augsburger gehören zu den Bundesliga-Teams, die in der Hinrunde am wenigsten von den Überprüfungen durch den Videobeweis profitiert haben. Schlusslicht ist Werder Bremen, bei den Hanseaten fielen neun von 13 Überprüfungen negativ aus. Es folgen der FCA (sechsmal positiv, neunmal negativ) und Darmstadt (dreimal positiv, sechsmal negativ). 

    Dass die Laune bei Jurendic am Sonntagabend dennoch gut war, lag an der starken Leistung des Augsburger Teams. Das 0:1 durch Grifo hatten die Gastgeber vor 28.894 Fans durch die Tore von Felix Uduokhai (72.) und Arne Engels (81.) beantwortet. "Das war genau die Reaktion, auf die ich gehofft hatte", sagte Jess Thorup. Vor einer Woche war der Däne enttäuscht gewesen nach dem Auftritt in Mainz. Am Sonntag war er versöhnt. "Meine Mannschaft hat von der ersten Minute das Spiel kontrolliert und wieder Charakter gezeigt", sagte der FCA-Trainer, der nach Spielschluss mit einem Geschenk durch die Arena gelaufen war. Seine Spielpartnerin von der Casino-Night am Dienstagabend hatte ihm versprochen, dass sie ihm ihren Gewinn überlassen werde – wenn dem FCA ein Sieg gegen Freiburg gelänge. Also hatte Thorup plötzlich eine mit einer roten Schleife versehene warme Decke in der Hand. Nicht das Schlechteste an diesem kalten Februarabend.

    In Darmstadt will der FCA den Sieg gegen Freiburg vergolden

    Alles gut also beim FC Augsburg? Womöglich ist tatsächlich eine entspannte Saison-Schlussphase möglich, sollten in den Duellen mit Darmstadt und Heidenheim weitere Punkte folgen. "Wir haben einen Härtetest bestanden. Mit dem Sieg haben wir uns im Mittelfeld festgesetzt", sagte Jurendic, der allerdings gleich gegen die Gefahr zu großer Euphorie ankämpfte. Wohlwissend, dass sich die Augsburger oft schwertun, wenn sie eine starke Leistung eine Woche später bestätigen wollen. "Wir dürfen keinen Millimeter nachlassen und wollen die drei Punkte von heute in Darmstadt vergolden. Dann hat die Mannschaft wirklich einen großen Entwicklungsschritt gemacht", meinte der Sportdirektor.

    Die Gastgeber hatten am Sonntag nicht nur kämpferisch, sondern auch spielerisch überzeugt. Mit viel Geduld, wie Felix Uduokhai hinterher sagte, bastelten sie an der Wende. Hilfreich waren mal wieder die personellen Veränderungen in Hälfte zwei. "Die Einwechselspieler haben einen Unterschied gemacht", sagte Thorup. Allen voran Arne Maier und Arne Engels. Eine Rolle spielte auch die zunehmende Müdigkeit bei den Freiburgern. Der lange Fußballabend am Donnerstag in der Europa League hatte Spuren hinterlassen. 

    Auch bei Christian Streich. Freiburgs Trainer war am Sonntag zwar gewohnt aktiv an der Seitenlinie, ein grippaler Infekt aber hatte ihn geschwächt. Bei den Interviews nach Spielende ließ er sich von Co-Trainer Lars Voßler vertreten. Der sprach von "hungrigen und messerscharfen Augsburgern". Und von einem verdienten Erfolg der Gastgeber. Trotz erneuter Sorgen wegen des Videobeweises.

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