Startseite
Icon Pfeil nach unten
Sport
Icon Pfeil nach unten
FC Augsburg
Icon Pfeil nach unten

FC Augsburg: Das sagen FCA-Manager Reuter und Präsident Hofmann zu Caiuby

FC Augsburg

Das sagen FCA-Manager Reuter und Präsident Hofmann zu Caiuby

    • |
    Stefan Reuter hat beim FCA-Trainingslager in Alicante alles im Blick.
    Stefan Reuter hat beim FCA-Trainingslager in Alicante alles im Blick. Foto: Klaus Rainer Krieger

    Immer wenn die Profis des FC Augsburg am Vormittag trainieren, pfeift ein unangenehmer Wind über den an einem Hang gelegenen Trainingsplatz im spanischen Algorfa. Den bekommt auch Stefan Reuter zu spüren. Zwar steht er am Spielfeldrand geschützt, doch die Fragen nach seinem Sorgenkind Caiuby, der auch am Sonntag fehlte, wollen nicht enden und denen kann er auch nicht ausweichen. Das nervt den Geschäftsführer Sport des FCA immer mehr: „Ich werde jetzt sicher nicht jeden Tag über Caiuby diskutieren“, sagte er am Samstag. Zwar sei seine Benachrichtigung recht kurzfristig gewesen, doch für Reuter sind die Gründe „nachvollziehbar“. Reuter weiter: „Es ist etwas Privates. Wenn er da ist, werden wir mit ihm das Gespräch suchen und dann werden wir sehen, was ist.“

    Den Grund für Caiubys Fernbleiben wollte er nicht nennen, auch wenn es für die Außenstehenden dann vielleicht leichter zu verstehen wäre. „Ich weiß, um was es geht, es ist für mich nachvollziehbar, aber private Dinge müssen vom Spieler kommen. Wenn es der Spieler nicht tut, werde ich es sicher nicht nennen. Da ist mir unsere Außendarstellung relativ egal.“ Auch Vorstandschef Klaus Hofmann, der inzwischen ebenfalls in Spanien angekommen ist, hätte das Thema Caiuby gerne vom Tisch. „Es ist alles gesagt“, war seine kurze Antwort.

    Hinteregger steht zu Caiuby - nicht alle FCA-Spieler sehen das so

    Doch so einfach ist es nicht. Denn dass Caiuby zum wiederholten Mal gegen Regeln verstößt, wird auch in der Mannschaft diskutiert. Öffentlich äußern dazu will sich kaum einer der Spieler. Martin Hinteregger ist eine Ausnahme. Er sagt: „Ich möchte keine familiären Probleme haben, wenn ich 10.000 Kilometer von zu Hause weg bin. Es wird mir da zu viel aufgebauscht. Ich denke, ich sehe ihn etwas anders, weil auch ich nicht gerade der Parade-Profi bin. Es muss auch Spieler wie Caiu und mich geben, die nicht alles so perfekt und pünktlich machen.“

    Natürlich gibt es Spieler, wie Hinteregger, die weiter zu Caiuby halten. Es gibt einige, denen das Thema egal ist, aber auch welche, die nur noch genervt sind. „Wo ist Caiuby?“, wird da beim kurzen, unbemerkten Gespräch spöttisch gefragt. Aber manchmal wird auf dem Weg vom Platz zum Hotel auch angemerkt, dass es noch mehr Familienväter in der Mannschaft gibt.

    Die Causa Caiuby scheint sich zu einem Problem mit Sprengkraft zu entwickeln. Vor allem, wenn die Spieler die Meinung haben, es werden nicht alle gleich behandelt. Dabei betonen die FCA-Verantwortlichen immer wieder, wie wichtig im Abstiegskampf die mannschaftliche Geschlossenheit sei. Wann Caiuby wieder nach Europa zurückkehrt, weiß Reuter noch nicht. Schon anwesend ist dagegen Alfred Finnbogason, der nach der Geburt seines zweiten Kindes am Sonntag im Trainingslager ankam. Der erkrankte Philipp Max könnte vielleicht schon in Kürze zur Mannschaft stoßen. „Am Freitag ging es ihm schon deutlich besser. Der Arzt will aber die Blutwerte abwarten, ehe er grünes Licht gibt“, sagt Reuter.

    Stefan Reuter will das Trainingslager erst einmal nützen, um sein Team auf den Abstiegskampf vorzubereiten. „Es gilt extrem konzentriert und fokussiert zu sein, wir wollen positiv in die Rückrunde starten. Das ist unser Ziel und das lassen wir uns überhaupt nicht von Dingen drum herum beeinflussen und darum werden wir das Thema Caiuby nicht weiter erörtern.“

    Finnbogason und Max bald wieder bei der Mannschaft

    Wann Caiuby wieder nach Europa zurückkehrt, weiß Reuter noch nicht. Etwas länger kann es auch noch beim erkrankten Philipp Max dauern. "Am Freitag ging es ihn schon deutlich besser. Der Arzt will aber die Blutwerte abwarten, ehe er grünes Licht gibt", sagt Reuter.

    Dafür absolvierte Torhüter-Neuzugang Gregor Kobel, 21, sein erstes spezifisches Torwarttraining. Reuter war angetan. "Kobel hat hohe Qualität. Ich freue mich, dass es geklappt hat." Die Leihe läuft vorerst bis zum Ende der Saison. Was anderes war mit der TSG 1899 Hoffenheim nicht zu verhandeln, gesteht Reuter: "Da war Hoffenheim aktuell null gesprächsbereit."

    Reuter will die Verpflichtung von Kobel aber nicht als Vertrauensverlust in die Stammtorhüter Andreas Luthe und Fabian Giefer verstehen: "Ich habe absolutes Vertrauen zu den beiden. Es schadet aber nicht, wenn da noch einmal Qualität dazu kommt."

    Luthe in die USA - nur Spekulation?

    Dass Andreas Luthe angeblich ein Angebot aus der amerikanischen Profiliga MLS vorliegt, wollte Reuter nicht kommentieren: "Da ist wirklich nur spekuliert worden und daran nehmen wir nicht teil. Wir haben nicht vor, ihn gehen zu lassen. Das ist aktuell für uns kein Thema." Allerdings beginnt die Saison in den USA erst Anfang März.

    Zudem wird kräftig spekuliert, dass der FCA durchaus selbst noch einmal tätig werden könnte. So wird der Verein immer wieder als Abnehmer für den anscheinend wechselwilligen Patrick Hermann (Borussia Mönchengladbach) genannt. Reuter sagt dazu: "Natürlich hat er Qualität, aber so etwas kommentieren wir nicht." Wenn Qualität auf dem Markt ist, beschäftigt sich der FCA allerdings durchaus damit, wie es sich im Fall Kobel gezeigt hat.

    Doch Reuter will das Trainingslager erst einmal nützen, um sein Team auf den Abstiegskampf vorzubereiten. "Es gilt, sich hier absolut auf die eigene Stärke einzuschwören. Wir müssen uns hier die Verfassung holen, um vom ersten Spieltag an Vollgas geben zu können. Es gilt, extrem konzentriert und fokussiert zu sein. Wir wollen positiv in die Rückrunde starten. Das ist unser Ziel und das lassen wir nicht von Dingen aus dem Umfeld beeinflussen. Darum werden wir das Thema Caiuby nicht weiter erörtern."

    Lesen Sie dazu: Der FCA reist ins Trainingslager - und Caiuby fehlt wieder.

    Causa Caiuby - unser Kommentar: Der FCA hat bei Caiuby zu oft ein Auge zugedrückt.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden