Startseite
Icon Pfeil nach unten
Sport
Icon Pfeil nach unten
FC Augsburg
Icon Pfeil nach unten

FC Augsburg: Daniel Caligiuri über Zeit beim FCA: "Das war kein fairer Konkurrenzkampf"

FC Augsburg

Daniel Caligiuri über Zeit beim FCA: "Das war kein fairer Konkurrenzkampf"

    • |
    Daniel Caligiuri wird den FCA verlassen. Der Verein hat seinen Vertrag nicht verlängert.
    Daniel Caligiuri wird den FCA verlassen. Der Verein hat seinen Vertrag nicht verlängert. Foto: Klaus Rainer Krieger

    Herr Caligiuri, Sie waren drei Jahre beim FC Augsburg, jetzt kam es zur Trennung. Wie fällt Ihre Bilanz aus?
    DANIEL CALIGIURI: Die drei Jahre gingen schnell vorbei. Bis auf das letzte bin ich völlig zufrieden. Ich bin hier gut gestartet. Die ersten zwei Saisons waren gut, da habe ich meine Leistung gebracht. Das letzte Jahr aber lief nicht so, wie ich es mir gewünscht habe.

    Vor allem am Ende kamen Sie kaum mehr zum Einsatz. Woran lag das?
    CALIGIURI: Eine solche Saison habe ich noch nie erlebt. Ich muss nicht immer 90 Minuten spielen. Aber dass ich so wenig Spielzeit bekomme, hat mich sehr gewundert. Ich ging als Vizekapitän in die Saison, am Anfang hat noch alles gepasst. Ich war Führungsspieler auf und neben dem Platz. Auch ich hatte mal schlechte Tage und habe nicht so gut gespielt. Dass ich aber gegen Ende gar nicht mehr zum Zug kam, ist merkwürdig.

    Hat Trainer Enrico Maaßen Ihnen die Gründe genannt?
    CALIGIURI: Vor der Rückrunde wurde mir im Trainingslager in Spanien ein fairer Konkurrenzkampf zwischen mir und Robert Gumny versprochen. Das war es aber nicht. Auch wenn er mal schlecht gespielt hatte oder gesperrt war, kam ich nicht zum Einsatz. Da spielten plötzlich andere auf einer für sie ungewohnten Position. Obwohl ich eigentlich der Backup war. Das hat mich sehr gewundert. Da wurden Entscheidungen getroffen, die ich nicht verstehe. Dann macht man sich natürlich seine Gedanken. Ich kam trotz guter Trainingsleistungen einfach nicht zum Zug. Das war unverständlich.

    Gab es da keine Gespräche mit dem Trainer mehr?
    CALIGIURI: Doch, am Anfang schon noch. Er begründete es einmal mit schlechten Trainingsleistungen. Aber ich war sicherlich nicht der einzige Spieler, der im Training mal schlecht war. Mit meiner Erfahrung hätte ich dem Team noch helfen können. Gegen Ende gab es kaum mehr Gespräche mit dem Trainer, weil ich gemerkt habe, dass ich nicht mehr ins Konzept passe. Vielleicht plant der FCA seine Zukunft mit jüngeren Spielern. Ich hätte aber als Führungsspieler auch noch eine wichtige Rolle spielen können.

    Herrschte auch mit Sport-Geschäftsführer Stefan Reuter Funkstille?
    CALIGIURI: Der Kontakt war immer da. Mir wurde häufiger gesagt, dass ich es gut machen würde – zum Einsatz kam ich trotzdem nicht.

    Gibt es aus Ihrer Sicht einen Moment, der zum Bruch geführt hat?
    CALIGIURI: Ich weiß es nicht. Ich war am Anfang in der Startelf, plötzlich aber war ich recht schnell raus. Dass es später noch schlimmer werden würde, hatte ich nicht gedacht. Gegen Ende der Saison kamen viele Mitspieler auf mich zu und haben gefragt, was los sei. Sie haben auch gemerkt, dass etwas nicht stimmt. Ich konnte aber nicht sagen, was es war. Ich bin einer der wenigen, der immer im Training und nie verletzt war. Irgendwann habe ich gespürt, dass etwas nicht passt. Ich konnte ahnen, dass es zur Trennung kommt. Ich denke aber, dass ich gut mit der Situation umgegangen bin.

    Haben Sie am Ende noch einmal mit dem Trainer gesprochen?
    CALIGIURI: Nein, das ging so auseinander. Ich war mit meiner Frau auf der Abschlussfeier, wir hatten noch einmal einen schönen Abend. Ich habe mich mit allen Mitspielern gut verstanden. Ein paar Leute habe ich an diesem Abend ausgeblendet.

    Wie fällt Ihre Bilanz für das Team aus?
    CALIGIURI: Es war eine Achterbahnfahrt. Wir sind nicht gut gestartet, das Spiel in Bremen war der Knackpunkt. Danach hatten wir einen guten Lauf. Gegen Ende sind wir wieder in ein Loch gefallen. Vielleicht hat auch die Erfahrung am Ende auf dem Platz gefehlt.

    Da hätten Sie doch helfen können.
    CALIGIURI: Das habe ich mir auch gedacht. Ich wollte unbedingt der Mannschaft helfen, durfte aber nicht. Ich kann nicht sagen, warum. Ich habe mich aus meiner Sicht immer gut verhalten. Klar hatte ich beim 3:3 gegen Leipzig in der Vorrunde einen Aussetzer, den der Trainer auch klar angesprochen hat. Da habe ich gepennt, das ist mir zuvor noch nie passiert. Aber wegen einer Situation sollte man nicht so nachtragend sein. Ich war auch traurig, dass ich gegen Dortmund nicht einmal mehr zwei Minuten spielen durfte. Das war mein Abschied, da hätte ich anderes erwartet.

    Wie wird es nun für Sie weitergehen?
    CALIGIURI: Erst einmal muss ich diese Enttäuschung sacken lassen. Ich bin noch topfit, zähle, wie man an den Werten sehen kann, noch immer zu den schnelleren Spielern und möchte weiter in der Bundesliga spielen. Ich fühle mich jedenfalls noch nicht wie 35 und habe noch ein paar Jahre im Profifußball vor mir.

    Zur Person

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden