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FC Augsburg: Daniel Baier hat eine Botschaft an Ex-Mitspieler Verhaegh

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Daniel Baier hat eine Botschaft an Ex-Mitspieler Verhaegh

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    Jahrelang kämpften Daniel Baier (Mitte, links André Hahn) und Paul Verhaegh (rechts) für den Erfolg des FC Augsburg.
    Jahrelang kämpften Daniel Baier (Mitte, links André Hahn) und Paul Verhaegh (rechts) für den Erfolg des FC Augsburg. Foto: Ulrich Wagner (Archiv)

    Jahrelang spielten sie Seite an Seite. Sie stiegen mit dem FC Augsburg in die Bundesliga auf, erlebten Europapokal-Abenteuer und kämpften für den Klassenerhalt. Am Wochenende begegnen sich Daniel Baier und Paul Verhaegh auf dem Rasen der Augsburger Arena – allerdings nicht als Mit-, sondern als Gegenspieler. Die beiden Fußballprofis verbindet eine gemeinsame Zeit und Freundschaft; gegeneinander anzutreten, für Baier ist das ein ungewohntes Gefühl. „Wir freuen uns darauf. Nach dem Spiel können wir uns in Ruhe unterhalten“, sagt Baier und fügt lächelnd hinzu, Paul wisse ja, wo die Kabine sei.

    Im Sommer hat der 34-jährige Niederländer den FCA verlassen, seitdem gibt er beim Bundesliga-Konkurrenten VfL Wolfsburg den Rechtsverteidiger. Am Wochenende kommt es nun zum Wiedersehen, der FCA empfängt den Klub aus der Autostadt (Samstag, 15.30 Uhr). Baier geht professionell an die Sache heran, während des Spiels ruht die Freundschaft. Es gäbe aber ein Szenario, das Baier ins Grübeln bringen würde: ein Elfmeter für Wolfsburg.

    Baier: "...bekommt er ein Problem mit mir"

    Beim FCA schritt Verhaegh jahrelang als etatmäßiger Elfmeterschütze zum Punkt, in Wolfsburg könnte er nun diese Rolle einnehmen, nachdem Mitspieler in dieser Spielzeit Strafstöße vergeben haben. Baier gibt offen zu, glücklich wäre er nicht mit dieser Konstellation. „Wenn er auf die Idee kommt, seinen ersten Elfmeter für Wolfsburg gegen uns zu schießen, bekommt er ein Problem mit mir“, sagt Baier.

    Nach dem Abgang Verhaeghs und Halil Altintops im Sommer hat sich die Hierarchie innerhalb der FCA-Mannschaft neu sortiert. Baier beerbte den Niederländer Verhaegh als Spielführer, rückte in der Hackordnung auf, nachdem er zuvor als zweiter Kapitän Verhaegh vertrat. In der Außendarstellung wird der 33-Jährige nun noch stärker wahrgenommen, gegenüber Medien tritt er spürbar offener auf.

    Innerhalb der Mannschaft verhalte er sich nicht anders, erzählt Baier, trotz der Beförderung habe er keine Veränderung an sich wahrgenommen. „Ich bin so, wie ich bin.“ Er habe auch schon in den vergangenen Jahren Verantwortung übernommen, habe Dinge angesprochen, die ihm innerhalb der Mannschaft aufgefallen seien. Er sei aber weiterhin kein Typ, der Brandreden und Ansprachen halte.

    "Unsere Siege sind uns nicht in den Schoß gefallen“

    Auch sein Verhältnis zu Schiedsrichtern habe sich durch die Binde am Arm nicht verändert. „Auch wenn ich viel mit ihnen rede, machen Schiedsrichter einen guten Job. Fehlentscheidungen gehören dazu. Ich denke, wir Spieler machen am Wochenende mehr Fehler auf dem Platz.“ Vom bisherigen Saisonverlauf und dem Mittelfeldplatz in der Tabelle lässt sich Baier nicht blenden, seine knapp 15-jährige Karriere und die Schnelllebigkeit des Profigeschäfts lehrten ihn Demut. Ebenso wisse die Mannschaft die Situation einzuschätzen. Den Mahner müsse er als Kapitän nicht geben. „Jeder weiß, wie eng es zugeht. Unsere Siege sind uns nicht in den Schoß gefallen.“ Seine Mannschaft sieht er daher gegen Wolfsburg nicht in der Favoritenrolle.

    Baier dient trotz gehobenen Alters weiterhin als Fixpunkt im Zentrum des FCA-Spiels. Er organisiert die Rückwärtsbewegung und das Verschieben im Mittelfeld, betreibt Spielaufbau, indem er sich tief fallen lässt und Bälle fordert. Gegen den FC Bayern hat er sein 200. Bundesligaspiel für Augsburg bestritten. Eine Zahl, die ihn stolz macht. Baier nennt drei Komponenten, auf denen die vielen Einsätze basieren: Vertrauen seitens der Trainer und des Vereins, Leistung und Gesundheit. Baier fasst zusammen: „Für mich lief es in den vergangenen Jahren sehr gut.“

    In Wolfsburg hat Baier einst die Schattenseiten seines Berufs kennengelernt. Er saß auf der Ersatzbank oder Tribüne, seine Karriere geriet als Jungprofi ins Stocken. Missen möchte der Familienvater diese Erfahrung dennoch nicht. „Mit dieser Situation umzugehen und daraus zu lernen, hat mich weitergebracht.“

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