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FC Augsburg: Bundesliga-Start von Maaßen ist Fingerzeig

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Maaßens Bundesligadebüt ist ein erster Fingerzeig

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    Maaßens Bundesligadebüt ist ein erster Fingerzeig
    Maaßens Bundesligadebüt ist ein erster Fingerzeig

    Während der Woche mischte sich Enrico Maaßen unter Fans des FC Augsburg. Der Fußball-Bundesligist hatte einen Grillabend organisiert. Maaßen tauschte sich rege aus, wanderte von einem Tisch zu nächsten. Sagte „Hallo“, smalltalkte. Andererseits war das öffentliche Training am Mittwoch kurzfristig auf Wunsch des Trainers ausgefallen, weil er fürchtete, unter allerlei Augen zu viele Informationen über Taktik und Personal preiszugeben.

    Das gemütliche Beisammensein und das geheime Arbeiten hinter verriegelten Türen spiegeln ziemlich genau wider, wie der 38-Jährige den FCA umkrempelt. Öffentlich tritt er kommunikativ, nahbar und freundlich auf, mit der Mannschaft werkelt er zielorientiert, detailversessen und fast schon nervig.

    FC Augsburg wird zum Kreis der Abstiegskandidaten gezählt – das sagt Enrico Maaßen dazu

    Maaßen ist klug genug zu wissen, wie er wirkt. Ebenso ist er klug genug zu wissen, dass nichts mehr Eindruck hinterlässt als Erfolg. Das letztlich souveräne Weiterkommen im DFB-Pokal gegen den Regionalligisten Lohne (4:0) hilft dem Erneuerer, ein noch stärkeres Signal ginge von einem Sieg gegen den SC Freiburg aus (Samstag, 15.30 Uhr/Sky). Bezwingen Maaßen und der FCA den Europa-League-Teilnehmer, würden sie ein starkes Zeichen Richtung Konkurrenz senden.

    Ist zurück im Mannschaftstraining des FCA: Ruben Vargas.
    Ist zurück im Mannschaftstraining des FCA: Ruben Vargas. Foto: Ulrich Wagner

    Auch vor seiner zwölften Spielzeit in der Erstklassigkeit wird der FCA zu den Abstiegskandidaten gezählt, auch diesmal möchte er erfolgreich Widerstand leisten. Maaßen zeigt sich wenig überrascht, Resultate und Tabellenplätze in jüngerer Vergangenheit gäben schließlich Anlass zu solchen Prognosen. Er entgegnet: „Wir konzentrieren uns auf uns selbst. Wenn man sich gezielt auf jedes Spiel vorbereitet und nicht schaut, was passiert in fünf, sechs Wochen, ist alles möglich. Mir ist relativ egal, wie man am Anfang der Saison eingeschätzt wird.“ Maaßen betritt erstmals die Bühne Bundesliga, verspürt aber nach eigener Auskunft keinerlei Nervosität. „Eine gesunde Anspannung ist da, das ist aber immer so. Ich freue mich auf diesen Tag.“

    Eine sechswöchige Vorbereitungsphase liegt hinter dem neuen Trainer. Die Spieler hat er kennengelernt, seine Spielweise und Ideen nähergebracht. Wen auch immer man aus der Mannschaft fragt, Maaßen wird gelobt. Heißt nicht, dass alle Spieler zufrieden sind. Mit dem Start der Bundesliga endet das Experimentieren endgültig. Auf schonungslose Weise wird sich zeigen, auf welche Profis Maaßen setzt – und welche für ihn ersetzbar sind. Noch bereitet das Personal Sorgen. Maaßen räumt ein: „Wichtig ist, dass die wichtigen Spieler gesund bleiben.“ Genau das ist aber nicht der Fall.

    Zwar befindet sich Ruben Vargas (Muskelverletzung) wieder im Mannschaftstraining, doch die Ausfälle von Niklas Dorsch (Mittelfußanbruch) und Reece Oxford (Knie) schwächen das Gesamtkonstrukt spürbar. Zudem sind nicht alle Baustellen im Kader geschlossen, in jedem Mannschaftsteil sucht der FCA nach Verstärkungen, bis zum 1. September ist das Transferfenster geöffnet. Mit Lasse Günther soll ein Ergänzungsspieler zum Zweitligisten Jahn Regensburg verliehen werden. Ihm wird der Durchbruch in der Bundesliga noch nicht zugetraut. Maaßen hat Wünsche, befindet sich als Trainerneuling allerdings nicht in der Position, Forderungen zu stellen.

    Stürmerduell zwischen Michael Gregoritsch und Ermedin Demirovic

    Michael Gregoritsch hätte er gerne behalten, doch der Österreicher wird am Samstag gegen statt mit dem FCA spielen. Auf ihn und Ermedin Demirovic werden die Kameras gerichtet sein, vor ein paar Wochen haben die Stürmer ihren Arbeitsplatz getauscht. Gleich im ersten Spiel können sie zeigen, welcher Klub mit der Verpflichtung den besseren Deal gemacht hat.

    Maaßen hat seine Startelf für den Bundesligaauftakt längst im Kopf, möchte allerdings zugleich die Eindrücke aus den abschließenden Trainingseinheiten wirken lassen. Zwei, drei Positionen seien offen, merkt er an. An der Grundordnung mit drei Innenverteidigern wird er festhalten, davor sollen seine Spieler taktisch variabel agieren. Maaßen gewährt Einblicke: „Ich habe einen sehr intensiven Ansatz gegen den Ball. Man muss die Stellschräubchen immer weiter drehen. Schauen, was geht schon – und was noch nicht.“

    Der Erkenntnisgewinn nach dem Spiel gegen Freiburg dürfte diesbezüglich groß sein. (mit eisl)

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