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FC Augsburg: Bleibt Baba beim FCA?

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Bleibt Baba beim FCA?

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    Bleibt er oder geht er? Anscheinend hat der AS Rom ein erstes Angebot für FCA-Verteidiger Abdul Rahman Baba abgegeben.
    Bleibt er oder geht er? Anscheinend hat der AS Rom ein erstes Angebot für FCA-Verteidiger Abdul Rahman Baba abgegeben. Foto: Archivbild, Ulrich Wagner

    Eins ist sicher. Abdul Rahman Baba, 21, absolvierte gestern seinen Laktattest, er wird auch heute nach seinem Urlaub zusammen mit den anderen Nationalspielern ins Mannschaftstraining des FC Augsburg einsteigen. Ob der ghanaische Nationalspieler aber auch in Zukunft für die Augsburger in der Bundesliga spielen wird? Einiges deutet darauf hin, dass er dies nicht tun wird.

    Es ist kein Roulettespiel, das in diesen Tagen um einen der begehrtesten Spieler der Liga langsam an Fahrt gewinnt. Bei Roulette braucht man einfach Glück, dass die Kugel im Roulettekessel in das richtige Fach hüpft, das man vorher ausgewählt hat. Der eigne Einfluss auf das Geschehen ist null.

    Bieten um Baba gleicht einer Pokerpartie

    Das Bieten um eines der größten Linksverteidiger-Talente gleicht darum eher einer Pokerpartie. Da ist jeder Schritt wohlüberlegt. Wer am längsten die Ruhe bewahrt, wer am besten blufft, gewinnt. Seit dem 1. Juli ist das Transferfenster geöffnet, jetzt hat ein erster Werber eine erste Karte auf den Tisch gelegt. Am Wochenende berichteten italienische Medien, dass der AS Rom ein erstes Angebot abgegeben hat. 18 Millionen Euro Ablöse und ein Fünfjahresvertrag mit einem jährlichen Gehalt von rund zwei Millionen Euro, netto, versteht sich, soll dem italienischen Vizemeister der Linksverteidiger wert sein.

    Der FCA-Vorstandsvorsitzende Klaus Hofmann sagte dazu gestern: „Es gibt aktuell kein einziges Angebot, mit dem wir uns beschäftigen müssten.“ Vielleicht ist es auch wirklich so, dass der abgebrühte Geschäftsmann – er leitet mit dem Brandschutzhersteller Minimax-Viking schließlich ein Milliarden-Unternehmen – das erste zarte Werben aus Italien für nicht beschäftigungswürdig einschätzt. Schon vor Wochen hatte er erklärt, unter 20 Millionen Euro würde der FCA erst gar nicht verhandeln.

    Die Berichte aus Italien jetzt allerdings als bloße Spekulation abzutun, wäre falsch. Der AS Rom war einer der ersten europäischen Spitzenklubs, die Baba auf ihrer Interessentenliste hatten. Die Italiener würden ihre Linksverteidiger, den Ex–Löwen José Holebas, 31, und Ashley Cole, 34, gern gegen frisches Blut austauschen. Dem Griechen und dem Engländer traut Roma-Trainer Walter Sabatini die Champions League wohl nicht mehr zu.

    Auch Chelsea wird wohl seine Bemühungen intensivieren

    Aber auch der FC Chelsea wird in naher Zukunft wohl seine Bemühungen um Baba intensivieren, zumal es erste Sondierungsgespräche ja schon gegeben hat. In England läuft die Liga nach der Sommerpause nun langsam an. Auch die Engländer haben Probleme hinten links. Mit dem Brasilianer Filipe Luis und dem Spanier Cesar Azpilicueta scheint Chelsea-Trainer José Mourinho nicht so richtig glücklich.

    Baba wäre für beide Klubs auch bei einer zweistelligen Millionen-Ablöse ein durchaus attraktives Investment. Es herrscht weltweit Mangel an guten Linksverteidigern.

    Noch ist alles Vorgeplänkel, ein Abtasten, ein Prüfen der Zockerqualitäten des Gegenübers.

    Der FCA hat in der Pokerrunde derzeit die besten Karten in der Hand. Babas Vertrag läuft bis 2019, der Klub steht auf einem soliden finanziellen Fundament. Der Transfer ist nicht lebensnotwendig, auch wenn der FCA das Zehnfache seines Einsatzes (zwei Millionen Euro) erlösen könnte. Natürlich würde ein Transfererlös von 20 Millionen plus ganz andere Möglichkeiten eröffnen. Andererseits denkt man beim FCA durchaus auch an die eigene sportliche Zukunft. Baba ist einer der größten Bausteine im FCA-Gebilde, das in dieser Saison mit Bundesliga, Europa League und DFB-Pokal stark gefordert sein wird. Ohne gleichwertigen Ersatz wird der FCA Baba nicht ziehen lassen.

    Für Manager Stefan Reuter ist der Transfermarkt noch „überhitzt“. Darum hat der FCA wohl noch nicht beim möglichen Baba-Ersatz, Philipp Max (KSC), zugeschlagen. Geld ist vorhanden. Klaus Hofmann sagt: „Wir haben durchaus die finanziellen Mittel, um vernünftige Dinge zu tun. Und es wird auch noch etwas passieren. Aber wir werden jetzt nicht für einen Spieler aus einer niedrigen Liga das gleiche Gehalt zahlen, das ein Spitzenverdiener bei uns bekommt. Wir behalten schon unser Gehaltsgefüge in Augsburg im Blick.“

    Also heißt es, sich nicht zu früh zu bewegen. Dass beim FCA gute Pokerspieler am Werk sind, haben sie schon vor der vergangenen Saison bewiesen. Lange weigerte sich der FCA, Linksverteidiger Matthias Ostrzolek zum Hamburger SV ziehen zu lassen. Erst als Mitte August der adäquate Ersatz von der SpVgg Greuther Fürth geholt war, ließ Reuter Ostrzolek gehen. Und der hieß: Abdul Rahman Baba.

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