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FC Augsburg: Bittere Niederlage gegen den VfL Bochum

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Schwarzer Nachmittag für den FCA: Bittere 0:1-Pleite gegen Bochum

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    Nichts bis wenig ging für die FCA-Offensive um Florian Niederlechner gegen Bochum zusammen.
    Nichts bis wenig ging für die FCA-Offensive um Florian Niederlechner gegen Bochum zusammen. Foto: Stefan Puchner, dpa

    Es gibt Partien im Laufe einer Saison, die die Richtung vorgeben: Steuert der Verein in ruhige Gewässer oder geht es demnächst stürmisch zu? Das Aufeinandertreffen des FC Augsburg und des VfL Bochum fiel definitiv in diese Kategorie: Fünf Punkte trennten die beiden Klubs vor Anpfiff des Spiels in Augsburg. Mit einem Sieg hätte sich der FC Augsburg Ruhe im Abstiegskampf verschaffen und die Phase von sieben Pflichtspielen in Folge ohne Erfolg beenden können. Am Ende stand ein von spielerischer Armut geprägtes Spiel und eine bittere 0:1-Niederlage des FCA. Die Bochumer sorgten nach acht Auswärtspleiten in Folge für den ersten Sieg in der Fremde – und Augsburg geht mit einem schlechten Gefühl nach einer erschreckend schwachen Leistung in die WM-Pause.

    FCA-Trainer Maaßen hatte mit seiner Aufstellung für eine kleine Überraschung gesorgt: Mit Felix Uduokhai und Reece Oxford standen zwei Langzeitverletzte erstmals seit langer Zeit wieder in der Startelf. Bei Oxford war es sogar das erste Bundesligaspiel von Beginn an seit dem letzten Spiel der Vorsaison, dem Heimspiel gegen Fürth am 14. Mai. Auch taktisch stellte Maaßen um: Zusammen mit Kapitän Jeffrey Gouweleeuw bildeten die drei Innenverteidiger eine Dreierkette. Ein 3-5-2 in dieser Abwehrbesetzung war die Idee des 38-Jährigen gewesen, als er im Sommer seinen Dienst beim FCA angetreten hatte – am letzten Spieltag des Kalenderjahres 2022 war es erstmals so weit. Auch Stürmer Mergim Berisha war etwas überraschend rechtzeitig fit geworden und bildete mit Florian Niederlechner und Ermedin Demirovic die Angriffsformation. Noch am Freitag hatte es so ausgesehen, als ob der 24-Jährige das Spiel wegen seiner langanhaltenden Hüftprobleme verpassen würde. Damit war der Weg frei für die Tor-Zwillinge Berisha (drei Tore, vier Vorlagen) und Demirovic (fünf Tore, drei Vorlagen).

    Der Anfang des FC Augsburg geriet noch ansehnlich

    Beide Mannschaften starteten mit einem ähnlichen Konzept in die Partie: giftig in den Zweikämpfen, mit frühem Anlaufen des Gegners. Das sorgte zumindest in der Startphase noch für ein ansehnliches Spiel, in dem Bochum die ersten guten Chancen hatte – jeweils durch den agilen Christopher Antwi-Adjei. Der zwang Rafal Gikiewicz mit einem gefährlichen Schuss aus dem linken Halbfeld zur ersten Parade des Spiels (12.) und traf eine Minute später der Außenpfosten. Der FCA antwortete mit einer Kombination über Berisha auf Demirovic. Der beste Torschütze Augsburgs wagte einen Fallrückzieher, traf den Ball aber nicht optimal (16.). Wenig später hatte Augsburg Glück, als Antwi-Adjei frei vor Gikiewicz auftauchte, den Ball aber verstolperte (24).

    Die eingangs erwähnte Augsburger Wunsch-Abwehrformation hielt keine halbe Stunde: Bei einem Kopfballduell verletzte sich Kapitän Jeffrey Gouweleeuw und musste nach 27 Minuten runter. Das nutzte FCA-Coach Enrico Maaßen zu einer Systemumstellung: Nicht etwa der etatmäßige Innenverteidiger Maxi Bauer kam für den Niederländer, sondern Ruben Vargas. Statt einer Dreierkette setzte Maaßen nun wieder auf ein 4-4-2. Wenig später der nächste Schock: Bei einem Zweikampf verletzte sich Carlos Gruezo und musste ausgewechselt werden. Für den Ecuadorianer, der mit seiner Nationalmannschaft zur WM will, ist dabei die Teilnahme an dem Turnier in Gefahr. Den Tränen nahe ging der 27-Jährige vom Feld. Der Kader der Südamerikaner wird zwar erst am Montag bekannt gegeben, ein fitter Gruezo gilt aber als sicherer Teilnehmer bei der vierten WM-Teilnahme des südamerikanischen Landes. Für ihn kam Arne Maier – der zweite verletzungsbedingte FCA-Wechsel innerhalb der ersten halben Stunde.

    Das Spiel verflachte nun deutlich – kein Wunder angesichts der Ausgangsposition: Die schwächste Auswärtsmannschaft trat bei der schwächsten Heimtruppe der Liga an. Bochum hatte kurz vor der Halbzeit noch die große Chance zur Führung: Ein Schuss von Simon Zoller rauschte Zentimeter am langen Pfosten vorbei (45.+1). Bochum war in der ersten Halbzeit überlegen, eine Führung der Gäste wäre nicht unverdient gewesen. Die einzigen Highlights der ersten 45 Minuten aus FCA-Sicht waren der letztlich harmlose Fallrückzieher von Demirovic sowie die Jacke in den Nationalfarben der USA, die der verletzte Niklas Dorsch beim Halbzeitinterview mit Sky zur Schau stellte.

    Nach einer Stunde ging alles schief, was schief gehen kann

    Nach der Pause schien nicht nur die Temperatur in der WWK Arena zu sinken – auch die zuvor schon überschaubare Offensiv-Inspiration beider Teams schien immer weiter abzunehmen. Nach knapp einer Stunde kam für den FCA alles auf einmal zusammen: Zuerst schlug Reece Oxford ein Luftloch nach einem hohen Ball, so dass der Bochumer Ein-Mann-Sturm namens Antwi-Adjei frei zum Schuss vor Gikiewicz kam. Der Torhüter, vor seiner Verletzung der formstärkste FCA-Spieler überhaupt, hielt den Ball zwar, lenkte ihn aber mit der Hacke ins eigene Tor zum 0:1 (58.). Ein Schock – der aber kurz darauf beinahe korrigiert worden wäre. Berisha schoss im VfL-Strafraum an die Hand von Zoller, Schiedsrichter Felix Brych entschied auf Strafstoß. Mergim Berisha jagte den Ball aber an die Latte (60.).

    Berisha wirkte danach völlig von der Rolle. Nach einem Freistoß, den der 24-Jährige aus rund 40 Metern im Stile eines Field Goals hinter die Grundlinie servierte, gab es sogar Pfiffe der heimischen Fans gegen den Stürmer. Erst nach 67 Minuten folgte die erste herausgespielte echte Torchance des FC Augsburg. Florian Niederlechner scheiterte aber nach einer Hereingabe von Robert Gumny völlig frei an VfL-Keeper Manuel Riemann. Der FCA riskierte mehr – und erneut hätte Antwi-Adjei alles klar machen können, Gikiewicz rettete aber mit einem starken Reflex (72.). Immerhin: Wenig später war für den besten Bochumer Schluss, Trainer Thomas Letsch nahm ihn runter.

    Trainer Maaßen versuchte mit einem Dreier-Wechsel nochmal alles. Der völlig indsponierte Vargas sowie Oxford und Rexhbecaj gingen runter. Sie ersetzten Maxi Bauer, Lukas Petkov und Julian Baumgartlinger. Dennoch: Ein Konzept, um die diszipliniert aber letztlich bieder verteidigenden Bochumer zu knacken, schien der FCA nicht auf Lager zu haben.

    In einer hektischen Schlussphase versuchte Augsburg nochmal alles. Letztlich blieb es dabei: Das letzte Spiel des FCA im Jahr 2022 endete mit einer herben Enttäuschung.

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