Auf die Grundtugenden komme es an. Die Basics. Das hatte Enrico Maaßen mehrmals betont. Zu den Grundtugenden gehört im Fußball zweifelsfrei das Verteidigen. Das vernachlässigten am Samstagnachmittag sehr zur Freude der 30.660 Fans – die Arena war offiziell ausverkauft, wobei etliche Plätze leer geblieben waren – sowohl der FC Augsburg als auch Borussia Mönchengladbach. Das führte zu einem kuriosen Spiel und einem 4:4. Bemerkenswert war der Kampfgeist, der nach der Enttäuschung im Pokal fast zu einem Augsburger Drei-Punkte-Auftakt in der Bundesliga führte. Der 4:4-Ausgleich in der Nachspielzeit durch einen Foulelfmeter schmerzte die Gastgeber.
Augsburg gegen Gladbach endet 4:4 unentschieden
Maaßen hatte nach dem 0:2 in Unterhaching Veränderungen seiner Mannschaft angekündigt. Und der Trainer setzte seine Worte um. Mit Mads Pedersen, Felix Uduokhai, Maximilian Bauer, Elvis Rexhbecaj und Mergim Berisha brachte er fünf neue Akteure im Vergleich zur Pokal-Blamage – zunächst ohne Erfolg. Die Gäste aus Mönchengladbach – ebenfalls nach einem Umbruch neu aufgestellt – lagen gleich zweimal mit zwei Toren Vorsprung vorne, der FCA aber schlug zurück. Das war das Positive an diesem heißen Nachmittag. Das fehlerhafte Abwehrverhalten allerdings bereitet Sorgen.
Nach einem Eckball gingen die Gäste mit 1:0 in Führung. Kou Itakura setzte sich gegen Rexhbecaj durch (13.). In der 27. Minute legte Tomas Cvancara das 2:0 für die Borussia nach, er profitierte von einem Fehler Berishas. Er hatte den Ball im Spielaufbau verloren. Und beim dritten Gladbacher Treffer kam Arne Engels dem nach einem langen Ball davon laufenden Nathan N’Goumou nicht mehr hinterher.
Der FC Augsburg holt einen 0:2-Rückstand auf
Dass nach 45 Minuten die Hoffnung auf einen geglückten Liga-Start dennoch lebte, lag am Einsatzwillen – und ebenfalls sehr nachlässig verteidigenden Gladbachern. Elvis Rexhbecaj ließen die Gäste unbedrängt schießen (29.), Maximilian Bauer durfte nach einer geglückten Eckball-Variante den Ball aus wenigen Metern über die Linie drücken (41.). In der Nachspielzeit der ersten Hälfte unterlief Luca Netz ein Foul an Engels, was Schiedsrichter Daniel Schlager nach Betrachtung der Bilder auch als elfmeterreif wertete. Sven Michel gelang so in der siebten Minute der Nachspielzeit das 3:3.
Es war ein unterhaltsames Spiel bei heißen Temperaturen. In Hälfte zwei ließ der Schwung etwas nach, zu Chancen kamen beide Mannschaften dennoch weiterhin. Zunächst Mönchengladbach durch N’Goumou, der nach einem Patzer von Dorsch frei vor dem Tor scheiterte – weil Dorsch zurückgeeilt war und per Grätsche rettete.
Doch auch der FCA blieb immer wieder gefährlich, weil im Vergleich zur Partie in Unterhaching auch spielerische Fortschritte zu erkennen waren. In der 76. Minute belohnten sich die Gastgeber für die engagierte Leistung mit dem erstmaligen Führungstreffer durch Ruben Vargas. Der FCA hatte die Partie endgültig gedreht – einen Höhepunkt aber hatte die Partie noch. Nach einem Foul von Vargas gab es weit in der Nachspielzeit noch einen Foulelfmeter für die Gäste, den Cvancara zum 4:4 verwandelte. Es war das Ende eines Spektakels, das durchaus als Wiedergutmachung für die Pokal-Pleite gewertet werden kann. Das sahen auch die Fans so, die die Mannschaft mit lautstarkem Jubel verabschiedeten.
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