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FC Augsburg: Beim FCA läuft es, jetzt will Aushilfs-Innenverteidiger Robert Gumny zur WM

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Beim FCA läuft es, jetzt will Aushilfs-Innenverteidiger Robert Gumny zur WM

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    Robert Gumny und Frederik Winther werden am Sonntag gegen Köln wohl das FCA-Innenverteidiger-Duo geben.
    Robert Gumny und Frederik Winther werden am Sonntag gegen Köln wohl das FCA-Innenverteidiger-Duo geben. Foto: Klaus Rainer Krieger

    Auf bundesliga.com, der Homepage der Bundesliga, findet sich eine interessante Rubrik. Im persönlichen Profil der Spieler sind kurze Video-Sequenzen ihrer Bundesligatore zu sehen. Bei Robert Gumny sind es seit Samstag genau zwei. Der polnische Linksverteidiger des FC Augsburg erzielte gegen den VfL Wolfsburg den 1:1-Ausgleichstreffer. Es lief die 55. Minute, als nach einer abgewehrten Ecke der Ball als Querschläger direkt zu Gumny kam, der noch im 16er lauerte und zum viel umjubelten 1:1, dem Endstand, einschoss. Eine seltene Aktion von Gumny, denn er ist vor allem fürs Verteidigen und Flankenschlagen vorgesehen, aber keineswegs eine ungeplante. "Es ist meine Aufgabe, in der Box zu warten. Natürlich war auch Glück dabei, aber ich war da und habe vollendet. Da zwei Gegenspieler im Weg standen, war es der einzige Weg, unter die Latte zu schießen. Da habe voll draufgehalten", sagt der junge Pole.

    Beim Torjubel hat FCA-Spieler Robert Gumny noch nicht viel Übung

    Man merkte beim Torjubel, dass er darin keine große Übung hat. Er wirkte, als wolle er die ganzen Emotionen nicht so richtig nach außen lassen. Wenige Tage später sagte er nüchtern. "Jeder Fußballer will Tore schießen, auch ich. Das Tor war wichtig für uns, weil wir zum vierten Mal in Folge ungeschlagen geblieben sind."

    Gumny ist nach der Systemanpassung von Dreierkette auf Viererkette als Rechtsverteidiger aufgeblüht. Er hat seinen Konkurrenten Raphael Framberger hinter sich gelassen. Trainer Enrico Maaßen hält viel von Gumny, baut auf ihn. Gegen Schalke bereitete Gumny den 3:2-Siegtreffer von André Hahn mit einer Flanke vor, gegen Wolfsburg traf er nun selbst. Auch deswegen stand er erstmals nach dem Wolfsburg-Spiel in dieser Saison in der kicker-Elf des Tages, bekam er nach Torhüter Tomas Koubek in der Einzelkritik unserer Redaktion die Bestnote. "Nach dem Spiel gegen Hertha haben wir das System geändert. Jetzt spielen wir mit einer Viererkette, was mir entgegenkommt, da kann ich offensiver spielen. Auch die Mannschaft fühlt sich mit der Viererkette wohl. Wenn wir so auftreten wie zuletzt, können wir vielleicht für eine Überraschung sorgen", sagt der 24-Jährige selbstbewusst.

    2020 holte der FCA Robert Gumny von Lech Posen

    Als er 2020 von Lech Posen zum FCA geholt wurde, war seine Entwicklung für außenstehnde so nicht zu erwarten. Er selbst war überrascht vom Angebot aus der Bundesliga. Zwar galt Gumny durchaus als Verteidiger-Talent, gab schon mit 16 sein Debüt in der polnischen Ekstraklasa, doch kurz vor seinem Wechsel hatte der damals 22-Jährige eine lange Leidenszeit mit zwei Knieoperationen hinter sich. Doch beim FCA glaubten die Verantwortlichen an sein Potenzial und statteten ihn mit einem Fünf-Jahres-Vertrag bis 2025 aus. "Es war schon immer mein Ziel, in der Bundesliga zu spielen. Es war eine richtige Entscheidung. Natürlich war es am Anfang nicht einfach nach den zwei Operationen. Ich war in keiner optimalen Form, aber jetzt, in meiner dritten Saison, läuft es wirklich gut und es kann so weitergehen."

    Denn auch in der Nationalmannschaft hat er mit seinen Spielen in der Bundesliga auf sich aufmerksam gemacht. Gumny träumt von der WM-Teilnahme. Am 22. November beginnt die WM für Polen mit dem Gruppenspiel gegen Mexiko, dann folgen die Partien gegen Saudi-Arabien und Argentinien. "Es ist mein Ziel, dort dabei zu sein. Aber die Konkurrenz auf meiner Position als rechter Verteidiger ist stark. Wir haben eine gute Qualität in der Nationalmannschaft, darum muss ich es auch akzeptieren, wenn ich es nicht schaffen sollte", sagt Gumny. Er muss sich auf der Rechtsverteidiger-Position gegen Spieler wie den eingebürgerten Engländer Matty Cash (Aston Villa) oder Bartosz Bereszynski (Sampdoria Genua) durchsetzen. Ende Oktober nominiert Nationaltrainer Czeslaw Michniewicz den erweiterten Kader. Die 26 Spieler, die er dann nach Katar mitnimmt, müssen Anfang November feststehen.

    FCA-Keeper Rafal Gikiewicz wird nicht für die polnische Nationalmannschaft spielen

    Sicher ist aber jetzt schon, dass FCA-Torhüter Rafal Gikiewicz nicht dabei sein wird. Michniewicz setzt lieber auf Wojciech Szczesny (Juventus), Bartlomiej Dragowski (Spezia Calcio), Lukasz Skorupski (FC Bologna) oder zuletzt auch auf Kamil Grabara (FC Kopenhagen) und das schon länger. Gikiewicz hat aus seiner Enttäuschung darüber nie einen Hehl gemacht, in Polen ist das durchaus ein Politikum. Gumny gibt sich zurückhaltend: "Rafal spielt gerade sehr gut und hat uns schon einige Punkte gerettet. Aber unser Trainer hat zwei andere erfahrene und zwei junge Torhüter ausgesucht, das gilt es zu respektieren."

    Gikiewicz erleichterte Gumny die Eingewöhnung auf dem Platz und daneben. "Rafal hat mir am Anfang sehr geholfen, ich konnte mit allem zu ihm kommen. Es macht vieles einfacher, einen Landsmann im Team zu haben." Gikiewicz wird am Sonntag (15.30 Uhr/DAZN) beim Auswärtsspiel beim 1. FC Köln weiter fehlen. Sein Bluterguss im Oberschenkel lässt keinen Einsatz zu. Für ihn wird Tomas Koubek wie schon gegen Wolfsburg im Tor stehen.

    Frederik Winther wird mit Robert Gumny das FCA-Innenverteidiger-Duo bilden

    Für Robert Gumny wird die Partie in Köln aber einen Positionswechsel bedeuten. Nachdem mit den verletzten Reece Oxford und Felix Uduokhai und den gelbgesperrten Jeffrey Gouweleeuw und Maximilian Bauer gleich vier etatmäßige Innenverteidiger ausfallen, wird Gumny mit dem jungen Dänen Frederik Winther, 21, das Innenverteidiger-Duo bilden. "Wir werden sehen, wie sich der Trainer entscheidet, aber ich habe kein Problem, auf dieser Position zu spielen", sagt Gumny. Zu Beginn der Saison spielte er in der Dreierkette als dritter Innenverteidiger und in der abgelaufenen Spielzeit gab es das Duo Winther/Gumny unter Trainer Markus Weinzierl schon zweimal. Gegen Hertha (1:1) und Bochum (2:3).

    Jetzt geht es also nach Köln. Gumny freut sich auf das Duell mit dem FC. "Wir sind überzeugt, dass wir auch da punkten können. Und gegen Köln habe ich ja auch schon getroffen." Es war sein erstes Bundesliga-Tor am 23. April 2021. Der FCA verlor zu Hause zwar 2:3, doch Gumny kann sich noch genau an seinen Treffer zum 1:3 erinnern. Es lief fast identisch ab wie das Tor gegen Wolfsburg. Robert Gumny traf fast zur gleichen Minute (54.), fast von der gleichen Position aus. Zu sehen ist das Tor bei bundesliga.com.

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