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FC Augsburg: Reuter gibt sein Amt auf: Beim FC Augsburg geht eine Ära zu Ende

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Reuter gibt sein Amt auf: Beim FC Augsburg geht eine Ära zu Ende

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    Als am Samstag Stefan Reuter zusammen mit Michael Ströll und FCA-Präsident Markus Krapf auf den Rasen der WWK-Arena trat und Bundesliga-Rekordspieler Daniel Baier bei seinem Abschiedsspiel würdigte und mit einer großen Foto-Collage verabschiedete, da ahnte wohl keiner der Außenstehenden, dass es die letzte Amtshandlung des 56-Jährigen als Geschäftsführer Sport des FC Augsburg sein würde. Ströll und Krapf war dies sicher bewusst, dass dies der letzte Auftritt in dieser Konstellation war.

    Denn am Dienstagnachmittag sickerte gegen 15 Uhr langsam durch, was der FC Augsburg dann mit einer Pressemitteilung um 15.56 Uhr offiziell machte: Stefan Reuter gibt sein Amt als Sport-Geschäftsführer ab und wechselt ab sofort in eine beratende Funktion. Der neue Sportdirektor Marinko Jurendic, 45, hat nun die Verantwortung im sportlichen Bereich. Zusammen mit dem Leiter Entwicklung, Heinz Moser, der auch vom FC Zürich gekommen ist.

    Mitten in der Länderspielpause tritt Stefan Reuter beim FCA zurück

    Mitten in der Länderspielpause tritt Reuter, der Weltmeister von 1990, also zur Seite. Ein personelles Beben? Nach außen hin sicherlich. Allerdings betont der Verein und das ist durchaus glaubhaft, dass die Entscheidung im Einklang mit FCA-Präsidenten Markus Krapf und Michael Ströll getroffen wurde. Die Weichen dazu wurden schon früher gestellt. Spätestens mit der Verpflichtung von Jurendic vom FC Zürich als neuen Sportdirektor im Sommer. Der Schweizer trat am 1. August offiziell sein Amt an und wurde von Stefan Reuter dann auch eingearbeitet. Ein wohl einmaliger Vorgang in der Fußball-Bundesliga.

    Reuter zog sich dann sofort zurück, auch von der Mannschaft. Sichtbares Zeichen: Er verließ die Trainerbank am Spieltag, vor wenigen Wochen eigentlich noch unvorstellbar, und überließ seinen Platz neben dem Trainer Marinko Jurendic. Der war ab sofort auch Ansprechpartner für die Medien, vor allem nach den Spielen in der Mixed-Zone. Die letzten Transfers von Kevin Mbabu und Japhet Tanganga wurden schon vom Duo Jurendic/Ströll getätigt.

    Stefan Reuter wollte immer "nah an der Mannschaft" sein

    Reuter scheint mit seiner neuen Rolle aber nicht gefremdelt zu haben. Ein weiteres Beispiel: 90 Minuten vor dem Spiel gegen den VfL Bochum führte er den Präsidenten des neuen Ausrüsters Mizuno, Akito Mizuno, und seine Begleiter durch das Stadion. Früher war Reuter da nah an der Mannschaft. 

    Nah an der Mannschaft sein - das war immer sein Credo, das betonte er auch in Interviews immer wieder. So lernte er sein Handwerk nach Beendigung seiner sportlichen Laufbahn, er gilt als einer der erfolgreichsten Fußballer in Deutschland, als Hospitant vor allem bei Borussia Dortmund. Seine erste Anstellung als Manager bekam er beim TSV 1860 München. 

    Stefan Reuter prägte über zehn Jahre die Geschicke des FC Augsburg

    Beim FC Augsburg prägte er dann über zehn Jahre eine Ära. Ende 2012 hatte ihn der damalige FCA-Präsident und Hauptinvestor Walther Seinsch als Nachfolger für den damaligen Manager Jürgen Rollmann installiert. Der FCA war damals in der Bundesliga Tabellenletzter. Reuter kam, hielt an Trainer Markus Weinzierl fest und am Ende gelang der Klassenerhalt. Danach etablierte sich der FCA unter Reuter ohne einen einzigen Abstieg in der Bundesliga. Sein Meisterstück gelang ihm dann in der Saison 14/15 mit einem sensationellen fünften Rang und dem damit verbundenen Einzug in die Europa League. Dort scheiterte der FCA dann nach der Gruppenphase erst am FC Liverpool mit Jürgen Klopp. Es war der bisherige Höhepunkt. Nie mehr konnte der FCA annähernd an diese Leistungen anknüpfen. Vor allem bei den Trainer-Entscheidungen hatte Reuter kein so glückliches Händchen mehr. Zwar konnte der Abstieg immer wieder vermieden werden, aber eine echte Weiterentwicklung gelang dabei – wenn überhaupt – nur mit Abstrichen. 

    Reuter wurde im Umfeld des FCA aufgrund der seit Jahren zu beobachtenden Stagnation der Mannschaft aber auch zunehmend kritisch gesehen, auch im Verein selbst. Der berühmte „nächste Schritt“ soll nun mit frischem Personal angegangen werden. Wie die genaue Rolle von Reuter künftig aussehen wird, wird sich zeigen. Die Heim- und Auswärtsspiele will er weiterhin im Stadion verfolgen.

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