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FC Augsburg: Bayer Leverkusen ist eine bittere Pille für den FC Augsburg

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Bayer Leverkusen ist eine bittere Pille für den FC Augsburg

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    In der vergangenen Saison wollte Stephan Lichtsteiner (er hat seine Karriere inzwischen beendet) gar nicht hinschauen, als die Bayer-Spieler feierten.
    In der vergangenen Saison wollte Stephan Lichtsteiner (er hat seine Karriere inzwischen beendet) gar nicht hinschauen, als die Bayer-Spieler feierten. Foto: Ulrich Wagner

    Weihnachten 2018 hatte sich Heiko Herrlich anders vorgestellt. Damals war er Trainer von Bayer Leverkusen und überrascht, als am 23. Dezember Geschäftsführer Rudi Völler vor seiner Haustür stand. Natürlich war die Vorrunde für Herrlich mit Bayer nicht optimal verlaufen. Es gab tolle Spiele wie ein 6:2 bei Werder Bremen, damals noch ein hochgehandeltes Team, oder einen 5:0-Pokalerfolg in Gladbach. Es gab aber auch viel Tristesse wie ein 0:0 in Freiburg oder ein 2:3 in der Euro League gegen den FC Zürich. Und das mit einer Ansammlung von hochtalentierten Spielern wie Julian Brandt, Leon Bailey oder Kai Havertz. Doch am Ende hatte Herrlich sein Team mit vier Siegen aus den letzten fünf Spielen noch auf Platz neun gehievt.

    Rudi Völler entließ Heiko Herrlich am Tag vor Weihnachten

    Doch den Bayer-Verantwortlichen, die unbedingt in die Champions League wollten, war das mit dem vorhandenen Potenzial zu wenig. Von Stagnation war die Rede. In einem Gespräch, das rund zwei Stunden gedauert haben soll, so wurde damals berichtet, überbrachte Völler nicht als Christkind, sondern eher als Krampus die schlechte Nachricht: Herrlich, der Bayer im Juli 2017 übernommen hatte, war nicht mehr Trainer des Werksklubs. Sein Nachfolger wurde fast im gleichen Atemzug vorgestellt: Peter Bosz.

    Auf den 56-jährigen Niederländer und seinen Ex-Klub trifft Heiko Herrlich, 48, am Montag (20.30 Uhr/DAZN) nun zum ersten Mal. Mit dem FC Augsburg. Natürlich sagt er Sätze wie: „Jetzt gilt meine ganze Konzentration dem FCA“, oder „Es war damals überraschend, aber die Dankbarkeit überwiegt trotzdem, dass ich die Chance bekommen habe.“ Bayer hatte Herrlich im Sommer 2017 vom Zweitliga-Aufsteiger Regensburg in die Bundesliga geholt, vor allem, weil Bosz, anstatt dem Werben von Bayer nachzugeben, zu Borussia Dortmund gewechselt war, wo er nach nur 15 Spieltagen entlassen wurde. Im Winter 2018 stand er also als Herrlich-Nachfolger zur Verfügung.

    Aktuell steht der BVB sogar hinter dem FC Augsburg in der Tabelle

    Herrlich hatte seine Schuldigkeit getan, er wurde nicht mehr benötigt. Vielleicht nagt die Demission deswegen noch an Herrlich. Dass ihm nach einem erfolgreichen ersten Jahr („Uns haben drei Tore zur Champions-League-Teilnahme gefehlt“) so der Laufpass gegeben wurde. „Eigentlich war ich nach dem schlechten Saisonstart von Beginn an als Trainer angezählt, und dann wird es schwierig“, blickt Herrlich zurück und betont, dass ihm damals mit Charles Aranguiz und Julian Baumgartlinger zwei Schlüsselspieler im Mittelfeld monatelang gefehlt hätten.

    Die beiden sind auch unter Bosz Leistungsträger. Gut möglich, dass beide am Montag in der Bayer-Startelf stehen, auch wenn Bosz seinen leicht angeschlagenen Kapitän Aranguiz am Donnerstagabend beim fulminanten 6:2-Erfolg über OGC Nizza zum Euro-League-Auftakt noch schonte. So langsam scheint die Bayer-Offensive ins Rollen zu kommen, die nach den Abgängen von Kai Havertz (Chelsea) und Kevin Volland (Monaco) in der Bundesliga bisher mit drei Toren etwas schwächelte. Erst im vierten Spiel gab es nach drei Remis den ersten Sieg mit dem 1:0 in Mainz. Mit sechs Punkten und 3:2 Toren steht Bayer sogar noch hinter dem FCA (sieben Punkte).

    Doch Herrlich lässt sich davon genauso wenig blenden wie von der Mehrbelastung der Bayer-Spieler. „Wenn du ins Spiel gehst und sagst, die sind müde, wir sind im Vorteil, dann wird das nichts. Das ist ein Trugschluss. Du musst bereit sein, alles reinzuhauen.“

    Gegen seinen Ex-Klub ist FCA-Trainer Heiko Herrlich besonders motiviert

    Und das ist seine Mannschaft. Sie ist die laufstärkste der Liga, gehört zu den zweikampfstärksten Teams. Und auch Herrlich ist besonders motiviert gegen den Verein, in dem er 1989 mit 17 seine Bundesliga-Karriere startete. Insgesamt absolvierte er 75 Punktspiele im Bayer-Trikot, ehe er 1993 nach Gladbach wechselte. „Wir wissen um die Schwere der Aufgabe, aber unser Ziel ist es immer zu gewinnen.“

    Mit einem Sieg im direkten Aufeinandertreffen mit seinem Nachfolger Bosz könnte er zwei Serien beenden. Bosz gewann als Trainer bisher alle seine vier Duelle gegen den FCA und Leverkusen verlor in der Bundesliga keines der 18 Spiele gegen Augsburg. Es ist die längste Erfolgsserie in einem direkten Duell in der Geschichte der Bundesliga.

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