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FC Augsburg: Balance, System, Selbstvertrauen: Diese Probleme muss der FCA lösen

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Balance, System, Selbstvertrauen: Diese Probleme muss der FCA lösen

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    Die Spieler des FC Augsburg (von links Felix Uduokhai, Irvin Cardona, Dion Beljo und Ermedin Demirovic) mussten zuletzt mit etlichen Enttäuschungen umgehen.
    Die Spieler des FC Augsburg (von links Felix Uduokhai, Irvin Cardona, Dion Beljo und Ermedin Demirovic) mussten zuletzt mit etlichen Enttäuschungen umgehen. Foto: Christian Kolbert, Kolbert-Press

    Nach der Niederlage gegen den SV Darmstadt 98 (1:2) hat sich der FC Augsburg auf eine ausführliche Analyse der Situation begeben. Sportdirektor Marinko Jurendic ist erst seit August beim Fußball-Bundesligisten tätig, nun muss er sich bereits mit einer sportlichen Krise auseinandersetzen. Enrico Maaßen ist am Montagabend als Trainer entlassen worden. Wer auch immer den FCA beim nächsten Spiel gegen den 1. FC Heidenheim betreuen wird (Sonntag, 22. Oktober, 17.30 Uhr/DAZN), auf den Coach warten Herausforderungen. 

    Balance In der Bundesliga kassieren viele Vereine viele Tore. Augsburg hat wie Bremen 17 Treffer kassiert, Darmstadt, Bochum und Mainz sogar 19. Problematisch wird die Fülle an Gegentoren, wenn die Offensive diese nicht auszugleichen vermag. Sprich: Wenn das Verhältnis nicht passt. Wer wenig trifft, muss gut verteidigen, um zu punkten. Genau hier liegt eines der Hauptprobleme des FCA. In den ersten Spielen versuchten die Augsburger über Ballbesitz und aggressives Pressing Torgefahr zu erzeugen. Weil dies zu unzähligen Gegentoren führte, stellte Maaßen auf eine Dreier- beziehungsweise Fünferabwehrkette um. Dies ging zulasten der Offensive. Noch sind defensive Stabilität und offensive Durchschlagskraft nicht ausbalanciert.

    Es gilt, die FCA-Profis mental wieder aufzurichten

    System Zu Saisonbeginn versuchte Maaßen, mit einer Viererkette als Basis zu agieren. Entsprechend stand ihm für Mittelfeld oder Angriff ein weiterer Spieler zur Verfügung. Inzwischen ist er davon abgerückt. Selbst gegen Aufsteiger Darmstadt standen in der Anfangsformation lediglich drei Offensivspieler. Weil das Anlaufen und das Verschieben nicht funktionierten, liefen die Augsburger den Gästen in der ersten Hälfte fortwährend hinterher. Erst mit der Umstellung auf eine Viererkette und einen zusätzlichen Akteur im Zentrum bekam der FCA ein spielerisches Übergewicht. Anpassungen an den Gegner sind nachvollziehbar, ein System, in dem Automatismen greifen, gibt allerdings Sicherheit. Gegen Darmstadt wirkte es lange Zeit, als wüssten die Spieler auf dem Rasen nicht, wohin sie laufen sollen.

    Selbstvertrauen Nichts ersetzt Siege. Eine Erkenntnis, die sich nicht nur tabellarisch niederschlägt. Die Verunsicherung bei den Augsburger Spielern war gegen Darmstadt zu spüren. Fußball ist ein Fehlersport, zu viel Angst vor Fehlern hemmt jedoch. Agieren die Spieler mit Selbstvertrauen, spielen sie in bestimmten Situationen risikoreicher. Die Augsburger scheuen gerade das Risiko. Statt sich mit kurzen Bällen durch die gegnerischen Reihen zu spielen, versuchen sie, diese durch lange Schläge zu überspielen und sich auf zweite Bälle zu stürzen. Der Erfolg gegen Mainz hat nur kurzfristig für Befreiung gesorgt. Zwei Siege in den vergangenen 19 Pflichtspielen haben in den Köpfen der Spieler Spuren hinterlassen. Sie sind mit sich und ihrer Leistung beschäftigt und können den Mitspielern kaum helfen. Die FCA-Profis mental aufrichten – das ist eine der größten Herausforderungen.

    Seit über einem Jahr wartet der FCA auf einen Erfolg in der Fremde

    Potenzial Auf den ersten Blick scheint der FC Augsburg über einen bundesligatauglichen Kader zu verfügen. Jeffrey Gouweleeuw und Felix Uduokhai waren einmal ein Innenverteidigerduo, das gehobenen Ansprüchen genügte. Mit Torhüter Finn Dahmen und den Mittelfeldspielern Arne Maier sowie Niklas Dorsch stehen U21-Europameister zur Verfügung. In der Offensive haben Ermedin Demirovic, Ruben Vargas oder Dion Beljo schon gezeigt, dass sie Abwehrspieler in der ersten Liga vor Probleme stellen können. Es fehlen Ü30-Spieler, aber Mitte-Zwanzigjährige können diese Rolle ebenso ausfüllen und Erfahrungen einbringen. In der Mannschaft steckt Potenzial. Allerdings hat der Trainer dieses bislang nicht abgerufen. 

    Auswärtsschwäche Seit über einem Jahr wartet der FCA auf einen Erfolg in der Fremde. Nach den Auswärtsspielen gegen den FC Bayern (1:3), RB Leipzig (0:3) und den SC Freiburg (0:2) warten nach der Länderspielpause zwei bedeutende Partien in Heidenheim und Köln. Dazwischen empfängt der FCA den VfL Wolfsburg. Sich nur auf die Heimstärke zu verlassen, kann enden wie gegen Darmstadt. Punkte für den Klassenerhalt benötigen die Augsburger auch in Auswärtsspielen. 

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