Die Hoffnung war groß gewesen, dass endlich alle verstanden haben, worum es an diesem Samstag geht. Zuletzt hatten die Spieler des FC Augsburg diesen Eindruck nicht immer vermittelt. In Mönchengladbach nun aber sei wirklich dem Letzten die brenzlige Situation klar. Sagte zumindest Trainer Enrico Maaßen. Auf dem Rasen aber sah es lange Zeit anders aus.
Wie in vielen Auswärtsspielen zuvor agierten die Augsburger mutlos, in der Defensive vor allem in Hälfte eins konfus. 0:2 hieß es am Ende im Borussia-Park aus Sicht der Gäste vor 52.186 Fans. Dass die Augsburger dennoch erstklassig bleiben, haben sie dem Hoffenheimer Unentschieden beim VfB Stuttgart zu verdanken. Durchatmen beim FCA also. Die Erleichterung war allen anzumerken. Nach Schlusspfiff zogen sich Spieler und Verantwortliche ein weißes T-Shirt über. "Die wilde 13" stand darauf. Es geht ins 13. Bundesliga-Jahr.
Berisha fehlte dem FC Augsburg gegen Mönchengladbach
Um kurz nach 14 Uhr war die Augsburger Mannschaft am Stadion angekommen. Zielstrebig liefen die Spieler zur Kabine. Sie trugen diesmal ihren schicken Ausgeh-Anzug. Besondere Kleidung für eine besondere Partie. Auf dem Rasen aber spiegelte sich der gute optische Eindruck nicht wider. Von Beginn an waren die Gäste unterlegen, ja sogar chancenlos. Am auffälligsten waren die FCA-Fans, die mit Abbrennen von Pyrotechnik für viel roten Rauch und wohl eine weitere Geldstrafe gegen den eigenen Verein sorgten.
Maaßen musste auf Mergim Berisha verzichten, dem noch immer eine Sprunggelenksverletzung zusetzt. "Ein Einsatz war unmöglich", sagte Maaßen. Zudem fehlte Irvin Cardona, der am Freitag eine Viertelstunde zu spät zum Training gekommen war und deshalb nicht im Kader stand. In der Innenverteidigung brachte der FCA-Trainer Renato Veiga für den gesperrten Felix Uduokhai. Das lag daran, dass Maximilian Bauer muskuläre Probleme hatte. Auch der Einsatz von Jeffrey Gouweleeuw war lange Zeit unsicher. Der Kapitän hatte im Training einen Schlag auf den Fuß bekommen, sein Einsatz entschied sich erst kurzfristig. Keine guten Voraussetzungen gegen eine so spielstarke Mannschaft wie Mönchengladbach.
Mads Pedersen war auf der linken Seite nach seiner Knieverletzung rechtzeitig fit geworden, schien aber ebenso wie Robert Gumny auf der rechten Seite oftmals überfordert. Der Pole sah zudem kurz vor der Pause die rote Karte wegen einer Notbremse gegen Marcus Thuram. Da stand es nach Toren von Luca Netz (3.) und Jonas Hofmann (40.) allerdings schon 2:0 für die Gastgeber. Den Treffern waren jeweils sehenswerte Spielzüge vorausgegangen. Allerdings ohne Augsburger Gegenwehr.
Hoffenheim sicherte dem FCA mit dem Unentschieden gegen den VfB den Klassenerhalt
Die Mönchengladbacher wollten ihrem Kapitän Lars Stindl einen würdigen Abschied bereiten. Das gelang bereits in Hälfte eins. Dass der FCA gegen das Abrutschen auf den Relegationsrang kämpfte, war dagegen nicht zu erkennen. Zu Beginn der zweiten Hälfte baute Maaßen sein Team um. Maximilian Bauer rückte in die Innenverteidigung, Renato Veiga auf die linke Seite, Mads Pedersen auf rechts. Zudem kam Ruben Vargas neu in die Mannschaft. In der Kabine blieben Dion Beljo und Elvis Rexhbecaj.
An der Ausrichtung der Partie aber änderte sich zunächst nichts. Gladbach bestimmte Tempo und Spielgeschehen, Augsburg lief hinterher. Immer wieder diskutierten die Spieler untereinander, Resignation war früh erkennbar. Immerhin stellte sich etwa ab Minute 60 Besserung ein. Augsburg versuchte nun mitzuspielen, was zu Halbchancen führte. Mehr aber nicht. Die Blicke gingen daher zu den Konkurrenten. Bochum führte schon früh mit 2:0 gegen Leverkusen; die Hoffnung hieß Hoffenheim in Stuttgart. Und die Kraichgauer halfen dem FCA tatsächlich. Mit dem 1:1 beim VfB sorgten sie für den Augsburger Klassenerhalt.