Derzeit hat Ermedin Demirovic Urlaub. Unfreiwillig, schließlich hätte der Kapitän des FC Augsburg bedeutend lieber die große europäische Fußballbühne betreten, die derzeit in Deutschland aufgebaut ist. Demirovic jedoch scheiterte mit der Nationalmannschaft aus Bosnien-Herzegowina an der Qualifikation für die EM. Einzig Ruben Vargas vertritt derzeit den FCA beim Turnier. Demirovic, 26, erholt sich, zugleich kann er sich Gedanken um seine Zukunft machen. Sein Vertrag läuft noch bis Ende Juni 2026. Doch wäre es sehr verwunderlich, würde der Angreifer diesen in Augsburg erfüllen.
In der abgelaufenen Bundesliga-Saison hat Demirovic mit 15 Treffern und zehn Vorlagen Werbung in eigener Sache betrieben. Eine bessere Bilanz wies er noch nie vor. Entsprechend explodierte sein Marktwert, laut Branchenportal Transfermarkt.de soll er derzeit 28 Millionen Euro betragen. Verwunderlich wäre es, würde dieser Betrag tatsächlich in Form einer Ablösesumme gezahlt werden, doch etliche Millionen würde ein Verkauf des Angreifers wohl in die Kasse spülen. Im Hintergrund bereiten sich Sportdirektor Marinko Jurendic und Geschäftsführer Michael Ströll auf einen Abgang des Torjägers vor. Passt das Angebot, soll ihm der Weg zu einem größeren Klub nicht verwehrt werden, heißt es aus dem Umfeld des Vereins.
Samuel Essende hat für FC Vizela in der abgelaufenen Saison 15 Treffer erzielt
Im Gegenzug arbeiten die Verantwortlichen daran, einen Nachfolger für Demirovic zu finden. Nach Informationen unserer Redaktion sind die Verhandlungen mit Samuel Essende weit fortgeschritten. Zunächst hatten portugiesische und französische Medien über den sich anbahnenden Transfer berichtet. Essende stand bisher bis 2026 beim FC Vizela in der Liga Portugal unter Vertrag. Beim Tabellenvorletzten Vizela erzielte er in der abgelaufenen Saison 15 Liga-Treffer in 31 Partien.
Essende, 1,92 Meter groß, 26 Jahre alt, ist in Montfermeil, einem Vorort von Paris geboren. Bei Paris Saint-Germain ließ er sich zum Profi ausbilden, ehe er nach einigen Leihen und festen Transfers über Belgien und Frankreich im Sommer vergangenen Jahres in Portugal landete. Seine Spielweise soll jener von Stuttgarts Serhou Guirassy ähneln, der Angreifer lebt von seiner Physis und seiner Effektivität. In den nächsten Tagen könnte der Deal nach der medizinischen Untersuchung perfekt gemacht werden.
In Augsburg würde Essende auf Arne Maier treffen. Wie der FCA am Dienstag mitteilte, wird der Mittelfeldspieler seinen Vertrag um ein Jahr bis Ende Juni 2026 ausdehnen. "Die Gespräche liefen von Beginn an sehr gut, daher war es für mich zum Schluss eine einfache und folgerichtige Entscheidung, beim FC Augsburg zu verlängern", lässt sich der gebürtige Berliner zitieren. Der Verein und er hätten einen klaren Plan, und er wolle in Zukunft "noch mehr Verantwortung übernehmen und mit Leistung vorangehen".
Arne Maier verlängert seinen Vertrag beim FC Augsburg bis Ende Juni 2026
Arne Maier war im Sommer 2021 zunächst als Leihspieler von Hertha BSC zum FCA gewechselt, ehe der Klub ihn ein Jahr später für fünf Millionen Euro fest verpflichtete. Im Spielsystem des ehemaligen Trainers Enrico Maaßen fand sich für den technisch versierten Passgeber keine passende Position, unter Nachfolger Jess Thorup profitierte der 25-Jährige von einer Umstellung. In der Mittelfeldraute blühte Maier als einer von zwei "Achtern" auf. Sportdirektor Marinko Jurendic sieht in Maier einen wichtigen Leistungsträger des Teams. "In den vergangenen Monaten hat er mit seinen Qualitäten seinen Wert für den FCA gezeigt. Wir freuen uns deshalb sehr, dass wir die Zusammenarbeit fortführen und an unseren gemeinsamen Zielen beim FCA arbeiten können", so Jurendic.
Maier war im Kader des FC Augsburg einer etlicher Spieler, deren Arbeitspapiere im Juni 2025 enden. Neben Maier namentlich Jeffrey Gouweleeuw, Reece Oxford, Sven Michel, Robert Gumny, Fredrik Jensen, Ruben Vargas und Felix Uduokhai. Vargas hatte bereits erklärt, dass er den FCA verlassen wolle. Derzeit nimmt der 25-Jährige mit der Schweiz an der Fußball-EM teil. Nun hat auch Felix Uduokhai eine Entscheidung getroffen. Nach Informationen unserer Redaktion sucht der Innenverteidiger ebenfalls eine neue Herausforderung, den Klub hat er über seine Wechselabsichten informiert.
Die jetzige Situation wirkt wie eine Blaupause, mit einem Jahr Verzögerung kündigt Uduokhai erneut seinen Abschied an. Seine Zukunft sieht er erneut nicht beim FCA. Bis zum Ende der Transferfrist am 30. August können der FCA und der Spieler somit bei einem für alle Parteien passenden Angebot den Wechsel vollziehen. Gefragt, ob er sich einen Transfer ins Ausland vorstellen könne, hatte Uduokhai im Februar geantwortet: "Ich will das nicht ausschließen. Man kann kaum bessere Bedingungen haben, als als Profifußballer diesen Schritt zu gehen und diese Erlebnisse und Erfahrungen mitzunehmen."
Anders als vor einem Jahr hat Uduokhai diesmal während der abgelaufenen Spielzeit Argumente für eine Verpflichtung geliefert. Entsprechend gestiegen ist die Wahrscheinlichkeit, dass andere Klubs Interesse am 1,93 Meter großen Verteidiger zeigen. Vor Kurzem hat der Spieler seine Freundin Lea Camilla geheiratet, womöglich schlägt er demnächst zugleich sportlich ein neues Kapitel auf. Sollte der ehemalige U21-Nationalspieler den Klub verlassen, müsste der FCA Ersatz suchen. Bei Demirovic ist dies anscheinend schon gelungen.