Wenn der FC Augsburg in dieser Saison der Fußball-Bundesliga auswärts antrat, verteilte er reichlich Gastgeschenke. Beim 1. FC Heidenheim und bei RB Leipzig kassierte er jeweils eine 0:4-Niederlage. Das habe wehgetan, meinte FCA-Trainer Jess Thorup. „Das darf nicht so weitergehen, das ist klar“, hatte er vor dem Auswärtsspiel beim SC Freiburg erklärt. Lange Zeit bewegten sich der Sportclub und der FCA auf Augenhöhe, in der jüngeren Vergangenheit jedoch sind die Freiburger den Augsburgern enteilt. Was im Stadionmagazin des SC zu lesen war, das beeindruckte: 203 Millionen Euro Umsatz, knapp 41 Millionen Euro Gewinn und 152 Millionen Euro Eigenkapital. Wirtschaftlich ist Freiburg voraus, der FCA trat dort an, um zu beweisen, dass er sportlich noch mithalten kann.
Dies misslang allerdings gründlich. Beim 1:3 (0:3) verlor der FCA in den Minuten vor der Pause komplett die defensive Ordnung, kassierte drei Treffer und machte so die Hoffnung zunichte, auswärts zu punkten. Die Bilanz in fremden Stadien ist somit noch bedenklicher: 1:11 Tore und null Punkte bei drei Versuchen. In der Tabelle rutschte der FCA auf Platz 15 ab. Zumindest dürfen die Augsburger am nächsten Spieltag wieder in ihrem Stadion spielen, wenn Borussia Dortmund gastiert (Samstag, 15.30 Uhr/Sky).
Chrislain Matsima erstmals in der Startelf des FC Augsburg
In der Dreierkette ersetzte Chrislain Matsima den verletzten Keven Schlotterbeck, im Angriff bot Thorup neben Phillip Tietz als zweiten Stürmer Samuel Essende auf. Der Nationalspieler des Kongo kehrte nach seiner Rotsperre zurück. Zunächst auf der Ersatzbank saß Alexis Claude-Maurice, der gegen Mönchengladbach als Einwechselspieler getroffen hatte.
In der ersten Viertelstunde hinterließ der FCA einen präsenten Eindruck. Mit dem aggressiven Anlaufen und Pressing hielten die Gäste den Gastgeber von ihrer Hälfte fern. Thorup pfiff seine Spieler nach vorne, diese attackierten früh und störten den Spielaufbau. Nicht von ungefähr kam, dass Augsburg die erste große Chance verbuchte. Nach einem Steilpass wähnte Freiburgs Abwehr Tietz im Abseits. Der Treffer hätte gezählt, aber der FCA-Angreifer schloss überhastet ab und setzte den Ball links neben den Pfosten (11.). Die Freiburger waren sichtlich beeindruckt. Mehr als ein Schuss von Christian Günter (17.) übers Tor und ein wenig gefährlicher Abschluss von Junior Adamu (18. ) gelangen dem SC nicht. Einem Treffer nahe kam erst Maximilian Eggestein, aber FCA-Torwart Nediljko Labrovic lenkte den Ball ins Toraus (27.).
FC Augsburg kassiert drei Tore innerhalb von zwölf Minuten
Mit den ersten Tormöglichkeiten zogen die Freiburger das Spiel auf ihre Seite. Zusehends verlagerten sie das Geschehen in die FCA-Hälfte und zwangen die Augsburger zu unkontrollierten Abwehraktionen. Mit einer Einzelaktion folgte der prompte Lohn der Mühen. Vincenzo Grifo schüttelte erst Marius Wolf ab, düpierte dann mit einem Doppelpass Kristijan Jakic und ließ auch noch Elvis Rexhbecaj ins Leere grätschen. Formvollendet schlenzte Grifo den Ball zum 1:0 ins Netz (34.). In den folgenden Minuten verloren die Augsburger komplett die Ordnung in der Defensive. Nach einem Eckstoß von Grifo setzte sich Philipp Lienhart gegen Essende und Matsima im Luftduell durch und nickte zum 2:0 ein (37.). Dem Heimteam wollte nun alles gelingen, denn noch vor dem Halbzeitpfiff jagte Günter den Ball per Dropkick diagonal zum 3:0 ins Tor (45.+1). Innerhalb von zwölf Minuten hatte der FCA drei Treffer kassiert.
Trainer Thorup betrachtete das Geschehen gewohnt ruhig an der Seitenlinie, mitunter schüttelte er den Kopf. Mit den Erkenntnissen der ersten Hälfte drohte ein Debakel. Die Schwachen Jakic und Wolf ersetzte er durch Claude-Maurice und Henri Koudossou. Ein paar Minuten später kam noch Arne Maier für den wirkungslosen Essende in die Partie. Wirklich zurück in die Partie finden wollten die Augsburger nicht mehr, zu sehr schienen sie unter den Eindrücken der ersten Hälfte zu leiden. Gänzlich aufgegeben hatten sich die Gäste noch nicht. Claude-Maurice legte ab, Tietz traf unten rechts zum 1:3 (65.). Freiburg offenbarte nun Schwächen. Dimitrios Giannoulis hatte die riesige Chance zum Anschlusstreffer, scheiterte aber an SC-Torwart Noah Atubolu (71.).
Freiburg verwaltete den Vorsprung, ohne nochmals in der Offensive besondere Akzente setzen zu wollen; Augsburg hätte mit einem Treffer die Partie nochmals spannend machen können. Weil dieser nicht fiel, stand eine weitere Auswärtsniederlage zu Buche.
Augsburg Labrovic - Bauer, Gouweleeuw, Matsima - Wolf (46. Koudossou), Jakic (46. Claude-Maurice), Onyeka (85. Mounié), Rexhbecaj (78. Kömür), Giannoulis - Tietz, Essende (56. Maier)
Tore 1:0 Grifo (34.), 2:0 Lienhart (37.), 3:0 Günter (45.+1), 3:1 Tietz (65.) Schiedsrichter Dankert (Rostock) Zuschauer 33.500
Es ist nir ein Rätsel, warum wir die Konzentration nicht hochhalten können und dann gleich noch zu allem übel Doppelschläge kassieren. Entweder fehlt hier (wieder) eine echte Qualität im zusammengewürfelten Kader, oder die Spieler hören nicht. Nun steht zudem der Trainer in der Pflicht, den ich insgesamt sehr schätze, der aber nun leider auch schon über einen, Saison übergreifend, bedenklich langen Zeitraum, nicht nachhaltig liefern konnte. Als erste Maßnahme, um "wach" zu bleiben für den BVB, würde ich den freien Montag canceln. Nobby Die Stimme der Rosenau
30 Minuten mitgespielt dann war's wieder soweit, Hätte Hätte Abwehrkette oder so, alter Schwede, der FCA und seine Blackouts, danach war das Spiel durch. Bei einem Grifo weiß man doch was man verhindern muss, freies Schussfeld, Eckbälle, wir bekamen die Blaupause rein, macht ihr kein Videostudium. In der 2. HZ schaltete der SCF in den Verwaltungsmodus; Tietz mit guter Einzelleistung, Giannoulis hatte sogar die Chance zum Anschlusstreffer, das kurze Eck zu wählen die falsche Entscheidung. In der Abwehrkette und davor zu viele Spieler mit schwacher Performance. Die Laufbereitschaft bei 6,5 km weniger wie der Gegner wirft Fragen auf. Essende abgemeldet, wenig kreatives aus dem MF. Kurzum erneut ein schwacher Auftritt, der Druck wächst, man muss sich vorausschauend was einfallen lassen, mit dem Defensivpersonal wird's eng werden.
Ich denke neben den sehr schwachen Leistungen von einigen Spielern, gehört schon auch vor allem das ganze Trainerteam hinterfragt. Kann der Trainer die Mannschaft nicht richtig motivieren und richtig aufstellen, oder hören die Spieler "nicht" bei seinen Ansprachen richtig zu, bzw. auf ihn? Anders kann ich mir das nicht erklären, denn das fing doch schon die letzten 6 Spiele in der vergangenen Saison an! Und warum und weshalb musste man den Vertrag von Trainer Thorup "völlig unnötig" vorzeitig verlängern! Für mich eine völlig falsche Entscheidung der Verantwortlichen!
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