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Walther Seinsch: "Dann sauf ich mir die Hucke voll"

Walther Seinsch

"Dann sauf ich mir die Hucke voll"

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    FCA-Präsident Walter Seinsch beim Fußball-Stammtisch der Donauwörther-Zeitung.
    FCA-Präsident Walter Seinsch beim Fußball-Stammtisch der Donauwörther-Zeitung. Foto: Szilvia Izsó

    Auf lange Zeit wäre Walther Seinsch sowieso nicht gut in der Politik aufgehoben gewesen. Der Präsident des FC Augsburg saß vor einigen Jahren im Augsburger Stadtrat, trat aber nach wenigen Monaten bereits wieder von seinem Mandat wegen gesundheitlicher Probleme zurück. Oft gibt einem der Körper direkt zu verstehen, was er von den Entscheidungen hält, die der Kopf fällt.

    Seine häufig ungeschnitzte, direkte Ausdrucksweise hätte im Diplomatiebetrieb zuerst für Aufsehen, später wohl auch für den ein oder anderen lokalen Skandal gesorgt. Es gibt aber auch Bereiche und Situationen, in denen Seinsch’ Rhetorik bestens ankommt. Der 71-Jährige wirkt am stärksten, wenn er in einem weit gefassten Rahmen zu Fans des FC Augsburg spricht. Anhänger des Bundesligisten sind meistens Anhänger von Seinsch. Ohne den ehemaligen Unternehmer würden die Augsburger immer noch im Rosenaustadion vor wenigen hundert Zuschauern spielen.

    Seinsch ist volksnah

    Restprogramm der Abstiegskandidaten

    SV Werder Bremen (Tabellenplatz 14; 33 Punkte; Tordifferenz: -15): Eintracht Frankfurt (H): 1. FC Nürnberg (A)

    Fortuna Düsseldorf ( 15.; 30 Punkte; -14): 1. FC Nürnberg (H); Hannover 96 (A)

    FC Augsburg (16.; 30 Punkte; -17): FC Bayern (A); SpVgg Greuther Fürth (H)

    TSG 1899 Hoffenheim (17.; 28 Punkte; -23): Hamburger SV (H); Borussia Dortmund (H)

    Der Auftritt im Bierzelt vor Anhängern des FCA ist für ihn ein Elfmeter ohne Torwart. Die Donauwörther Zeitung, eine Lokalausgabe der Augsburger Allgemeinen, lieferte Seinsch die Vorlage dazu. Sie lud zum Fußballstammtisch nach Mertingen (Landkreis Donau-Ries) und sowohl Seinsch als auch Geschäftsführer Stefan Reuter kamen.

    Seinsch enttäuschte die über 200 Fans im voll besetzten Zelt nicht. Trat hemdsärmlig auf, spielte mit Moderator Markus Erdt einige gepflegte verbale Doppelpässe. Er werde sich „die Hucke vollsaufen“, antwortete Seinsch glückselig auf die Frage, was er am 18. Mai um 17.23 Uhr machen werde. Der letzte Spieltag der 50. Bundesligasaison ist dann beendet. Es ist noch längst nicht sicher, ob der FCA in der folgenden Spielzeit weiter zum elitären Kreis der besten 18 Mannschaften Deutschlands gehört. Doch auch im Falle des Abstiegs „werde ich mir die Hucke vollsaufen“, so Seinsch. Sollten aber noch Relegationsspiele folgen? Richtig, Seinsch’ Hucke wird wieder gefüllt. Johlen unter den FCA-Fans.

    Rollmanns Abgang hatte nicht nur sportliche Gründe

    Doch der Vater von neun Kindern lieferte auch ein wenig Erhellendes zu den Vorgängen innerhalb der FCA-Familie. So sei die Kündigung des ehemaligen Geschäftsführers Jürgen Rollmann nicht aufgrund sportlicher Differenzen erfolgt. Die Gründe seien eher „im privaten Bereich“ Rollmanns zu verorten, so Seinsch. Näher wollte er darauf aber nicht eingehen, schließlich verkehren beide Seiten derzeit lediglich über ihre Anwälte.

    Ungewohnt diplomatisch gab sich Seinsch dann doch noch, als es um die umstrittene Zusammenarbeit mit dem Tickethändler „Viagogo“ ging. Derzeit werden von Fan-Seite Unterschriften gesammelt, um wegen der Kooperation eine außerordentliche Mitgliederversammlung einzuberufen. „Ich habe Verständnis für eine gewisse Verärgerung“, so Seinsch. Schließlich sei die Zusammenarbeit mit „Viagogo für manchen von Nachteil. In der Summe halte ich es aber für vertretbar. Schließlich müssen wir die Ziele, die wir haben, durch höhere Einnahmen finanzieren“. Da nickten die FCA-Fans einträchtig. Bierzelt kann er eben, der Herr Seinsch.

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