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WM-Qualifikation: FCA-Stürmer Finnbogason feiert mit Island

WM-Qualifikation

FCA-Stürmer Finnbogason feiert mit Island

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    Alfred Finnbogason feiert mit der isländischen Nationalmannschaft die WM-Teilnahme 2018 in Russland.
    Alfred Finnbogason feiert mit der isländischen Nationalmannschaft die WM-Teilnahme 2018 in Russland. Foto: Haraldur Gudjonsson, afp

    Manuel Baum wusste, dass er schnell reagieren musste. Nur wenige Minuten nach dem Schlusspfiff in Reykjavik schickte der Trainer des FC Augsburg seine Glückwünsche per WhatsApp an Alfred Finnbogason. Sein isländischer Stürmer antwortete kurze Zeit später. Bevor er sich in die Feierlichkeiten stürzte, postete Finnbogason dann auf seinem Instagram-Account noch ein Selfie mit seinen Teamkollegen und schrieb dazu: „Wo wir hinfahren? Nach Russland, Baby.“

    Ja. Island fährt zur Weltmeisterschaft nach Russland. Das Land mit 330.000 Einwohnern kann nun seine sagenhafte Geschichte vom EM-Sommer 2016 und dem Einzug ins Viertelfinale beim Weltturnier in Russland fortsetzen. Finnbogason war beim entscheidenden 2:0 -Heimsieg gegen den Kosovo in der 61. Minute eingewechselt worden. Da führte Island durch ein Tor des ehemaligen Hoffenheimers Gylfi Sigurdsson (40.). In der 67. Minute machte Johann Gudmundsson mit dem 2:0 alles klar. Danach stiegen Leuchtraketen in den nasskalten Abendhimmel von Reykjavik.

    In der Arena stimmten Islands Fußballhelden zusammen mit den begeisterten Fans den legendären „Huh“-Schlachtruf an. Auch auf den Straßen der Hauptstadt feierten die Bewohner bis in den frühen Dienstagmorgen die erste WM-Teilnahme in der Geschichte Islands. Es ist das kleinste Land, das je an einer WM teilgenommen hat. Der bisherige Rekordhalter Trinidad & Tobago, der sich 2006 für Deutschland qualifiziert hatte, hat rund 1,3 Millionen Einwohner. Island hat etwa 335.000, ein Drittel davon lebt in der Hauptstadt.

    FCA: Coach Baum staunt über Island

    Alfred Finnbogason feiert mit den Isländern.
    Alfred Finnbogason feiert mit den Isländern. Foto: Birgir Thor Hardarson, dpa

    „Es ist schon etwas überraschend, dass dieses kleine Land das hinbekommen hat“, staunte auch Baum. Allerdings, so Baum weiter, „haben sie bei der EM schon gezeigt, zu was sie in der Lage sind. Und wenn man die einzelnen Spieler anschaut, haben sie auch Qualität.“ Eine Qualität, die Nationaltrainer Heimir Hallgrimsson nun nach Russland führte. Zufall war dies aber nicht.

    Island investierte in den letzten Jahren massiv in Fußballplätze und -hallen, um auch im langen Winter trainieren zu können. Die Trainerausbildung wurde vorangetrieben und derzeit ist die goldene Fußballer-Generation um Superstar Sigurdsson, der im Sommer für 40 Millionen Euro von Swansea zu Everton wechselte, auf dem Zenit ihrer Leistungsfähigkeit. Und dazu kommen noch die unglaublichen Fans. Eine fast magische Mixtur. Nationaltrainer Hallgrimsson konnte sein Glück zunächst gar nicht richtig in Worte fassen: „Das ist so verrückt.“

    Island bei Fußball-WM: Ein Traum wird wahr

    Der 50-Jährige vergaß nicht, die Aufbauarbeit seines Vorgängers Lars Lagerbäck zu würdigen. „Er hat die Basis dessen geschaffen, was wir hier machen“, sagte der frühere Assistent Lagerbäcks, der nach der EM Cheftrainer wurde. TV-Reporter Haukur Hardarson übermannten nach dem Schlusspfiff die Gefühle. „Als ich noch ein kleiner Junge war, habe ich diesen albernen Traum gehabt, dass Island eines Tages zur WM fährt. Jetzt ist dieser Traum wahr geworden“, sagte er mit ergriffener Stimme.

    Torschütze Sigurdsson erinnerte zu Recht daran, dass Island in einer starken Gruppe mit Kroatien, der Ukraine oder der Türkei Platz eins erreicht hat. „Wir können sehr stolz auf uns sein“, meinte der Mittelfeldspieler des FC Everton. Danach feierten die Spieler mit ihren Fans gemeinsam auf dem Ingolfur-Platz. Spätestens am Donnerstag wird Alfred Finnbogason aber die Bundesligarealität wieder eingeholt haben. Dann steht er bei der Pressekonferenz vor dem Spiel am Samstag (15.30 Uhr) in Hoffenheim Rede und Antwort. Er wird dann hoffentlich erzählen, wie es war, in der historischen Nacht von Reykjavik. mit dpa

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