Dieser Nachmittag hat die Ingolstädter richtig heiß gemacht auf die verbleibenden Endspiele um den Klassenverbleib. Dass die Tabelle der Fußball-Bundesliga die Oberbayern weiterhin auf dem vorletzten Rang mit deutlichem Rückstand zum Relegationsplatz führt, das wollen die neu motivierten Abstiegskämpfer ausblenden. Nur drei Tage nach dem glücklichen 2:1 über den FSV Mainz heißt es für das Team von Coach Maik Walpurgis im Derby beim FC Augsburg wieder: Verlieren verboten! "Meine Mannschaft ist jetzt wieder da", sagte Abwehrchef Roger und erkannte: "Wir haben wieder eine Chance."
Die Ingolstädter hoffen auf ein Ende ihrer Pechsträhne
Die Rechnung der Schanzer bei ihrer "Mission Impossible" ist in der laufenden Englischen Woche einfach: Nach dem Sieg über Mainz muss am Mittwoch (20.00 Uhr) der nächste Dreier her, um danach gegen das Schlusslicht Darmstadt den Neun-Punkte-Plan zu vollenden. Verliert der FC Augsburg am Sonntag bei Hertha BSC, dann wäre der FCI bis auf einen Zähler dran am wichtigen Platz 16. Von den vielen Konjunktiven will Pascal Groß aber nichts hören. Der Offensivspieler sagte: "Es bringt nichts in unserer Situation, wochenlang Pläne zu schmieden."
So verpatzt der Saisonstart der Ingolstädter war, so überragend muss für ein Happy End das Finish werden. "Jetzt gibt es nur noch Finalspiele für uns", erkannte Florent Hadergjonaj, der überraschende Matchwinner am Sonntag. Mit einer missglückten Flanke, die sich ins Tor senkte, sorgte der Schweizer für den Siegtreffer. Nach etlichen bitteren Auftritten hoffen die Schanzer gerade nach der Szene, dass sie ihre Pechsträhne in wichtigen Momenten beendet haben. "Das Quäntchen Glück haben wir uns erarbeitet", meinte Groß.
In der Freude über den ersten Sieg nach zuletzt vier Partien, in denen nur ein Pünktchen rausgesprungen war, übte sich Walpurgis als Mahner. "Ich bin mit dem Ergebnis, aber nicht unbedingt mit dem Spiel zufrieden", sagte er und verwies auf Hälfte zwei, in der seine Mannschaft die Dominanz von vor der Pause völlig verloren hatte.
Gegen den FCA geht es am Mittwoch um alles
Zudem wäre die Abschlussschwäche dem FCI fast wieder zum Verhängnis geworden. Nach der Führung durch Romain Brégerie verpassten Dario Lezcano und Almog Cohen gute Gelegenheiten zum 2:0. Und in der Schlussphase hatte Groß bei einem Konter die Entscheidung auf dem Fuß, ließ sich vor dem leeren Tor aber noch abgrätschen.
"Augsburg wird nun ein enormer Kampf", sagte Brégerie vorausblickend auf das schwäbisch-oberbayerische Duell am Mittwoch. Die Schanzer wähnen sich im richtigen Modus für den Flutlicht-Showdown. dpa