Eigentlich wollten Daniel Baier und Tobias Werner am Sonntagvormittag wie viele andere in der Oswald-Merk-Halle in Stadtbergen nur ein klein wenig Blut für die kleine Lisa spenden. Das zehnjährige Mädchen aus Stadtbergen war vor drei Jahren an Blutkrebs erkrankt. Sie galt nach einer langwierigen Chemotherapie als geheilt. Bis der Krebs im März zurückkehrte. Jetzt kann nur noch eine Stammzellenspende helfen. Bisher wurde aber noch kein passender Spender gefunden. Deshalb fand nun eine große Typisierungsaktion statt.
Lisa konnte selbst nicht vor Ort sein. Doch als Baier und Werner spontan eingeladen wurden, mit Lisa zu skypen, war es für die beiden Fußball-Profis des FC Augsburg eine Ehrensache, via Internet mit Lisa zu sprechen. Sie erzählten ihr live von der langen Schlange vor der Halle, von den vielen Leuten, die ihr und den anderen Leukämiekranken mit ihrer Aufnahme in die Deutsche Knochenmarkspenderdatei helfen wollten. Denn die Daten können weltweit abgerufen werden.„Sie hat sich riesig gefreut und sie wirkte lebensfroh und lustig, einfach sehr positiv“, war Baier nach dem Gespräch gerührt. Aber nicht nur mit dem Skype-Telefonat wollten sie Lisa eine Freude machen. Die Fußball-Profis hatten zwei Trikots als Geschenk mitgebracht.
Lisa will lieber Baiers Trikot
Geburtstagskind Werner, der am Samstag seinen 29. Geburtstag feierte, fragte Lisa sofort, ob sie lieber sein grünes Auswärts-Trikot oder das weiße Heimtrikot von Baier lieber hätte. „Sie hat sich natürlich für Danis entschieden. Ich hoffe, dass meins dann bei einer Versteigerung möglichst viel Geld bringt.“
Baier hatte sich spontan entschlossen, sich registrieren zu lassen. „Ich habe davon erst am Samstag im Radio gehört“, erklärte der Mittelfeldspieler, der vor wenigen Tagen zum zweiten mal Vater wurde. „Vielleicht ist man als Papa ein wenig mehr sensibilisiert, aber ich will einfach nur meinen kleinen Teil dazubeitragen, Lisa zu helfen.“
Auch Tobias Werner hat zwei Kinder. Deshalb geht ihm das Schicksal der kleinen Lisa auch besonders ans Herz: „Als Familienvater weiß man es zu schätzen, wenn die Kinder gesund sind.“ Er hofft wie alle anderen, dass vielleicht seine Blutspende helfen kann. „Ich habe eine Gänsehaut bekommen, als ich die lange Schlange vor der Tür gesehen habe. Es ist sensationell, was auf die Beine gestellt wurde.“
Auch die Panther wollen helfen
Unter den vielen Spendern waren auch einige Eishockey-Profis der Augsburger Panther. Die Panther hatten prominent auf ihrer Homepage für die Aktion geworben. Darum ließen sich Markus Keller, Fabio Carciola und Patrick Seifert ebenso registrieren wie Marketing-Leiter Leo Conti und Sport-Manager Duanne Moeser.
Sie alle hatten den gleichen Wunsch wie Tobias Werner. „Drücken wir die Daumen, dass Lisa nach dem schweren Rückschlag endgültig geholfen werden kann“, sagte Werner und reihte sich mit Baier in die Warteschlange ein, um die vielleicht lebensrettende Blutspende abzugeben.