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FC Augsburg: Transfer von László Bénes: Kann er den FCA im Spiel nach vorne bringen?

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Transfer von László Bénes: Kann er den FCA im Spiel nach vorne bringen?

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    László Bénes ist der Neuzugang beim FC Augsburg. Mit ihm will Trainer Heiko Herrlich das Spiel nach vorne verbessern.
    László Bénes ist der Neuzugang beim FC Augsburg. Mit ihm will Trainer Heiko Herrlich das Spiel nach vorne verbessern. Foto: Tom Weller, dpa

    Das Hinspiel hatte Heiko Herrlich aus dem Krankenhaus erlebt. Eine Lungenkrankheit hatte ihn damals dazu gezwungen, Iraklis Metaxas vertrat seinen Cheftrainer beim torlosen Remis in Wolfsburg Anfang Oktober. Es war eine Partie, die vor allem dank der ersten Halbzeit des FC Augsburg Herrlich auf dem Wege der Genesung geholfen hat. Da war die Leistung ansehnlich und hatte ihm im Krankenbett gefallen, in der zweiten Halbzeit konnten die Augsburger das Niveau nicht ganz halten. Das 0:0 war dennoch beachtlich, vor allem mit Blick auf den weiteren Saisonverlauf.

    Der VfL Wolfsburg hat sich vor dem Rückspiel am Samstag (15.30 Uhr) zu einem Spitzenteam entwickelt, dessen Streben nach einem Champions-League-Platz immer nachhaltiger mit Ergebnissen unterfüttert wird. Rang drei ist mehr als ein beachtliches Zwischenergebnis. So spricht Trainer Oliver Glasner auch vom Wunsch, die Woche mit einem Sieg in Augsburg perfekt abzurunden. Am Sonntag hatten die Wolfsburger 3:0 in der Liga gegen Freiburg gewonnen, unter der Woche qualifizierten sie sich für das Viertelfinale im DFB-Pokal durch ein 1:0 gegen den FC Schalke 04.

    László Bénes ist beim FCA gleich eine Option für die Startelf

    Die beiden Partien haben unterschiedliche Herangehensweisen in der Taktik gezeigt. Freiburg versuchte sich mit frühem Attackieren, was in ein ansehnliches Spiel mündete, aber auch in einer letztlich verdienten 0:3-Niederlage. Schalke wagte sich weniger in die Offensive, wählte einen defensiveren Ansatz, was zwar weniger Gegentore, aber eben auch eine Niederlage zur Folge hatte. Beide Partien waren guter Anschauungsunterricht für Heiko Herrlich. Er muss nun für den Samstag die richtige Herangehensweise finden. Und wie er am Freitag mehrfach betonte: die richtige Balance. Die richtige Abstimmung also zwischen defensivem Absichern und offensiver Spielfreude. „Wir dürfen nicht zu offen stehen, müssen lange die Null halten und selbst den Gegner unter Druck setzen“, sagte Herrlich. Und: „Wir haben gesehen, dass Wolfsburgs Offensivspieler jeden Fehler bestrafen.“ Vorsicht ist also geboten.

    Heiko Herrlich (Zweiter von rechts) kann die Kritik an der Spielweise des FCA verstehen. Nach der Verpflichtung von László Bénes könnte es aufwärts gehen.
    Heiko Herrlich (Zweiter von rechts) kann die Kritik an der Spielweise des FCA verstehen. Nach der Verpflichtung von László Bénes könnte es aufwärts gehen. Foto: Klaus Rainer Krieger

    Bei der Umsetzung von Herrlichs Ideen könnte gleich László Bénes zu seinem ersten Einsatz kommen. Die Ausleihe des Slowaken von Borussia Mönchengladbach bis zum Saisonende hatten die Augsburger am Montag kurz vor Transferschluss perfekt gemacht. Eine Woche ist der 23-Jährige nun beim FCA im Training. Ausreichend lang in Herrlichs Augen, um schon eine Option für die Startelf am Samstag zu sein. „Er hat sich sehr gut eingefügt, hat alle Einheiten mitgemacht“, erklärte der FCA-Trainer. Er sieht Bénes in einer offensiven Rolle, als „Zehner oder Achter“. Vor allem in den wichtigen Zwischenräumen könne er gute Entscheidungen treffen und den letzten Pass präzise spielen. Daran krankte es zuletzt häufiger im FCA-Spiel. An falschen Entscheidungen im letzten Drittel. Dort also, wo es in die gefährliche Zone vor dem gegnerischen Tor geht. „Wir hoffen durch ihn auf mehr Torgefahr“, sagte Herrlich.

    Einsatz von Iago ist beim FC Augsburg fraglich

    Bleibt die Frage, ob Herrlich seinen Neuzugang tatsächlich schon nach nur einer Trainingswoche gleich von Anfang an spielen lässt. „Es gibt immer ein Für und Wider: Direkt reinwerfen und die Qualität benutzen oder ihm Zeit lassen?“, sagte der FCA-Trainer. Immerhin gibt es im Mittelfeld des FCA einen Spieler, den Bénes bereits kennt: Tobias Strobl. Mit ihm hatte er schon bei Borussia Mönchengladbach zusammen gespielt. „Klar ist: Wir wollen ihn so schnell wie möglich auf den Platz bekommen“, sagte Herrlich über den Slowaken. Fehlen werden ihm dagegen am Samstag Alfred Finnbogason und Raphael Framberger, der zwar teilintegriert im Training, aber noch keine Option für einen Einsatz sei. Auch das Mitwirken von Iago ist nach dessen Sprunggelenksverletzung fraglich.

    Zuletzt war die spielerische Entwicklung des FCA immer schärfer kritisiert worden. Heiko Herrlich versteht das. „Natürlich sind wir nicht zufrieden“, sagte er. Bisher hätten sich seine Mannschaften immer mit attraktivem Fußball und vielen Torchancen hervorgetan. Das gelingt ihm beim FCA bisher noch nicht. „Die Kritik akzeptiere ich, die ist völlig normal. Mich würde es wundern, wenn es nicht so wäre“, sagte Herrlich. Und er sei überzeugt davon, dass „wir uns trotz der schwierigen Gegner in den nächsten Spielen verbessern werden“. Gegen Wolfsburg also, in Leipzig und gegen Leverkusen. Allesamt Mannschaften aus dem Vorderfeld der Tabelle. Leicht wird es also nicht – aber vielleicht hilft ja László Bénes wirklich auf Anhieb.

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