Was drei Stunden Flug alles ausmachen können – jedenfalls wettertechnisch gesehen. Minus vier Grad zeigte das Thermometer am frühen Mittwochmorgen am Münchner Flughafen. 180 Minuten später sieht das wesentlich freundlicher aus. 21 Grad warm ist es, als der Tross des FC Augsburg den Flughafen im spanischen Malaga verlässt. Bei immer noch frühlingshaften Temperaturen (17 Grad) bat Trainer Manuel Baum sein Team am Nachmittag im 30 Kilometer entfernten Marbella zum ersten Training.
Wie in den vorherigen Wintertrainingslagern hat der FCA auch in diesem Jahr etliche Nachwuchs-Talente mit an Bord. Erstmals sind jetzt die beiden A-Junioren-Spieler Kevin Danso und Jozu Stanic sowie Marco Richter, Julian Günther-Schmidt und Keeper Florian Kastenmeier von der U23 dabei. FCA-Manager Stefan Reuter erklärt, warum sie mit an Bord sind: „Die jungen Spieler bekommen im Trainingslager ein Gefühl, wie es bei den Profis zugeht. Und wir können uns von deren Potenzial ein gutes Bild machen.“
Direkt am Strand einquartiert
Im vergangenen Jahr hatte der FCA sein Quartier in Estepona aufgeschlagen, rund 40 Kilometer von Marbella entfernt. Reuter: „Da hat in diesem Jahr schon eine andere Mannschaft gebucht. Wir wollten aber ein Hotel für uns.“ Deshalb diesmal also Marbella. Direkt am Strand hat sich der FCA einquartiert. Scout Stefan Schwarz war im November während der Länderspielpause vor Ort und hat sich ein Bild gemacht. Reuter ist zufrieden: „Das Hotel ist super und der Trainingsplatz auch. Hinzu kommen die angenehmen Temperaturen. Was wollen wir mehr?“
Bis auf Jan-Ingwer Callsen-Bracker, der individuell im Kraftraum des Hotels trainiert, stehen alle mitgereisten Spieler auf dem Platz. Nur Raúl Bobadilla läuft mit Athletik-Trainer Andreas Bäumler seine Runden.
Neben den verletzten Alfred Finnbogason und Caiuby ist auch Dong-Won Ji nicht dabei. Er kommt direkt am 8. Januar aus Südkorea ins Trainingslager. „Das sind bei ihm private Gründe und war schon lange so abgesprochen“, klärt Reuter auf.
In den kommenden neun Tagen hat sich das Trainerteam einiges vorgenommen. Einheiten im mannschaftstaktischen Bereich, individuelles Training, Athletik-Training – alles ist dabei im „Angebot“. Trainer Manuel Baum wird dann auch ab und zu nur mit bestimmten Mannschaftsteilen arbeiten. Reuter: „Das ist jetzt nichts Neues. Das gab es schon zu meiner Zeit. Das ist sehr wirkungsvoll.“ Im Klartext bedeutet das auch, dass Baum in verschiedenen Schichten trainieren lässt.
Auch ein spezielles Schuss-Training ist anberaumt. Bei einem Tornetz auf dem Trainingsgelände sind die Ecken des Gehäuses (rechts und links oben, rechts und links unten) gelb eingefärbt. Hier ist Zielschießen eingeplant. Auch das kennt Reuter noch aus früheren Zeiten, allerdings etwas anders: „Wir haben damals ins Kreuzeck immer ein Trikot reingehängt und versucht, dieses zu treffen.“