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FC Augsburg: Training 2.0: Technik ist Trumpf beim FCA

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Training 2.0: Technik ist Trumpf beim FCA

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    Über das Smartphone rufen die FCA-Profis Informationen zum Gegner ab.
    Über das Smartphone rufen die FCA-Profis Informationen zum Gegner ab. Foto: Andrea Warnecke (dpa)

    Als Fußballtrainer nutzt Manuel Baum, 37, jedwedes Kommunikationsmittel, um seine Inhalte an den Spieler zu bringen. Bei seiner ersten Trainingseinheit Mitte Dezember – damals fungierte er noch als Übergangstrainer – kreuzte der Bundesligacoach des FC Augsburg mit einer Taktiktafel auf. Analog ist auf dem Rasen weiterhin unschlagbar. Wer hat dort schließlich ein Tablet oder ein Handy zur Hand? Darüber hinaus setzt Baum auf technischen Fortschritt. Er geht mit der Zeit, passt sich den Gepflogenheiten seiner jüngeren Spieler an.

    Heutzutage sind Smartphones nicht mehr wegzudenken, erst recht nicht bei der Nachwuchsprofifußballergeneration, die facebookt, instagramt und twittert. Profi will nunmal wissen, wie viele Follower er hat. Und seine Fangemeinde will wissen, ob sein neues Paar Treter grün, gelb oder pink leuchtet.

    Im Kabinentrakt locken sie sich ins WLAN ein

    Baum sieht im Handy eine Möglichkeit, die Spieler über einen für sie einträglichen Kanal anzusprechen. Um sie auf den nächsten Gegner und ihre Aufgaben vorzubereiten, schickt er ihnen Nachrichten und versorgt sie mit Videomaterial. Im Kabinentrakt loggen sie sich ins WLAN ein, nur bei Ansprachen müssen sie die Finger davon lassen. „Wenn wir den Spielern das Handy verbieten würden, schneiden wir uns ins eigene Fleisch“, begründet Baum. „Wir würden ihnen ein Teil wegnehmen, mit dem sie sich fortbilden.“

    Technisch bewegt sich der FCA auf gehobenem Level. Inhalte werden in eine Cloud geladen, einem Speicherplatz im Netz, die Spieler können dort die Informationen abrufen. Diesmal handelt der Stoff von Werder Bremen, dem nächsten FCA-Gegner (Sonntag, 15.30 Uhr). Theoretisch kann der Trainer sogar kontrollieren, ob die Schüler ihre Hausaufgaben machen. Baum stellt allerdings klar, seine Spieler würden unterschiedlich ticken, wenn es um den Input geht. Der eine greife darauf zurück, der andere nicht. Baum erklärt: „Ich halte nichts davon, alle Spieler gleich zu behandeln. Jeder wird individuell betreut.“

    18-jähriger Jungprofi trifft auf Ü30-Routinier

    In der Profimannschaft des FCA trifft mitunter der 18-jährige Jungprofi auf den Ü30-Routinier. Entsprechend unterschiedlich kann die Auffassungsgabe und das technische Verständnis sein. Wer sich selten in sozialen Netzwerken verliert, muss sich in der Cyberwelt erstmal zurechtfinden. Vor allem aber muss er die technischen Voraussetzungen schaffen, um an den Inhalt der Taktikfilmchen zu gelangen.

    Bei der Hard- und Software musste etwa Halil Altintop aufrüsten. Der 34-jährige steht nicht im Verdacht, verschwenderisch zu sein, ebenso wenig ist er ein Technikfreak. Folglich vertraute der Offensivspieler dem gleichen Handy mehrere Jahre – technisch gesehen ein Jahrhundert. Ein paar Sachen hätten nicht mehr funktioniert, erklärt Altintop den Schritt zum neueren Modell. Er weiß allerdings, worauf es wirklich ankommt: „Das Wichtigste ist nicht wie, sondern was der Spieler aufnimmt, und ob er bereit ist, die Sachen umzusetzen.“

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