Startseite
Icon Pfeil nach unten
Sport
Icon Pfeil nach unten
FC Augsburg
Icon Pfeil nach unten

Start in die Bundesliga: Das erste Mal für den FC Augsburg

Start in die Bundesliga

Das erste Mal für den FC Augsburg

    • |
    Blick in die SGL Arena vor dem ersten Bundesligaspiel des FCA / FC Augsburg
Bild: Ulrich Wagner
    Blick in die SGL Arena vor dem ersten Bundesligaspiel des FCA / FC Augsburg Bild: Ulrich Wagner

    Der FC Augsburg feiert Premiere in der Bundesliga. Für viele Spieler ist das der Höhepunkt ihrer Karriere. Wobei: So ein Sportlerleben hat viele Höhepunkte – und viele Premieren: die erste Partie überhaupt, der erste Torerfolg, ja sogar der erste Stadionbesuch. FCA-Akteure erzählen:

    Uwe Möhrle, 31, Abwehrspieler, Kapitän beim FCA seit 2007:

    Mein erstes Spiel – das ist natürlich schon sehr lange her. Ich war sechs Jahre alt, als ich Fußballschuhe geschenkt bekam und bei uns zu Hause mit meinen Freunden zum SV Großschönach ins Training der F-Junioren gehen durfte. Unsere Mannschaft spielte damals in der untersten Staffel, wir traten mit vielen ganz kleinen Spielern an.

    An das Endergebnis kann ich mich gar nicht mehr so genau erinnern, wir haben auf jeden Fall eine saubere Packung bekommen. Es waren, glaube ich, über 20 Gegentore, geschossen haben wir allerdings keines. Klar, dass da bei einigen von uns die Tränen geflossen sind.

    Doch die Enttäuschung war schnell überwunden, wir freuten uns schon wieder auf das nächste Training. Bei meinem Heimatverein habe ich allerdings nicht lange gespielt, zwei Jahre später bin ich dann schon zum SC Pfullendorf gewechselt. Von unserem Dorf aus war das nur ein Katzensprung, Pfullendorf ist schließlich nur sieben Kilometer entfernt. In Pfullendorf habe ich dann insgesamt 16 Jahre gekickt, ehe ich nach Rostock gewechselt bin. Der SV Großschönach spielt mit seiner ersten Mannschaft übrigens in der Bezirksliga.

    Gibril Sankoh, 28, Niederlande, geboren in Sierra Leone, Abwehrspieler beim FCA seit 2010:

    Richtige Fußballschuhe kannten wir in Sierra Leone natürlich nicht. Die kann sich dort kein Mensch leisten. Es gibt ja nicht einmal richtige Rasenplätze. Na ja, außer im Nationalstadion in Freetown.

    Wenn wir nicht barfuß gespielt haben, hatten wir Plastikschuhe an. Damit haben wir dann auf Plätzen gebolzt, die aus Schutt, Geröll und Erde bestanden. Wirklich schwer verletzt hat sich aber nie jemand, was im Nachhinein ganz schön verwunderlich ist.

    Mein erstes Paar Fußballschuhe habe ich dann in Holland bekommen. Ich habe dort erst einmal in einem Amateurverein gespielt. Da ist dann einer der Verantwortlichen mit mir in ein Sportartikelgeschäft gefahren und hat mir Schuhe gekauft. Ich weiß noch, dass es Nike Vapor waren. Das war natürlich ein tolles Gefühl, zum ersten Mal seine eigenen Fußballschuhe zu besitzen.

    Jetzt muss ich nicht mehr in ein Geschäft gehen, um mir Fußballschuhe zu kaufen. Wir bekommen die hier beim FC Augsburg natürlich gestellt und können zwischen verschiedenen Modellen auswählen. Ich kann das immer noch schätzen, weil ich weiß, wie es ist, mit Plastikschuhen zu spielen.

    Akaki Gogia, 19, Mittelfeldspieler beim FCA seit 2011 (ausgeliehen vom VfL Wolfsburg):

    Die Unterschrift unter meinen ersten Profivertrag war überhaupt keine große Sache. Nachdem klar war, dass mich der FC Augsburg aus Wolfsburg ausleihen will, musste ich ja einen Vertrag unterschreiben. Ich bin also im Mai in das Büro des sportlichen Leiters Jochen Sauer gegangen und hab den Vertrag unterzeichnet.

    Das war nicht festlich oder so, kein großes Brimborium. Meine Eltern waren nicht dabei und Wolfsburgs Profitrainer Felix Magath auch nicht. Mit Herrn Magath habe ich bisher sowieso noch kein einziges Mal gesprochen. Es war als Kind schon mein großer Wunsch, mal in der Bundesliga zu spielen. Ich will mich einfach mit den Besten messen. Aus dieser Sicht war es natürlich schon die Erfüllung eines Traumes, den Vertrag zu unterzeichnen. Damit bin ich ja praktisch den Schritt gegangen, nun alles auf den Fußball ausrichten zu können.

    Das Spiel gegen den SC Freiburg wäre dementsprechend mein erster Einsatz in der Bundesliga. Natürlich würde ich mich freuen, wenn ich eingesetzt werde. Ich will mir selbst und auch allen anderen beweisen, dass ich das Zeug dazu habe, in der höchsten Liga zu spielen.

    Stephan Hain, 22, Stürmer beim FCA seit 2007:

    Wir hatten in meiner Heimatstadt Zwiesel zwei Fußballvereine: den SC und den SV. Mit meinen Freunden aus dem Kindergarten sind wir zum SV Zwiesel, dem kleineren der beiden Klubs, gegangen und haben dort mit dem Kicken begonnen. Dem ersten Spiel habe ich unheimlich entgegengefiebert. Meine Mannschaft hat es mit 4:0 gewonnen und ich habe auch gleich mein erstes Tor erzielt. Ein bisschen stolz war ich damals natürlich schon. Und natürlich auch meine Eltern.

    Einer meiner ersten Trainer war übrigens mein Vater Klaus. Bis zur D-Jugend habe ich in Zwiesel gespielt, dann bin ich für eineinhalb Jahre zum TSV Lindberg gewechselt. Das waren alles wichtige Stationen für meine weitere Entwicklung, die ich dann bei der SpVgg Ruhmannsfelden fortsetzte.

    Unter Luhukay habe ich den Sprung ins Profiteam geschafft. Dort hat mich in einem Spiel der A-Junioren-Bayernliga der damalige FCA-Nachwuchstrainer Thomas Tuchel gesehen und nach Augsburg geholt. Beim FC Augsburg habe ich schließlich unter Jos Luhukay endgültig den Sprung ins Profiteam geschafft.

    Wolfgang Langner, Tilmann Mehl, Herbert Schmoll

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden