Der FC Augsburg hat gestern auf dem Weg in die Bundesliga einen großen Stolperstein aus dem Weg geräumt. Der Tabellenzweite gewann beim Karlsruher SC mit 1:0 (1:0) und hat jetzt vier Spieltage vor Saisonschluss mit 61 Zählern sechs Punkte Vorsprung auf den Dritten VfL Bochum.
18.15 Uhr Der erfolgreiche Abend beginnt allerdings mit einem etwas mulmigen Gefühl. Der Einweiser auf dem Birkenparkplatz direkt neben dem Wildparkstadion ist sehr freundlich. Er sagt: „Parken Sie bitte da hinten auf dem abgesperrten Bereich, denn hier laufen die KSC-Fans nach dem Spiel durch. Und die schlagen gerne die Scheiben ein, bei Autos mit Augsburger Kennzeichen.“ Na bravo.
19.15 Uhr Im Presseraum wird die Aufstellung verteilt. Und da hat FCA-Trainer Jos Luhukay mal wieder einige Überraschungen parat. Marcel de Jong kann mit einer Oberschenkelverletzung nicht spielen, für ihn rückt Axel Bellinghausen auf die linke Seite in die Viererkette. Rechts agiert Callsen-Bracker für den verletzten Paul Verhaegh. Daniel Baier spielt auf der rechten Seite im Mittelfeld, auf der anderen Seite Tobias Werner. Michael Thurk sitzt auf der Bank.
Rainer Hörgl als Co-Kommentator beim Radio
19.30 Uhr Meistertrainer Rainer Hörgl sucht seinen Platz auf der Pressetribüne. Seit seiner Beurlaubung als Sportdirektor bei RW Erfurt hat er etwas Zeit. So hat er für das Montagsspiel die Seiten gewechselt und agiert als Co-Kommentator für Radio RT.1. „Ich bin gespannt, was auf mich zukommt“, sagt der ehemalige FCA-Coach. Sein Tipp für das Spiel: „Ich befürchte, es wird ein typisches 1:1-Spiel.“
19.55 Uhr Im Gästefanblock entrollen die FCA-Fans ein riesiges Transparent: „EINE STADT – EIN VEREIN – EIN ZIEL – 1. BUNDESLIGA“ steht darauf. Über 1000 Augsburger haben ihren Verein ins Badener Land begleitet.
20.15 Uhr Schiedsrichter Babak Rafati pfeift an. Eine Viertelstunde plätschert die Partei dahin. Ein großer Unterschied zwischen Aufstiegskandidat und Abstiegsaspirant ist nicht zu sehen. Ganz im Gegenteil, der KSC ist aggressiver und hat mehr vom Spiel.
20.32 Uhr Uwe Möhrle rettet in höchster Not gegen Timo Staffeldt.
20.42 Uhr Ein Tor aus dem Nichts. Daniel Baier setzt sich auf der rechten Seite durch und bedient Tobias Werner mustergültig. Das 1:0 in der 28. Minute kommt genau in die Drangphase des KSC. Perfektes Timing.
20.48 Uhr Die Fernsehbilder zeigen es, allerdings erst in der Zeitlupe. Es war ein klarer Elfmeter an Daniel Baier in der 38. Minute. Thorben Stadler hat ihn die Füße weggezogen.
Das Restprogramm der Aufstiegskandidaten
1. Hertha BSC Berlin; 68 Punkte: Tordifferenz + 38, Aue (A), FC Augsburg (H)
2. FC Augsburg; 62 Punkte, + 31, Frankfurt (H), Hertha BSC (A)
3. VfL Bochum; 59 Punkte, + 10, Osnabrück (A), Duisburg (H)
4. SpVgg Greuther Fürth; 57 Punkte, + 17, Bielefeld (H), Oberhausen (A), Düsseldorf (H)
5. Erzgebirge Aue; 53 Punkte, +2, Hertha BSC (H), Frankfurt (A)
21 Uhr Halbzeit. Der FCA scheint die Vorlage des FC Ingolstadt mit dem 3:0-Sieg gegen den VfL Bochum aufzunehmen. Doch die Führung ist eigentlich unverdient. Der KSC hatte in der ersten Hälfte 51,3 Prozent Ballbesitz, der FCA nur 48,7 Prozent. Aber das ist egal, der FCA führt.
21.41 Uhr Der FCA verwaltet nur, das macht er aber gut. Jos Luhukay will frischen Wind in die eigenen Aktionen bringen. Traoré kommt für Torschütze Werner.
21.48 Uhr Michael Thurk wird für Nando Rafael eingewechselt (78.). Es ist sein 100. Spiel für den FCA.
22.04 Uhr Schiedsrichter Babak Rafati pfeift ab. Der FCA gewinnt 1:0. „Auswärtssieg“ skandieren die FCA-Fans. Und sie singen „Nie mehr 2. Liga“. Der FC Augsburg ist kurz davor.
22.15 Uhr Die Erleichterung ist den FCA-Spielern in der Mixed-Zone anzusehen. Torhüter Simon Jentzsch sagt: „Das war keine Schönspielerei. Jetzt geht es aber darum, die Punkte einzufahren, und dies haben wir gemacht. Wir sind einen Schritt weiter.“
Auch Kapitän Uwe Möhrle atmete tief durch: „Der KSC hat gut kombiniert, ohne aber zwingend Torchancen zu erzielen, und wir waren einfach brutal effektiv. Wir brauchen noch zwei Siege, dann sind wir in der ersten Liga. Die Türe ist auf, wir müssen nur noch durchgehen.“