Selten gab es in der WWK-Arena eine Partie mit so vielen Emotionen und heftigen Adrenalinschüben wie die Pokalpartie am Dienstagabend. Eins vorneweg. Beide Teams hätten den Sieg verdient gehabt. Am Ende war Leipzig das glücklichere.
Dass dann Leipzigs Geschäftsführer Oliver Mintzlaff direkt nach dem Schlusspfiff nichts anderes zu tun hatte, als sich über das aus seiner Sicht ungebührliche Verhalten der FCA-Ersatzbank RB gegenüber zu beschweren, ist kaum nachvollziehbar.
Als Sieger sollte man Verlierer nicht verhöhnen
Anstatt den historischen Sieg – RB erreichte erstmals in der noch kurzen Vereinsgeschichte das Halbfinale – mit seiner Mannschaft zu feiern, regte er sich wegen einer Lappalie auf, die im Ligaalltag jedes Wochenende zigmal passiert. Natürlich ist Reuter an der Seitenlinie kein Heiliger, setzt die Emotionen dort bewusst für sein Team ein.
Doch nach dem Schlusspfiff hat er den Ruf eines fairen Verlierers, aber auch Gewinners. Dass ihm der Kragen platzte, ist nachvollziehbar. Das Verhalten von Mintzlaff und einiger RB-Spieler kann man auch als bewusste Provokation auslegen. Als Sieger sollte man die Verlierer nicht verhöhnen, egal, ob deutlich sichtbar oder auf subtilere Art.
Es spricht für Reuter, dass er seinen Standpunkt auch vor den Medien genauso resolut verteidigte wie auf dem Spielfeld. Man muss sich nicht alles gefallen lassen.
Lesen Sie dazu auch unseren Contra-Kommentar: Reaktion wirft kein gutes Licht auf Reuter.
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