Ihren positiven Trend fortsetzen wollten die U-23-Fußballer des FC Augsburg in der Regionalliga Bayern. Dies ist ihnen gegen den Bundesligaunterbau des glamourösen FC Bayern München am Freitagabend beim 2:2 (0:1) gelungen. „Wenn du gegen Bayern einen 0:2-Rückstand aufholst, musst du absolut zufrieden sein“, sagte FCA-Trainer Dieter Märkle. Sein Gegenüber, Bayern-Trainer Mehmet Scholl, hatte ein „fantastisches Spiel“ gesehen, das Ergebnis gefiel ihm dabei nicht so sehr.
Die Augsburger wehrten sich vehement
Am Mittwoch hatten die großen Talente Emre Can und Mitchell Weiser noch für die Bayern gegen Kaiserslautern im DFB-Pokal auf dem Rasen der Allianz Arena gestanden, gestern auf dem des Rosenaustadions. Can verhielt sich dabei unauffällig, Mitchell zeigte, dass er fußballerisch nach Höherem strebt.
Vorwiegend über seine linke Seite trug der FCB seine Angriffe vor. So auch in der 14. Minute, als er erst den Ball mit der Sohle an Augsburgs Thiede vorbei schob, dann Tobias Schweinsteiger bediente. Der durchschritt die Gasse, die ihm die FCA-Defensive gewährte, und schlenzte zum 0:1 ins lange Eck. Die Bayern kontrollierten das Geschehen, taten nach der Führung aber weniger für den Spielaufbau. Zudem wehrten sich die Augsburger vehement, gingen keinem Zweikampf aus dem Weg und griffen die Gäste schon in deren Hälfte an. Nur noch selten blitzten die technischen Fähigkeiten der Münchner auf, bei denen Trainer Scholl seinen Stoßstürmer tauschen musste: Schweinsteiger hatte sich den Oberschenkel gezerrt.
Augsburg näherte sich unterdessen dem Münchner Tor an. Sascha Mölders, Thomas Steinherr und Matthias Strohmaier verpassten den Ausgleich. Schmeichelhaft wirkte daher die Pausenführung der Gäste.
FCA gegen Bayern München: Torchancen auf beiden Seiten
Der FCA wähnte sich wohl noch in der Kabine, da erzielte Schweinsteiger-Ersatz Dale Jennings das 0:2. Ansatzlos beförderte er den Ball aus großer Distanz ins Tor und überraschte damit Torhüter Ioannis Gelios. Die Augsburger schüttelten sich kurz – und erzielten den prompt den Anschlusstreffer zum 1:2. Und zwar sehenswert. Marco Thiede schaufelte den Ball von links in den Straftraum auf Mölders, der per Fallrückzieher traf. Der FCA war wieder im Spiel und hätte kurz darauf beinahe ausgeglichen: Mölders setzte den Ball rechts neben den Pfosten. Als auch noch Rudolph das 2:2 verpasste, trieb es Scholl immer öfter an den Spielfeldrand.
Die Mannschaften hielten sich nun nicht mehr mit Defensivarbeit auf, das Spiel wankte zwischen Ausgleich und Entscheidung mit Torchancen auf beiden Seiten. Der FCA hatte das bessere Ende für sich. Erst prügelte Rudolph den Ball in den Winkel zum 2:2 (81.), dann hatte er Glück, als Schiedsrichter Bloch kurz vor Abpfiff den Bayern einen klaren Elfmeter verweigerte.