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FC Augsburg: Niederlage in Leipzig: Der FC Augsburg hadert mit dem Schiedsrichter

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Niederlage in Leipzig: Der FC Augsburg hadert mit dem Schiedsrichter

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    André Hahn war oft auf sich allein gestellt.
    André Hahn war oft auf sich allein gestellt. Foto: Jan Woitas, dpa

    Rafal Gikiewicz war sauer. Beim Torwart des FC Augsburg verwundert das nicht, er ist als sehr ehrgeizig bekannt. Keine Überraschung also, dass ihn das 1:2 bei RB Leipzig ärgerte. Lautstark also marschierte Gikiewicz vom Platz, es kam noch zu einem Wortgefecht kurz vor der Leipziger Auswechselbank, ehe er sich langsam beruhigt hatte. Der Pole war bereits während des Spiels ungehalten gewesen. „Gib ihnen gleich die drei Punkte“, rief er dem Schiedsrichter zu, als er zwar einen Elfmeter abgewehrt, sich dabei aber zu früh von der Linie bewegt hatte, wodurch Daniel Olmo eine zweite Chance erhielt, die er prompt nutzte (38.).

    Augsburgs Torwart Rafal Gikiewicz stand mehrfach im Fokus.
    Augsburgs Torwart Rafal Gikiewicz stand mehrfach im Fokus. Foto: Jan Woitas, dpa

    Gikiewicz fand dies gar nicht lustig, teilte das weitläufig mit, auch nach Spielschluss noch. Bei seiner Gesamtbetrachtung floss wohl mit ein, dass das 1:2 Augsburgs sechste Niederlage in sieben Spielen war. Die Leistung in der zweiten Halbzeit könnte zwar dafür sorgen, dass die Diskussionen um die Zukunft von Trainer Heiko außerhalb des Vereins – beim FCA sei das ohnehin kein Thema - ruhiger geführt werden, die Lage aber bleibt misslich.

    FCA-Pleite in Leipzig: Trainer Herrlich und Manager Reuter hadern mit dem Schiedsrichter

    Olmo hatte Leipzig in Führung gebracht, Christopher Nkunku nachgelegt, in beiden Szenen haderten die Augsburger aber mit dem Schiedsrichter. Trainer Herrlich und Manager Stefan Reuter hatten vor dem Strafstoß keine Berührung von Reece Oxford mit Mukieles Knie gesehen, beim 0:2 hatten sie im Vorfeld ein Foul an Marek Suchy erkannt, der nach Felix Uduokhais krankheitsbedingtem Fehlen in der Startelf stand. „Schauen Sie die Bilder nochmal genau an“, sagte Herrlich vor den Fernsehkameras, er war von zwei Fehlentscheidungen überzeugt.

    Bissig und aktiv und Vorlagengeber für den Elfmeter: Mads Pedersen war in Leipzig einer der besseren Augsburger.
    Bissig und aktiv und Vorlagengeber für den Elfmeter: Mads Pedersen war in Leipzig einer der besseren Augsburger. Foto: Jan Woitas, dpa

    Hinzu kam noch die doppelte Elfmeterausführung. „Wenn Dortmund oder Bayern hier spielen, bin ich sicher, dass es zu keiner Wiederholung kommt“, sagte Gikiewicz, „ich bin gespannt, wie viele von zehn Fällen wiederholt werden.“ Aus der Sicht des Torwarts ein verständlicher Frust, Schiedsrichter Felix Zwayer allerdings hatte nur die Regeln befolgt. Der FCA-Torwart erkannte allerdings auch eigene Unzulänglichkeiten. „Wir machen zu viele Fehler und bekommen zu viele Elfmeter“, sagte er. Früheres, vor allem aber überlegteres Eingreifen forderte er. „Wir sind im Strafraum nicht nur Zuschauer“, sagte er. Immerhin habe die Mannschaft in der zweiten Halbzeit Charakter gezeigt und den Eindruck vermittelt, dass „wir Fußball spielen können“, so Gikiewicz.

    FCA verliert in Leipzig - Manager Stefan Reuter hatte sich "mehr erhofft"

    War die erste Halbzeit noch sehr von defensivem Denken geprägt, wagten die Gäste nach dem 0:2-Rückstand mehr an Offensivaktionen interessiert. „Wir haben uns aufgebäumt und aufopferungsvoll gespielt“, sagte Herrlich. In der zweiten Halbzeit beim 0:2 gegen Wolfsburg vor einer Woche hatte er das noch vermisst. Diesmal wurde er nicht enttäuscht.

    Julian Nagelsmann (l.) kann die WWK-Arena nach dem 3:0 ganz entspannt verlassen, während Augsburgs Heiko Herrlich viel Arbeit vor sich hat.
    Julian Nagelsmann (l.) kann die WWK-Arena nach dem 3:0 ganz entspannt verlassen, während Augsburgs Heiko Herrlich viel Arbeit vor sich hat. Foto: Stefan Puchner, dpa

    Das Aufbäumen hatte auch Stefan Reuter erkannt. Er sagte aber auch: „Ich hatte mir noch mehr erhofft.“ Vor allem im spielerischen Bereich, da dort vor allem in der ersten Halbzeit viele Bälle verloren gingen. Weil die Läufe in die Tiefe fehlten, weil es wenige Anspielmöglichkeiten gab – und weil Leipzig im Versuch, den Ball mit schnellem Gegenpressing sofort wieder zu gewinnen, außergewöhnlich stark ist.

    Dennoch gibt vor allem die letzte Viertelstunde dem FCA Mut. „Wenn wir weiter so auftreten wie in der zweiten Halbzeit, werden wir die nötigen Punkte holen“, sagte Herrlich. Wohl auch mit ihm an der Seitenlinie, da Reuter ein weiteres Mal das Vertrauen in den Trainer bekräftigte, allerdings auch wegen der ständigen Nachfragen genervt war. „Es muss auch mal gut sein, wenn man das so deutlich äußert“, sagte Reuter, ehe es mit dem Mannschaftsbus auf die fast fünfstündige Heimreise in der kalten Nacht ging.

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