Tristesse beim FC Augsburg, Riesenjubel beim TSV 1860 München: Im bayerischen Derby der zweiten Fußball-Bundesliga setzte sich der Münchner Traditionsklub beim FCA mit 2:1 durch und wurde nach dem Spiel von seinen rund 4000 Fans in der mit 30.660 Besuchern ausverkaufte Impuls-Arena frenetisch gefeiert.
Bei den Gastgebern standen Paul Verhaegh, Torsten Oehrl, Daniel Baier und Stephan Hain, die während der Woche beim schwachen 0:1-Auftritt in Duisburg zunächst nur auf den harten Ersatzbank saßen, wieder in der Anfangsformation. Auf der anderen Seite schwor Alexander Schmidt - der aus Augsburg stammende Co-Trainer der Löwen - seine Schützlinge kurz vor dem Anpfiff auf dem Rasen nochmals ein. Darunter war auch Kapitän Daniel Bierofka, der sich wieder gesund zurück gemeldet hatte.
Wie wichtig der Kapitän für seine Mannschaft ist, dies sahen die Zuschauer in der 38. Minute. Nach einem Eckball Bierofkas gelang em TSV 1860 München der durch Stefan Aigner der Führungstreffer.Völlig gerechtfertigt zu diesem Zeitpunkt, denn in diesem intensiv und kampfbetont geführten Derby machten die Gäste den besseren Eindruck und hätten durch Benny Lauth durchaus in Führung gehen können. Doch da war Augsburgs Schlussmann Simon Jentzsch zur Stelle und rettete mit einer spektakulären Parade.
Der Rückstand rüttelte allerdings den FCA wach. Nur einem Minute nach dem Löwen-Treffer tauchte Stephan Hain nach einer herrlichen Einzelleistung allein vor Gabor Kriraly auf, doch der Münchner Schlussmann war Endstation für den jungen Augsburger Angreifer. Nur wenige Minuten später hätte der Ausgleich allerdings fallen müssen. Nach einer Beier-Ecke kam Kapitän Uwe Möhrle völlig frei zum Schuss, aber er drosch die Kugel aus etwa neun Metern über den Löwen-Käfig.
Wenige Minuten nach Wiederanpfiff brodelte die Arena. Ibo Traore setzte sich so durch, wie man ihn in der vergangenen Saison kannte, zog aus 20 Metern ab, Thurk fälschte noch ab und Kiraly konnte den Ball nur noch aus dem Netz holen - 1:1.
Trotz des Ausgleichs und einiger viel versprechender Ansätze, der FCa konnte auch weiterhin keine Dominanz ausüben. So wirkten die Münchner weiter gefährlicher und gingen erneut in Führung. Nach einem Eckball wirkte die insgesamt nicht sicher wirkende Augsburger Abwehr wieder unsortiert und Stefan Bell köpfte nach Eckball von Lauth zum 2:1 ein. Der Siegtreffer, denn in der Schlussphase hatten die Hausherren nichts mehr zuzulegen. Herbert Schmoll