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FC Augsburg: Koubek in der Krise: Warum der FCA-Coach weiter an ihn glaubt

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Koubek in der Krise: Warum der FCA-Coach weiter an ihn glaubt

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    Tomas Koubek hat derzeit beim FC Augsburg einen schweren Stand. Immer wieder unterlaufen ihm Patzer.
    Tomas Koubek hat derzeit beim FC Augsburg einen schweren Stand. Immer wieder unterlaufen ihm Patzer. Foto: Ulrich Wagner

    Interviewanfragen an die Presseabteilung des FC Augsburg in Sachen Tomas Koubek sind in diesen Tagen zwecklos. Der Torhüter des Bundesligisten will sich derzeit nicht öffentlich äußern. Und das nicht nur, weil er nur ein paar Brocken Deutsch spricht. Der 27-jährige Tscheche hat sich seine ersten Wochen in der Bundesliga auch ganz anders vorgestellt. Er wollte mit guten Leistungen Werbung in eigener Sache machen, stattdessen produziert er derzeit fast nur Negativschlagzeilen. Zuletzt mit seinem Slapstick-Gegentor zum zwischenzeitlichen 0:4 bei der 1:5-Pleite in Gladbach. Das hat Folgen.

    Anstatt mit der tschechischen Nationalmannschaft um die Qualifikation zur EM zu spielen, flog die eigentliche Nummer zwei hinter Tomas Vaclik (FC Sevilla) aus dem Kader. Den 2:1-Sieg gegen England, der Tschechien wieder alle Chancen auf die EM eröffnet, sah Koubek nur im Fernsehen. Dafür standen für ihn und seine Kollegen Andreas Luthe und Fabian Giefer Extraschichten auf dem Programm. „Tomas konnte Anfang der Woche das erste Training nicht mitmachen. Und dass das Testspiel dem Andy und dem Fabian gehört, war lange abgesprochen. Deshalb hat er hier sehr intensiv trainiert“, erklärt Trainer Martin Schmidt und fügt an: „Auch am Samstag hatten alle drei Torhüter noch eine intensive Einheit.“

    Tomas Koubek kam nicht als Modellathlet zum FC Augsburg

    Sondertraining, das Tomas Koubek nicht schaden kann. Denn als Modellathlet kam der 1,98 Meter große und offiziell 95 Kilogramm schwere Profi nicht nach Augsburg.

    Als er Anfang August vorgestellt wurde, wirkte er nicht austrainiert. Das lag wohl hauptsächlich an seiner nicht optimalen Sommervorbereitung. Denn nur drei Tage vorher hatte er mit Rennes noch das französische Supercup-Finale in China gegen Paris St. Germain spielen müssen. Rennes verlor und Koubek flog fast direkt aus China nach Augsburg ein. Es gibt stressfreiere Anfänge bei einem neuen Arbeitgeber.

    Stefan Reuter, der Geschäftsführer Sport des FCA, hatte ihn für viel Geld (man spricht von rund sieben Millionen Euro) von Rennes losgeeist. Doch Koubek war wohl gar nicht die erste Wahl. Leihspieler Gregor Kobel aus Hoffenheim, der ein halbes Jahr beim FCA spielte, ging lieber zum VfB Stuttgart und die Wunschspieler Yvon Mvogo (RB Leipzig) und Jonas Omlin (FC Basel) wollten am Ende nicht.

    Dennoch ist Reuter weiterhin davon überzeugt, dass Koubek das Vakuum, das Marwin Hitz 2018 hinterließ, und das von Andreas Luthe und Fabian Giefer aus FCA-Sicht nicht geschlossen werde konnte, ausfüllen kann. Doch die Kritiker werden immer lauter. Denn bisher ließ Koubek seine Klasse nur sehr partiell aufblitzen. Dafür patzte er in Dortmund und auch in Gladbach. Schmidt will diese Spiele aber abhaken und nimmt das ganze Team in die Pflicht. „Wir haben ihn in diesen Spielen im Stich gelassen. Wir konnten ihn in diesen Momenten nicht helfen.“

    FCA-Trainer Schmidt bezeichnet Koubek als "eher ruhig und still"

    Vielleicht liegt es auch daran, dass der Vollbartträger, den Schmidt als „eher ruhig und still“ bezeichnet, sein Idealgewicht auch nach zwei Monaten immer noch nicht ganz erreicht hat. Dennoch hält Trainer Martin Schmidt weiter zu ihm. Er sieht die immer wieder auftauchenden Schwächen von Koubek nicht als chronisch an, sondern verweist viel mehr auf seine guten Szenen gegen Frankfurt und Freiburg. Und auch die Trainingseindrücke überzeugen Schmidt: „Da sieht man von Woche zu Woche die Steigerung.“

    Auch das 0:4 gegen Gladbach, als Koubek sich selbst ein Bein stellte, will Schmidt nicht als Maßstab nehmen: „Er ist nicht der erste Torwart, dem so etwas passiert, und er wird auch nicht der letzte sein.“ Dass seine Nummer eins diesen Fauxpas ohne Probleme verdaut, ist für ihn keine Frage: „Natürlich geht das nicht spurlos an ihm vorbei, aber er wird es packen.“

    Deshalb steht für ihn ein Torhüterwechsel nicht zur Debatte. Koubek wird auch beim Heimspiel gegen den FC Bayern am Samstag (15.30 Uhr) in der ausverkauften WWK-Arena im Tor stehen. Schon direkt nach dem Gladbach-Spiel hatte Schmidt Koubek das Vertrauen ausgesprochen. Dabei bleibt er auch: „Für mich ist die Position eigentlich mit Tomas Koubek so fix.“

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