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Kommentar: Neuer US-Investor: FCA-Fans müssen vertrauen - anderes bleibt nicht

Kommentar

Neuer US-Investor: FCA-Fans müssen vertrauen - anderes bleibt nicht

Robert Götz
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    Die Entscheidungsgewalt beim FC Augsburg haben schon seit 16 Jahren Investoren und nicht die Mitglieder inne. Den FCA-Fans bleibt nun nur die Möglichkeit, zu vertrauen.
    Die Entscheidungsgewalt beim FC Augsburg haben schon seit 16 Jahren Investoren und nicht die Mitglieder inne. Den FCA-Fans bleibt nun nur die Möglichkeit, zu vertrauen. Foto: Ulrich Wagner (Archiv)

    Wie das so bei guten Kaufleuten ist, wird über Geld nicht gerne gesprochen. Darum sind genaue Zahlen über den Einstieg des neuen amerikanischen Partners Bolt Football Holding (Germany) nicht zu erfahren. Wie hoch die Anteilsscheine an der Hofmann Investoren GmbH bewertet werden, ist dem Markt überlassen.

    Investor aus den USA: Milliardär David Blitzer steigt beim FC Augsburg ein

    Fakt ist, der amerikanische Milliardär David Blitzer hat mit seiner Bolt Football Holding (Germany) 45 Prozent der Anteile an der Hofmann Investoren GmbH im Nennwert von 5,5 Millionen Euro gekauft. Das lässt natürlich bei den FCA-Fans, die weiter an der traditionellen Form des Vereins festhalten, aufhorchen. Die Besorgnis, dass hier der FCA durch die Hintertür übernommen wird, ist groß.

    Josh Harris und David Blitzer (rechts) sind auch am NHL-Eishockey-Klub New Jersey Devils beteiligt.
    Josh Harris und David Blitzer (rechts) sind auch am NHL-Eishockey-Klub New Jersey Devils beteiligt. Foto: Imago

    Doch was ist passiert? In der Hofmann Investoren GmbH sind zwei Gesellschafter, Unternehmer Detlef Dinsel und Sportberater Marcus Höfl, der Mann der Ex-Skifahrerin Maria Höfl-Riesch ausgeschieden, zwei weitere haben ihr Engagement reduziert. Hofmann hat keinen seiner Anteile verkauft und besitzt mit den beiden anderen Gesellschaftern weiterhin die Mehrheit. Zudem hat er seinen Führungsanspruch im Gesellschaftsvertrag festschreiben lassen. Also bleibt dort alles wie gehabt. Auch Blitzer kommt aus dem persönlichen Umfeld von Hofmann. Er sei ein Partner, kein Investor, betont Hofmann. Ein starker Partner. Bisher ist der 51-jährige Blitzer nicht dadurch aufgefallen, dass er den schnellen finanziellen Erfolg sucht. Ganz im Gegenteil, bei seinen Minderheitsbeteiligungen hat er bisher langen Atem bewiesen.

    Frischer Wind von außen: FCA könnte gestärkt aus der Krise hervorgehen

    Schon unter Walther Seinsch mussten die FCA-Mitglieder hoffen, dass es Seinsch und seine Mit-Investoren, so es sie gegeben hat, gut mit dem FCA meinten. Auch bei der Übernahme der Seinsch-Anteile durch Klaus Hofmann 2015 gab es keine Garantie, was Hofmann mit dem FCA vor hat und was seine Mit-Gesellschafter für Ziele haben.

    Nach sechs Jahren zeigt sich: Hofmann hat dem FCA gutgetan. Vielleicht ist jetzt die richtige Zeit für frischen Wind von außen, könnten neue Ideen zu Verbesserungen in der Zukunft führen, könnte der FCA sogar gestärkt aus der Krise hervorgehen. Sicher ist das nicht, aber was ist schon sicher, gerade im Profi-Fußball.

    Walther Seinsch bei seinem Abschied vom FCA.
    Walther Seinsch bei seinem Abschied vom FCA. Foto: Archiv-Foto: Ulrich Wagner

    FCA-Mitglieder haben Entscheidungsgewalt an Walther Seinsch abgegeben

    Wichtig ist es jetzt, dass die FCA-Verantwortlichen offen und transparent ihre Mitglieder informieren und ihnen zeigen, dass sie sie auf ihren neuen Weg mitnehmen, vielleicht sogar durch einen neutralen Vertreter im Aufsichtsrat der KGaA.

    Nur eines ist auch klar: Die FCA-Mitglieder haben schon vor 16 Jahren die Entscheidungsgewalt an Walther Seinsch aus den Händen gegeben. Der hat die Mitglieder nicht enttäuscht, wie auch Klaus Hofmann nicht. Vielleicht sollten die FCA-Fans ihm weiter vertrauen, was anderes bleibt ihnen auch nicht übrig.

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