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Kommentar: "Irres Jahr" für den FCA: Der Lohn für Kontinuität und Ruhe

Kommentar

"Irres Jahr" für den FCA: Der Lohn für Kontinuität und Ruhe

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    Eines der Highlights dieses Jahr für den FCA: Jubel in der Kabine des FC Augsburg nach dem 3:1-Sieg in der Europa League bei Partizan Belgrad.
    Eines der Highlights dieses Jahr für den FCA: Jubel in der Kabine des FC Augsburg nach dem 3:1-Sieg in der Europa League bei Partizan Belgrad. Foto: Dominik Schmitz

    Was für ein irres Jahr. Den FC Augsburg nur als „Aushängeschild“ für die Stadt zu bezeichnen, wäre fast etwas armselig – der FCA ist mittlerweile schon zu einer Werbe-Ikone geworden. Der Verein polierte 2015 seinen Ruf auf, wie ein Butler das Silberbesteck seiner Gräfin. Und bei der Erfolgsgeschichte, die im Jahr 2000 in der Bayernliga mit dem Einstieg des ehemaligen Unternehmers Walther Seinsch begonnen hat, ist auch noch kein Ende in Sicht.

    Deutschlandweit hat sich der Verein Respekt und Anerkennung erworben. International zog man spätestens mit dem Los FC Liverpool große Aufmerksamkeit auf sich. Vermutlich gibt es etliche Profiklubs in unserem Land, die dafür gerne vom FCA die Zauberformel hätten. Aber gibt es die überhaupt?

    FC Augsburg: Mit "Bierruhe" durch die Krise

    Erstaunlich ist jedenfalls die Bierruhe, die der Klub auch in Krisenzeiten ausstrahlt. Jeder andere Verein hätte Trainer Markus Weinzierl in der Winterpause der Saison 2011/12 wohl den Umzugs-Lkw vor die Wohnungstüre geschickt. Damals überwinterte der FCA mit lausigen neun Punkten, und der Verein durfte schon wieder mit der zweiten Liga planen. Was dann folgte ist bekannt: eine Rettung aus einer schier unmöglichen Situation.

    Auch in dieser Spielzeit rutschte der FCA in den Abgrund. Nach zwölf Spieltagen Tabellenletzter mit nur erbärmlichen sechs Punkten. Aber auch hier blieb der Trainer unantastbar. Weinzierl dankte es dem Klub erneut, holte mit seinem Team zum großen Schlag aus und der FCA sammelte aus den letzten fünf Spielen schnell mal 13 Punkte. Hört sich jetzt leicht an, war es aber sicher nicht.

    FCA verlor mit Baba-Transfer seine Unschuld

    Allerdings ist vielleicht das Image des FCA mittlerweile eher eine Mogelpackung. Die Verantwortlichen würden den Verein immer noch am liebsten als den kleinen, putzigen Klub verkaufen, bei dem König Alfons der Viertel vor Zwölfte Präsident ist, Herr Ärmel und Frau Waas als Finanz-Geschäftsführer tätig sind und Jim Knopf und Lukas auf der Geschäftsstelle arbeiten. Aber das ist zumindest nicht mehr ganz einfach. Nach außen hin ist der Verein bodenständig und solide geblieben, aber auch der FCA hat seine weiße Unschuld schon verloren. Spätestens, als im Sommer dieses Jahres der Verteidiger Abdul Rahman Baba für rund 20 Millionen Euro zum FC Chelsea London transferiert wurde, war auch dem nettesten Fußball-Romantiker klar, dass auch hier mit harter Währung gearbeitet wird.

    Das tut der Sympathie für den FC Augsburg allerdings keinen allzu großen Abbruch. Schließlich musste man sich auch die finanziellen Verhältnisse sportlich hart erarbeiten. Der FCA hat in den vergangenen Jahren einfach einen guten Job gemacht. Das ist zumindest das wichtigste Indiz für seine Erfolgsgeschichte.

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