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Kommentar: Die Feiertage in der Europa League werden uns FCA-Fans fehlen

Kommentar

Die Feiertage in der Europa League werden uns FCA-Fans fehlen

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    Das Fest ist aus. FCA-Kapitän Paul Verhaegh bedankt sich bei den Fans, die nach Liverpool gereist waren.
    Das Fest ist aus. FCA-Kapitän Paul Verhaegh bedankt sich bei den Fans, die nach Liverpool gereist waren. Foto: imago sportfotodienst

    Es ist aus. Jeder weiß, wie sich das anfühlt. Im Privaten, sagen wir im liebestechnischen Bereich, wird man zumindest auf das Unheil vorbereitet. Wenn der Satz „Wir müssen reden“ fällt, können Männer schon mal ihre Unterhosen und ihre Plattensammlung einpacken und bei Mutti nachfragen, ob noch ein Plätzchen im alten Jugendzimmer frei ist.

    Im sportlichen Bereich kommt dagegen das Aus in der Regel überraschend. Den FCA hat es am Donnerstag in Liverpool sogar kalt erwischt. Wer jetzt daherkommt mit: Das konnte man aber vorher schon ahnen, der weiß gar nichts. Natürlich sprach das 0:0 im Hinspiel nicht nur für den FCA. Es war zwar ein tolles Resultat gegen einen Gegner mit einem klangvollen und äußerst attraktiven Namen. Mehr nicht. Doch der Optimismus vor dem Rückspiel in Liverpool war berechtigt. Denn Augsburg in der Europa League – das war teilweise eine Show.

    Dabei hatte die Mannschaft in der Gruppenphase mit Partizan Belgrad, dem AZ Alkmaar oder Athletic Bilbao keine Laufkundschaft auf der Liste. Im Gegenteil. Die Laufkundschaft sollte eher der FCA sein. Doch Trainer Markus Weinzierl ging das Risiko ein – vielleicht sogar auf Kosten der Bundesliga – und versuchte dabei immer, das höchstmögliche Niveau zu erreichen.

    "Wunder von Belgrad" geht in FCA-Vereinsgeschichte ein

    Nach den zwei Auftaktniederlagen in der Gruppenphase gegen Bilbao und zuhause gegen Belgrad hätte man nach dem schlechten Start in der Bundesliga eher vermutet, Augsburg würde die weiteren Spiele abschenken. Doch mit dem dritten Spiel und dem ersten Sieg in Alkmaar wurde der FC Augsburg erst richtig heiß.

    Wer damals die glücklichen Gesichter in Alkmaar gesehen hat, der wusste auch, dass es ein „Abschenken“ nie geben würde. Es folgte unter anderem eine Galavorstellung zuhause gegen Alkmaar und schließlich das Spiel, das als „Wunder von Belgrad“ in die jüngere Vereinsgeschichte des Klubs einging.

    Dass dem FCA dann ausgerechnet der FC Liverpool zugelost wurde, bei dem Jürgen Klopp einen Vertrag unterschrieben hatte, das war märchenhaft und dazu ein Riesendusel. Ganz Augsburg ist aufgewacht. Es gab in den vergangenen Tagen und Wochen wohl kaum jemanden in der Region, den diese Spiele kalt gelassen hätten. Und es kamen dabei zwei wahre Fußballfeste heraus. Spielerisch nicht das Allerfeinste, aber spannend und unglaublich emotional. Dann dieser Abschied aus der Europa League. Kein Fan wird diesen Abend in Liverpool so schnell vergessen. Ein Abend mit großen Gefühlen.

    Selbst englische Fans sahen teilweise fassungslos zu und fotografierten mit ihren Handys die Fans des FCA, die ihren Verein noch 30 Minuten nach dem Abpfiff feierten und bejubelten.

    Aber jetzt ist es aus. Das ist bitter. Europa-League-Tage waren irgendwie immer Feiertage. Sie werden uns fehlen.     

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