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Kommentar: Der FC Augsburg gibt im Fall Caiuby ein schwaches Bild ab

Kommentar

Der FC Augsburg gibt im Fall Caiuby ein schwaches Bild ab

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    Caiuby wurde vom FC Augsburg freigestellt.
    Caiuby wurde vom FC Augsburg freigestellt. Foto: Matthias Balk (dpa)

    Zeiten ändern sich. Es ist nicht so lange her, dass es in Augsburg ruhig und beschaulich zuging. Der Fußball-Bundesligist FCA hatte über Jahre das Image des knuffigen Underdogs, der zwischendurch die Großen und die Mittelgroßen in die Waden beißt und sich dabei selbst nicht so wichtig nimmt. Bescheidenheit und Demut waren die Schlagwörter. Dazu ein tolles Publikum, das selbst nach ganz schwachen Spielen noch Beifall klatscht. Das ist der Stoff, aus dem die Träume der Vereinsverantwortlichen sind.

    Das Bestreben des Klubs, sich rauszuhalten aus den negativen Schlagzeilen, war in all den vergangenen Jahren immer zu spüren. Beim FCA regiert eine kleine Gruppe, die auch den Deckel auf dem Topf hält. Doch manchmal kocht dieser Topf dann doch über. In letzter Zeit häufen sich die Dinge, die den FCA zu einem ganz normalen Fußball-Profiklub machen. Natürlich gibt es beim FCA noch keinen Spieler, der als Hauptgericht ein vergoldetes Steak futtert, dennoch gibt es Schwierigkeiten, die in Augsburg im Zusammenhang mit Fußball eher unüblich waren.

    Der FCA wird auch deshalb von diesen Ereignissen überrollt, weil er solche Dinge köcheln lässt und keine klare Stellung bezieht – wie auch im Fall Caiuby. Der Brasilianer zog den FCA wochenlang mit dem Nasenring durch die Manege und führte den Verein regelrecht vor. Zwischenzeitlich wusste kein Mensch mehr, wer das Sagen hat: Caiuby, sein Berater oder doch der FCA? Jedenfalls in der öffentlichen Wahrnehmung gab der FC Augsburg bei diesem Thema ein schwaches Bild ab. Erst am Montagabend griff der Verein durch und stellte Caiuby frei.

    Derartiges Ungemach könnte man mit gewonnenen Spielen kaschieren, aber auch da fehlt es an allen Ecken und Enden, sprich, an den spielerischen Mitteln.

    Und inmitten dieser Abwärtsspirale sorgt Martin Hinteregger mit einem Interview für Aufregung, weil er darin Trainer Manuel Baum kritisiert. Da kommen jetzt auch Kritiker wie die Ex-Profis Lothar Matthäus oder Didi Hamann aus der Deckung, die Schelte gegen Hinteregger betreiben. Allerdings sollte man froh darüber sein, dass es wieder einmal einen mündigen Spieler gibt, der seinen Mund aufmacht. Dennoch steht der FCA in den Negativ-Schlagzeilen.

    Und jetzt kommt Jens Lehmann als Co-Trainer. Tatsächlich nur als Co-Trainer? Wird Baum damit nicht ein Stück weit demontiert? Ist das schon eine Art Nachfolgeregelung?

    Der Beobachter weiß noch nicht so genau, was man von dieser durchaus spannenden Geschichte halten soll. Der FCA wird weiter ein großes Gesprächsthema bleiben.

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