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Kommentar: Beim FCA soll mit Trainer Markus Weinzierl der alte Glanz zurückkehren

Kommentar

Beim FCA soll mit Trainer Markus Weinzierl der alte Glanz zurückkehren

Robert Götz
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    Stefan Reuter will mit Markus Weinzierl wieder an erfolgreiche Zeiten anknüpfen
    Stefan Reuter will mit Markus Weinzierl wieder an erfolgreiche Zeiten anknüpfen Foto: Ulrich Wagner

    Der FC Augsburg hat also jetzt die Reißleine gezogen und sich von Trainer Heiko Herrlich getrennt. Nach den Entwicklungen der letzten Wochen ein überfälliger Schritt. Die erste Halbzeit gegen Köln war eine Bankrotterklärung. Der Klassenerhalt ist wieder ernsthaft in Gefahr, auch wenn es drei Spieltage vor Saisonende noch vier Punkte Vorsprung auf den direkten Abstiegsplatz sind. Aber nach genau einem Jahr unter Heiko Herrlich fällt das Fazit verheerend aus. Von einer Weiterentwicklung der Mannschaft ist nichts zu sehen. Die meisten Punkte wurden mit einer unheimlichen Effizienz beim Ausnützen der wenigen Torchancen und einer dann destruktiven Defensivtaktik ermauert. Doch zuletzt funktionierte auch das nicht mehr.

    Trainerentlassung war auch eine Niederlage für FCA-Manager Stefan Reuter

    Die Verantwortlichen um Sportgeschäftsführer Stefan Reuter haben nun gehandelt. Dieser Wechsel war auch eine Niederlage für den federführenden Reuter, der zuletzt mit der Auswahl seiner Trainer nicht viel Glück hatte. Er hatte lange auf eine Wende zusammen mit seinem ehemaligen Mannschaftskollegen Heiko Herrlich gehofft. Vergebens.

    Jetzt kommt also Markus Weinzierl. Er war sofort verfügbar, er kennt das Umfeld, das Umfeld kennt ihn und er hat 14 Tage Zeit, am Wochenende pausiert die Bundesliga, das Team auf den Schlussspurt vorzubereiten. Der 46-jährige Straubinger hat in seiner ersten Amtszeit zwischen 2012 und 2016 aber auch gezeigt, dass er perspektivisch arbeiten kann. Zusammen mit Reuter formte er ein Team, dem sogar der Sprung in die Europa League gelang. Er steht für klare Abläufe auf dem Spielfeld, die er im Training immer wieder wiederholen lässt, aber auch für mutiges Pressing und Anlaufen des Gegners. Vieles davon fehlte zuletzt. Zudem gilt er als guter Motivator und offener Mensch, der die Spieler auf seine Reise mitnehmen kann.

    Wechsel vom FCA zu Schalke 04 sorgte für böses Blut

    In dieser Situation ist er die beste Lösung. Auch wenn Weinzierls Wechsel 2016 zum FC Schalke 04 alles andere als reibungslos verlief. Die Trennung hatte wehgetan, besonders weil der damalige Berater von Weinzierl mit harten Bandagen kämpfte. Darüber kamen sich Stefan Reuter und der Trainer in die Haare. Am Ende bekam der FCA wenigstens noch drei Millionen Euro Ablösesumme. Reuter und Weinzierl haben sich inzwischen längst ausgesprochen.

    Natürlich kann man auf Weinzierls magere Bilanz bei Schalke und beim VfB hinweisen. Doch sind das zwei Klubs, an denen schon prominentere Trainer gescheitert sind. Und aus Negativerfahrungen kann man auch wichtige Schlüsse für seine zukünftige Arbeit ziehen. Dass er jetzt zwei Jahre pausieren musste, muss auch nicht unbedingt Schlechtes bedeuten. Weinzierl war nicht im Tagesgeschäft gefangen, konnte sich fortbilden, neue Ideen und Eindrücke sammeln. Und er wird jetzt darauf brennen, bei seinem neuen, alten Verein zu beweisen, dass er Bundesliga doch kann.

    Felix Magath als Negativ-Beispiel beim VfL Wolfsburg, Jupp Heynckes als positives beim FC Bayern

    Natürlich wird es auch Kritiker geben, die auf verunglückte Trainer-Comebacks (Felix Magath/Wolfsburg, Armin Veh/VfB) verweisen. Aber es gibt genügend Beispiele, die belegen, dass mit dem Trainer auch die guten alten Zeiten zurückgekommen sind.

    Jupp Heynckes hatte mit dem FC Bayern auch nach seiner Rückkehr Erfolg.
    Jupp Heynckes hatte mit dem FC Bayern auch nach seiner Rückkehr Erfolg. Foto: Tobias Hase, dpa

    Jupp Heynckes und der FC Bayern waren so ein Traum-Paar. 1991 wurde der Fußball-Lehrer trotz zweier Meisterschaften entlassen, 2009 führte er die Bayern als Interimstrainer in die Champions League. Im Jahr 2013 folgte das historische Triple. Und in der Saison 17/18 holte er als Teilzeitarbeiter noch einmal die Meisterschale. Beim FCA wäre für Weinzierl erst einmal der Nichtabstieg schon ein Erfolg.

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