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FC Augsburg: Kevin Danso will in die FCA-Startelf

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Kevin Danso will in die FCA-Startelf

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    Kevin Danso will in der kommenden Saison den Sprung in die FCA-Startelf schaffen.
    Kevin Danso will in der kommenden Saison den Sprung in die FCA-Startelf schaffen. Foto: Ulrich Wagner

    Diese Hitze. Und kein Schatten oder erfrischendes Lüftchen. Als die Profis des FC Augsburg am Mittwochnachmittag ihre Saisonvorbereitung auf den Rasenplätzen im Süden der Stadt fortsetzen, kämpfen sie mit Temperaturen jenseits der 30 Grad. Etliche Kicker tragen ärmellose Shirts, haben ihre kurzen Hosen windelgleich hochgekrempelt, wiederholt greifen sie zu den Wasserflaschen. Die größte Abkühlung aber bringen Rasensprenger.

    Kevin Danso legt sich nach der Trainingseinheit auf den Boden, lässt sich von den Tropfen berieseln. Auf die Hitze hat der 19-Jährige sich eingestellt, bereits zum Gespräch vor dem Training erscheint er mit Getränk. Danso hat einiges vor in der kommenden Saison. Meist spricht der hochgewachsene Jungprofi monoton, jetzt erhebt er seine Stimme. „Ich habe in der vergangenen Saison einen Schritt nach vorne gemacht, jetzt will ich den nächsten Schritt nach vorne machen.“

    Kevin Danso sieht sich in einem Lernprozess

    Im März 2017 gab Danso sein Debüt in der Bundesliga, inzwischen ist das Dasein als Profifußballer zur Normalität geworden. Er erlebte beim FC Augsburg die üblichen Schwankungen eines heranwachsenden Berufsfußballers, auf Höhen folgten Tiefen, er stand mehrere Spiele hintereinander in der Startelf, ebenso saß er auf der Bank. Auch mit einer längeren Verletzungspause wegen eines Syndesmoseband-Anrisses musste er umgehen lernen.

    Ganz allgemein sieht sich Danso in einem Lernprozess. Ihm fehle noch Ruhe am Ball, meint er, auch im Spielaufbau müsse er sich steigern, schiebt er selbstkritisch hinterher. Danso ist nicht der Typ, der Forderungen stellt. Den Konkurrenzkampf innerhalb des Teams beurteilt er pragmatisch. „Ich weiß, dass ich sehr gute Innenverteidiger vor mir habe. Ich versuche, in jedem Training Gas zu geben.“

    Im Abwehrzentrum scheinen Jeffrey Gouweleeuw und Martin Hinteregger gesetzt zu sein. Setzte Trainer Manuel Baum in der vergangenen Spielzeit auf eine Dreierformation, bekleidete den zentralen Posten meist Mittelfeldspieler Rani Khedira. Danso gilt als Perspektivspieler, einen Stammplatz wird er wohl nicht innehaben, solange die Konkurrenten fit sind. Auch im Testspiel gegen Borussia Mönchengladbach (Donnerstag, 19 Uhr, Rottach-Egern) droht ihm ein Platz auf der Ersatzbank. Der 19-Jährige bekräftigt, er sei nicht ungeduldig. Oder gar beleidigt. Sollte er Anfang der Saison nicht spielen, werde er sich fügen. Aber: Er gebe Gas und wolle in die Stammelf.

    Mittelfristig wird ihm ein Platz auf der Ersatzbank nicht genügen. Will er weiterhin der österreichischen Nationalmannschaft angehören, benötigt er Spielzeit. „Ich will zeigen, dass ich dorthin gehöre. Das habe ich zehn Tage lang gemacht“, sagt Danso. Vor der Weltmeisterschaft in Russland bestritten die Österreicher ihre eigene Mini-WM mit Testspielen gegen Russland, Deutschland und Brasilien. Gegen die Südamerikaner stand Danso 20 Minuten auf dem Platz.

    Während der WM hatte Kevin Danso die Gelegenheit, sich etwas abzuschauen

    Während der WM entschieden unzählige Male Standardtore die Begegnungen, entsprechend bot sich Danso ausreichend Gelegenheit, sich etwas abzuschauen. Denn auch er ist ein Spieler, der bei ruhenden Bällen in den Mittelpunkt rückt. Einerseits peitscht er den Ball bei Einwürfen von der Seitenlinie Richtung Strafraum, andererseits ist er selbst Abnehmer von Flanken nach Eck- oder Freistößen. Das sei eine seiner größten Stärken, erzählt Danso. Mit einem breiten Lächeln fügt er hinzu: „Ich hoffe, ich bekomme möglichst oft in der kommenden Saison die Gelegenheit, meine Stärke einzusetzen.“ Die Statur dafür bringt er mit, 1,90 Meter misst der Innenverteidiger, der beim FCA als einer der ersten Jugendspieler den Sprung aus dem vereinseigenen Nachwuchs in die Profimannschaft schaffte.

    Geboren ist Danso im österreichischen Voitsberg (Kärnten), mit sechs Jahren zog er mit seiner Familie nach Milton Keynes, rund 80 Kilometer nordwestlich von London. Dort genoss Danso nach einem Badeurlaub in Griechenland die restliche Sommerpause. Und ging in die Kirche. Bänder an Dansos Handgelenken dokumentieren seine tiefe Gläubigkeit. Er sei so aufgewachsen, begründet er, das gebe ihm viel. Danso betet vor jedem Spiel. Ob er von Beginn an spielt oder nicht, spielt dabei keine Rolle.

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