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FCA: Keine Zuschauer gegen Leipzig: FCA verärgert über Entscheidung

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Keine Zuschauer gegen Leipzig: FCA verärgert über Entscheidung

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    So wird es am Samstag aussehen: Bei einem Sieg müssten die Spieler des FC Augsburg vor leeren Tribünen jubeln.
    So wird es am Samstag aussehen: Bei einem Sieg müssten die Spieler des FC Augsburg vor leeren Tribünen jubeln. Foto: Ulrich Wagner

    Der FC Augsburg muss am Samstag ohne Zuschauer das Spitzenspiel der Fußball-Bundesliga bestreiten. 6000 Fans hätten bei der Partie gegen RB Leipzig dabei sein sollen, wegen der stark steigenden Corona-Fallzahlen in Augsburg aber beschloss das Gesundheitsamt, dass die WWK-Arena leer bleiben muss. Eine Entscheidung, die auf wenig Verständnis beim FCA stößt. "Wir haben grundsätzlich das Verständnis, dass man über Maßnahmen reden muss, wenn die Fallzahlen wieder nach oben gehen. Wir sind aber der Meinung, dass diese Maßnahmen sinnvoll und verhältnismäßig sein müssen und vor allem auf Grund von Fakten getroffen werden sollten. Das Gefühl, dass dies in Bezug auf unsere Spiele vollumfassend geschehen ist, habe ich ehrlich gesagt nicht", sagt Michael Ströll, der kaufmännische Geschäftsführer des FC Augsburg.

    FCA-Geschäftsführer: Fußball und Christkindlesmarkt nicht mit zweierlei Maß messen

    Der Christkindlesmarkt soll in Augsburg stattfinden, die Light-Night, Kirchweihen oder Messen. Weil es ausgearbeitete Hygienekonzepte gibt. "Das befürworte ich auch grundsätzlich. Wir wünschen uns aber, dass nicht mit zweierlei Maß gemessen wird. Auch wir haben ausgefeilte Hygiene-Konzepte erarbeitet und sogar schon bewiesen, dass diese greifen", sagt Ströll.

    Wünscht sich in der Debatte um eine Fan-Rückkehr eine bundesweite Lösung: FCA-Geschäftsführer Michael Ströll.
    Wünscht sich in der Debatte um eine Fan-Rückkehr eine bundesweite Lösung: FCA-Geschäftsführer Michael Ströll. Foto: Stefan Puchner, dpa

    Das habe das Heimspiel gegen Borussia Dortmund gezeigt, nach dem sich viele Fans beim FCA gemeldet hätten. Anfängliche Skepsis oder Unbehagen hätten sich zu einem Gefühl der Sicherheit entwickelt. Das Konzept habe gegriffen, mit der zumindest teilweisen Auslastung des Stadions sei wieder ein Stück Normalität zurückgekehrt. "Wir nehmen viel Geld in die Hand, um sichere Rahmenbedingungen zu schaffen. Auch sprechen wir aktuell nicht über eine Vollauslastung, sondern lediglich von einer Auslastung von 20 Prozent, bei der genügend Abstand eingehalten werden kann. Wir können nicht verstehen, dass diese Sachargumente und Fakten keinerlei Berücksichtigung bei der Entscheidung finden", moniert Ströll.

    FCA-Fans kommen hauptsächlich aus dem Augsburger Umland

    Was ihn am meisten stört? "Wir sollten nicht nur die Sieben-Tagesinzidenz der jeweiligen Städte heranführen, sondern müssen die Konzepte betrachten." Entscheidend sei für ihn, wo die Zuschauer des FCA herkommen. Gegen Dortmund gerade mal ein Viertel aus der Stadt Augsburg, der Rest aus dem Umland. "Welche Berechtigung hat dann der singuläre Inzidenzwert der Stadt für unsere Veranstaltung, frage ich mich", sagt Ströll.

    Dem hält Stadtsprecher Stefan Sieber entgegen: "Wir können nicht die Landkreise bewerten, wir müssen schauen, was bei uns auf unserem Areal passiert." Grundsätzlich aber könne er das Unverständnis auf Seiten des FCA nachvollziehen. Nur: "Wir beziehen uns auf die Infektionsschutzmaßnahmenverordnung und orientieren uns au den Vorgaben, die die Staatsregierung für bundesweite Sportveranstaltungen gemacht hat." Und da der Sieben-Tage-Inzidenz-Wert in Augsburg seit Dienstag auf über 50 gestiegen ist, sind bei Sportveranstaltungen im Stadtgebiet vorerst keine Zuschauer zugelassen.

    Ströll: Infektionen aus dem privaten Bereich nicht von Fußballspielen

    Bei den Gesprächen der DFL sei laut Ströll klar gemacht worden, dass der Inzidenzwert aus der Stadt und den angrenzenden Landkreisen gebildet werden solle. "Bei dieser Bewertung liegen wir aktuell bei einem Wert, der deutlich unter 30 liegt", sagt Ströll, der von einem weiteren Rückschlag spricht: "Es ist auch aus der Politik immer wieder zu hören, dass die Probleme nicht durch die organisierten Veranstaltungen im Freien mit entsprechendem Hygienekonzept auftreten, sondern vor allem im privaten Bereich." Man müsse schauen, welche Situationen für den Anstieg der Fallzahlen verantwortlich seien und da dagegen steuern. "Das war und ist in der Bundesliga nicht der Fall, es gab keinen Hotspot, keine großen Fälle. Wir wollen deswegen eine objektive Betrachtung der Situation."

    Den FCA ärgert zudem, dass nach der Entscheidung keine Möglichkeit auf Diskussionen bestand. "Wir haben versucht, unsere Argumente noch mal darzulegen, aber da war die Entscheidung schon gefallen", sagt Ströll. Er sieht zudem die Gefahr, "dass Unverständnis und Unzufriedenheit durch diese Maßnahmen in der Bevölkerung wachsen, weil Entscheidungen nicht mehr rational nachvollziehbar sind, sondern ein gewisses Maß an Aktionismus implizieren. Wir wollen den Menschen ein Stück Lebensfreude zurückgeben. Daher brauchen wir eine sachlich faire Diskussion und keine populistische."

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