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Interview: Jürgen Klopp über den FCA: "Augsburg ist ein großartiger Verein"

Interview

Jürgen Klopp über den FCA: "Augsburg ist ein großartiger Verein"

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    Jürgen Klopp gab am Donnerstag der Presse Auskunft.
    Jürgen Klopp gab am Donnerstag der Presse Auskunft. Foto: Lindsey Parnaby, dpa

    Jürgen Klopp liebt den FC Liverpool - und der englische Traditionsclub liebt seinen Trainer. Vier Monate nach seinem Amtsantritt auf der Insel steht der Dortmunder Kultcoach vor einer Rückkehr nach Deutschland. Gegner in der K.o.-Runde der Europa League ist in der kommenden und übernächsten Woche der FC Augsburg. Klopp im Interview.

    Müssen Sie sich hier und da auch mal zwicken, dass sie bei so einem großen Club wie den FC Liverpool mit dieser großen Geschichte gelandet sind?

    Jürgen Klopp: Nein - und das hängt nicht mit meinem mangelnden Respekt zusammen. Das letzte, was ein Manager oder Fußballtrainer sein darf, ist ein Träumer, weil Dich die Realität sofort einholt. Als der Anruf kam, und wir uns entschieden hatten, das zu machen, da gab es schon die Momente, in denen man sich damit beschäftigt hat. Denn es ist die Fortsetzung einer überraschend schönen Geschichte meines Berufslebens. Mit Mainz und Dortmund hatte ich zwei großartige Vereine und dann habe ich als nächstes Liverpool trainieren dürfen. Das ist außergewöhnlich. Aber dann kommst Du hier morgens um acht ins Büro und gehst abends um neun nach Hause und hast den ganzen Tag gearbeitet. Und ich kann mir nicht jeden Tag die Schultern wund klopfen, das ist Liverpool. Es ist ein Haufen zu tun und das mache ich gerne. Zwicken muss ich mich nicht. 

    Ist es für Sie etwas Besonderes, jetzt auf eine deutsche Mannschaft zu treffen?

    Klopp: Ich mag Augsburg, ich mag den Club, ich habe großen, großen Respekt vor der Arbeit von Markus Weinzierl. Aber es ist jetzt nicht so, dass ich bei der Auslosung dagesessen und gedacht hätte, hoffentlich bekommen wir eine deutsche Mannschaft zugelost. Ich bin erst vier Monate weg. Es ist nicht so, dass ich das Gefühl habe, ich müsste unbedingt zurück und den FC Liverpool vorstellen. Ich glaube auch, dass für Augsburg eine Auslosung gegen Liverpool spannend genug gewesen wäre, ohne dass da ein deutscher Trainer auf der Bank sitzt. Das mag der ganzen Sache noch ein bisschen zusätzlichen Reiz verleihen, aber das Stadion wäre auch so voll gewesen. Ich freue mich, nach Deutschland zu kommen. Das Hotel mag vertraut sein, der Rest ist normale Arbeit. Ich werde wahrscheinlich ein paar Leute ein bisschen besser verstehen als normalerweise. Es ist cool, aber es ist nicht so, dass ich darauf gewartet hätte. Das hält Liverpool-Trainer Jürgen Klopp vom FCA

    Jürgen Klopp: "Augsburg ist eine wunderschöne Stadt"

    Welche Erinnerungen haben Sie an das letzte Duell mit dem FC Augsburg?

    Klopp: Gar keine. Wahrscheinlich haben wir unentschieden gespielt oder vielleicht sogar verloren oder gewonnen. Ich kann mich an ein Spiel erinnern, es war das erste Spiel von Aubameyang. Ich meine, er hätte da dreimal getroffen (beim 4:0 am 10. August 2013). Das war also gut, aber wahrscheinlich haben wir zwischendurch nochmal gespielt. Im ganz schweren Jahr haben wir 3:2 gewonnen nach 3:0-Führung (am 29. August 2014). Unterschiedlich sind die Erinnerungen, aber meistens positiv, wie es mir erscheint. Augsburg ist eine wunderschöne Stadt und es ist ein Verein mit einer Entwicklung, die man so nicht unbedingt erwarten konnte. Es wurden ganz, ganz tolle Entscheidungen getroffen in den vergangenen Jahren. Das ist mittlerweile ein großartiger Verein und dementsprechend vollkommen zurecht in dieser Phase der Europa League. Sie sind spektakulär durch die Gruppe gegangenen mit einem ganz, ganz großen Finale. Jetzt dürfen wir dahin. Cool.

    Merken Sie den Kult um Ihre Person in Liverpool? Es gibt eine Maske von Ihnen, es gibt Babyschnuller, Trinkflaschen oder Mauspads mit ihrem Bild. Wussten Sie davon?

    Klopp: Nein - ich glaube, dass es ein paar Leute gibt, die mich gerne als Windel hätten. (lacht) Das bekomme ich nicht mit, und das ist auch völlig unwichtig. Jeder weiß, dass so ein extremer Hype dazu führt, dass die Erwartungen in die Höhe schnellen. Aber für das, was wir als Trainer machen, braucht man auch Zeit. dpa/AZ

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