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FC Augsburg: Finnbogason schießt FCA bei seinem Comeback zum Sieg

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Finnbogason schießt FCA bei seinem Comeback zum Sieg

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    Finnbogason traf gleich dreimal gegen Freiburg.
    Finnbogason traf gleich dreimal gegen Freiburg. Foto: Stefan Puchner, dpa

    Es war am Sonntag um 17 Uhr, als der SC Freiburg endgültig Gewissheit hatte: Sein menschgewordener Albtraum war zurück. Als der FC Augsburg seine Aufstellung veröffentlichte, war dort Alfred Finnbogason in der Startelf notiert. Erstmals in dieser Saison. Und dann ausgerecht gegen Freiburg. Beim letzten Aufeinandertreffen der beiden Teams in Augsburg hatte der isländische Stürmer beim spektakulären 3:3 alle drei Augsburger Treffer erzielt. Und auch diesmal entwickelte sich Finnbogason zum Freiburg-Schreck. Mit drei Toren spielte er die Hauptrolle in dem Spiel, das mit einem 4:1 (2:0)-Sieg des FCA endete.

    Wochenlang hatte Finnbogason, 29, eine hartnäckige Sehnenentzündung außer Gefecht gesetzt. Erst am Samstag, als die Sehne die Trainingsbelastung der vergangenen Woche reizfrei überstanden hatte, gab die medizinische Abteilung grünes Licht für sein Saisondebüt.

    Doch Finnbogason war nicht die einzige Personalrochade gegenüber dem sensationellen 1:1 unter der Woche in München. Marco Richter ersetzte André Hahn, der gegen Ende der Woche zwei Tage erkrankt nicht trainieren konnte. Zudem verdrängte der Ex-Freiburger Jonathan Schmid Raphael Framberger von der Rechtsverteidiger-Position.

    FC Augsburg setzte Freiburg früh unter Druck

    Es war das Aufeinandertreffen der großen Gewinner des Mittelteils der englischen Woche, obwohl der FCA dafür keine drei Punkte bekommen hatte. Doch das 1:1 gegen die Bayern war nach zwei unglücklichen Niederlagen gegen Mainz und Bremen wichtig für den Glauben an den eigenen Spielstil. Und die Freiburger hatten dem ersten Saisonsieg gegen Wolfsburg (3:1) ein 1:0 gegen Schalke hinterher geschickt.

    Und es gab noch eine wichtige Notiz: Trainer Manuel Baum hatte seine weißen Sneakers und den auffälligen Trenchcoat gegen dunkle Halbschuhe und ein blaues Sakko getauscht.

    Das dezente Äußere stand dem spektakulären Auftritt seiner Mannschaft aber diametral entgegen. Denn von der ersten Minute an stellte der FCA die Gäste mit seinem aggressiven Pressing vor Riesenprobleme. Freiburgs Kulttrainer Streich hatte das erwartet. „Es kommt eine Mannschaft auf uns zu, die sehr aggressiv sein wird. Augsburg kommt gerade in Heimspielen mit viel Wucht. Wir müssen die Ruhe bewahren“, hatte er vor der Partie erklärt.

    Doch das gelang Freiburg nicht. Der FCA war mit seiner Offensivkraft einfach zu wuchtig und belohnte sich schnell mit zwei wunderschönen Toren. In der 19. Minute köpfte Caiuby eine butterweiche Flanke von Richter zum 1:0 ein. Und 15 Minuten später traf Finnbogason. Eine traumhafte Kombination über Jonathan Schmid, Michael Gregoritsch und Jeffrey Gouweleeuw veredelte Finnbogason trickreich mit seinem Absatz zum 2:0 (34.). Ein Comeback wie aus einem Schnulzenfilm.

    Filmreife Szenen beim FCA-Spiel

    Und es gab nach dem Wechsel weitere filmreife Szenen der Augsburger. In der 49. Minute wehrte FCA-Torhüter Andreas Luthe kurz ab, danach versäumte es die Abwehr mehrmals, den Ball aus der Gefahrenzone zu bugsieren und am Ende der Fehlerkette schoss Martin Hinteregger den verdutzten Schmid so an, dass von ihm der Ball zum 1:2 ins eigene Tor flog. Was für eine Slapstickszene. Es war nach den drei Fehlern von Torhüter Fabian Giefer praktisch das vierte Gegentor in kürzester Zeit, dass der FCA selbst verursachte.

    Freiburg, das nach der Halbzeit und zwei Wechseln nun mit zwei Stürmern agierte, wurde mutiger, es entwickelte sich ein wildes Hin und Her. FCA-Trainer Baum versuchte mit einem Zettel mit taktischen Anweisungen und einer Viererkette wieder Ordnung ins Spiel zu bringen. Das gelang aber erst Finnbogason auf seine ihm ganz eigene Art. In der 67. Minute schnappte er sich einen Abpraller von SCF-Torhüter Alexander Schwolow und ließ sich im Strafraum geschickt von Dominique Heintz foulen. Den berechtigten Elfmeter verwandelte Finnbogason selbst zum 3:1 (67.). Das entscheidende vierte Tor legte er nach feiner Vorarbeit des eingewechselten Hahn in der 83. Minute nach.

    Doch was an diesem Abend viel wichtiger war: Ein Notarzteinsatz auf der Südtribüne in der ersten Hälfte, der dazu führte, dass beide Fanlager zwischenzeitlich die Anfeuerung eingestellt hatten, war so erfolgreich, dass der Patient lebend in Richtung Krankenhaus abtransportiert werden konnte. Und das war das wahre vorläufige Happyend.

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