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FC Augsburg: Fan beleidigt AfD-Politiker: Wie FCA-Chef Hofmann reagiert

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Fan beleidigt AfD-Politiker: Wie FCA-Chef Hofmann reagiert

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    Klaus Hofmann, Präsident des FC Augsburg.
    Klaus Hofmann, Präsident des FC Augsburg. Foto: Ulrich Wagner (Archiv)

    Plötzlich stand sie auch bei der Jahreshauptversammlung des FC Augsburg auf der Agenda, obwohl sie da am Dienstagabend niemand wollte: die AfD. Gerade als Aufsichtsratvorsitzender Peter Bircks, die Versammlung eröffnen wollte, beschimpfte ein Fan aus der Ultra-Szene den in der ersten Reihe sitzenden Vorsitzenden der Augsburger AfD und FCA-Mitglied Markus Bayerbach. Später entschuldigte sich der Fan für seinen Auftritt.

    Präsident Klaus Hofmann war von der Aktion sichtlich überrascht. Er bekräftigte, dass niemand der handelnden Personen in den Bundesliga-Vereinen, der DFL oder des DFB "nur ansatzweise rassistische Gedanken im Hinterkopf hat".

    Wie sein Verein in Zukunft mit AfD-Mitgliedern umgehen wird - nicht aufnehmen oder ausschließen - will Hofmann prüfen lassen, wenn ein Mitglied einen dementsprechenden Antrag stellt: "Dann kann man rechtlich prüfen, ob das geht. Wenn es geht, kann man es diskutieren und wenn es die Mehrheit der Mitglieder will, tut man das. Das ist für mich der richtige Weg. Nicht der richtige Weg ist für mich, wenn man zu Beginn einer Sitzung etwas in den Raum schreit." Eine Handhabe hätte der FCA wohl. In Paragraf 9.4. der Vereinssatzung sind Ausschlussgründe genannt. Einer ist "unehrenhaftes Verhalten innerhalb oder außerhalb des Vereins, insbesondere durch Kundgabe rassistischer oder ausländerfeindlicher Gesinnung."

    In Augsburg kennt man Probleme mit rechten Tendenzen bisher nicht. Die Ultraszene des Vereins ist im linken Spektrum fest verankert. Besonders Hofmanns Vorgänger, Walther Seinsch, hat vorgelebt, für welche Werte der FCA steht. Sein Vater, so erklärte der heute 76-Jährige vor Jahren, sei Nazi gewesen. Er hatte ein problematisches Verhältnis zu ihm. Seinsch gründete 1996 die Stiftung Erinnerung, die gegen das Vergessen, Verdrängen und Relativieren der von Deutschen in der Zeit des Nationalsozialismus begangenen Verbrechen kämpft.

    Dieser Tradition sieht sich Hofmann verpflichtet: "Der FCA verwehrt sich jeglichen rassistischen Einflusses und wird ihn aktiv bekämpfen." Als es später bei den langwierigen Aufsichtsrat-Neuwahlen (Peter Bircks, Johannes Hintersberger, Thomas Müller, Walter Sianos, Gerhard Wiedemann wurden wiedergewählt) unruhig wurde, griff Hofmann zum Mikrofon: "Sind wir froh, dass wir hier demokratische Wahlen haben."

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