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Niederlage: FCA kritisiert Schiedsrichter: "Skandal, dass dieses Tor gilt"

Niederlage

FCA kritisiert Schiedsrichter: "Skandal, dass dieses Tor gilt"

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    FCA-Trainer Manuel Baum ist mit der Entscheidung des Schiedsrichters nicht einverstanden.
    FCA-Trainer Manuel Baum ist mit der Entscheidung des Schiedsrichters nicht einverstanden. Foto: Roland Weihrauch, dpa

    Dass der FC Augsburg nach der enttäuschenden 0:2-Niederlage bei Borussia Mönchengladbach weiter mit nur 15 Punkten in den Niederungen der Fußball-Bundesliga festsitzt und jetzt schon zehn Spiele auf ein Erfolgserlebnis wartet, war für Stefan Reuter, den Geschäftsführer Sport, in der Mixed-Zone des Borussia-Parkes gar nicht der große Aufreger.

    Auch glaubt er weiterhin daran, gemeinsam mit Trainer Manuel Baum diese Krise durchstehen zu können. "Wir sind vom Trainer absolut überzeugt", sagte er im überzeugenden Ton. "Wir stellen uns der Situation und überlegen gemeinsam, wie wir wieder in die Erfolgsspur kommen." 

    Für Reuter ist Baum immer noch der richtige Mann am richtigen Posten: "Für mich findet er immer wieder a) schlüssige Analysen und b) eine Idee wie wir gegen spielerische Überlegenheit wie heute gegen Gladbach Paroli bieten können. Wenn es uns heute gelingt einen Konter sauber abzuschließen sprechen wir ganz anders."

    FC Augsburg hadert mit dem Schiedsrichter

    Was Reuter in Gladbach fast die Fassung verlieren ließ, war das 0:1 in der 78. Minute durch Oscar Wendt. Das 2:0 durch Patrick Hermann in der Nachspielzeit war nur noch für die Statistik von Bedeutung. FCA-Torhüter Gregor Kobel hatte vor dem 0:1 eine Flanke etwas zu kurz abgewehrt (Kobel: "Die muss ich weiter wegfausten."), genau vor die Füße von  Wendt. Dessen schwacher Schuss  fand dann an Kobel, Gladbachs Lars Stindl und FCA-Verteidiger Kevin Danso, der auf der Linie stand, vorbei den Weg ins Tor.

    Problem dabei: Stindl stand klar im Abseits, behinderte aus FCA-Sicht Torhüter Kobel und irritierte Danso, griff also ins Spiel ein. Also aktives Abseits, kein Tor. Schiedsrichter Harm Osmers sah es anders, entschied auf passives Abseits und gab den Treffer. Was dem ganzen noch ein pikante Note verleiht: Harm Osmers kommt aus Hannover. Dort kämpft Hannover 96 wie der FCA gegen den Abstieg.

    Für Reuter war die Entscheidung des 33-jährigen Diplom-Betriebswirts ein Unding. "Er hat gemeint, es handelt sich um eine Grauzone. Ich sehe da keine Grauzone. Für mich gibt es da klare Regeln und die gibt es zu beachten. Es war ein klares Abseits. Für mich ist das Enttäuschende, dass er sich nicht die Mühe gemacht hat, diese Szene selbst in der Review-Area anzusehen. Wenn er dann bei seiner Entscheidung bleibt, ok. Aber diese Mühe sollte man sich schon machen in so einer entscheidenden Szene."

    Was er überhaupt nicht versteht: "Wenn der Linienrichter klar sagt, es ist Abseits und es nur noch um die Entscheidung geht Passiv oder Aktiv, dann muss ich es mir anschauen. Das ist für mich unverständlich."

    Reuter: In der zweiten Hälfte wäre mehr drin gewesen

    Natürlich hatte auch Reuter im Nieselregen von Gladbach gesehen, dass sein Team vor 42.509 Zuschauern, darunter rund 400 FCA-Fans, gegen eine der Top-Mannschaften der Bundesliga in der ersten Hälfte trotz einer überaus defensiven taktischen Ausrichtung durchaus mit 3:0 oder 4:0 im Rückstand hätte liegen können. Dass der FCA in einigen Szenen wie ein Absteiger agierte. Dass der FCA nur durch die fahrlässige Chancenverwertung der Gastgeber und einer tollen Leistung von Torhüter Gregor Kobel mit einem 0:0 in die Halbzeit gehen konnte. Kobel hielt unter anderem auch einen umstrittenen Foulelfmeter von Jonas Hofmann (44.).

    Er meinte aber auch, dass in der zweiten Hälfte mehr drin gewesen wäre. "Da hat man gespürt, dass Gladbach ungeduldig geworden ist und teilweise die Bälle ins Aus gespielt hat. Dass es für sie einfach zermürbend war, gegen unsere gut organisierte Abwehr spielen zu müssen." Eben bis zur ominösen 78. Minute. Reuter war auch weit nach dem Spielschluss fassungslos: "Dass wir dann in dieser Situation so einen Gegentreffer durch eine für mich ganz klare Fehlentscheidung hinnehmen müssen, ist für mich uferlos."

    FCA-Trainer Manuel Baum spricht von einem Skandal

    Auch der sonst meist recht moderat argumentierende Trainer Manuel Baum war nach dem Spiel außer sich. Er sprach von einem "Skandal, dass dieses Tor so gilt". Er ließ an Schiedsrichter  Osmers kein gutes Haar. "Die Schiedsrichter haben die Regel nicht gekannt und die Situation in keinster Weise richtig interpretiert. Für mich stand Lars Stindl klar im Abseits."

    Selbst sein Gladbacher Dieter Hecking wollte dem auf der Pressekonferenz nicht widersprechen: "Wenn der Manuel das Tor aus seiner Sicht moniert, ist das alles verständlich." Fügt dann aber gleich das Wichtigste an diesem aufregenden Samstag an: "Aber das Tor zählt und das ist das, was für mich zählt." 

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