In diesem Jahr ist es mal wieder so, wie es aus Sicht der Bayern sein muss: Es ist Anfang April und der Rekordmeister tanzt auf drei Hochzeiten. Pokal-Finale, die Meisterschaft aus eigener Kraft erreichbar und ins Halbfinale der Champions League eingezogen. Nicht wenige kommen da ins Schwärmen und träumen mal wieder vom ganz großen Wurf in München.
Das Spiel gegen den FC Augsburg am Samstag wirkt da wie ein Kontrastprogramm. Ligaalltag. Ein Aufsteiger zu Gast. Dort, wo dann rund eine Woche später Real Madrid sein galaktisches Ballet zum Besten geben wird.
Uli Hoeneß in Sorge
Kein Wunder, dass Uli Hoeneß da Sorge um die Einstellung seiner Bayern hat. Nicht das Halbfinale gegen Real Madrid oder der Bundesliga-Gipfel gegen Borussia Dortmund mache ihm am meisten Kummer, ließ der Präsident in bester "Mia san mia"-Manier nun wissen, sondern der FCA. „Vor Augsburg habe ich mehr Angst, weil ich hoffe, dass die Spieler das ernst nehmen werden", so das zweifelhafte Kompliment von Hoeneß.
Dabei wären die Bayern gut beraten, den FCA ernst zu nehmen. Bereits im Hinspiel zeigte das Team von Jos Luhukay, dass es ein durchaus ernstzunehmender Gegner es. Mit viel Bayern-Dusel gewann das Star-Ensemble am 6. November das Hinspiel mit 2:1.
Das scheint auch Bayern-Torwart Manuel Neuer nicht vergessen zu haben: "Sie haben uns das Leben in Augsburg schon schwer gemacht und sie wollen uns mit Sicherheit die Punkte hier nicht schenken." Zudem habe Augsburg in den vergangenen Wochen sehr erfolgreich gespielt.
Augsburg hat die bessere Serie
Auch FCA-Manager Andreas Rettig betonte zuletzt, dass es keinen Grund gebe, vor den Münchnern Bammel zu haben: "Schließlich sind wir schon längere Zeit ungeschlagen als die Bayern.“ Und das sind Fakten. Der FCA unterlag zum letzten Mal am 18. Februar bei Bayer Leverkusen mit 1:4. Leverkusen war es schließlich auch, dass die Bayern stoppte. 2:0 gewann Bayer am 2. März gegen die Münchner. Rettig weiß aber selbst, dass dies nur Zahlenspiele sind: „Dass wir nicht Favorit sind, das wissen wir. Aber wir dürfen uns auch nicht kleiner machen, als wir sind.“ drs, dpa