Am Samstag durfte Alexander Manninger, 37, wieder einmal seiner Arbeit im Tor des FC Augsburg nachgehen. Länderspielpause in der Bundesliga heißt Bewährungsprobe für die Ersatzspieler. So wie für Manninger. Und darum war der Torhüter nach der 1:2 (1:1)-Niederlage am Samstag in Donauwörth gegen den Zweitligisten 1. FC Heidenheim nicht gut gelaunt.
„Wenn man verliert und zwei Tore bekommt, ist man nie zufrieden sein“, erklärte er nach dem Spiel ärgerlich. Doch es geht ihm nicht um die eigene Person. Seit über einem Monat wartet der FCA auf ein Erfolgserlebnis, den letzten Sieg gab es am 3. August (3:1) im Test gegen Trabzonspor. Bei Manninger schleicht sich ein ungutes Gefühl ein: „Wir hätten heute auf alle Fälle nicht verlieren dürfen. Aber zurzeit ist es so, dass wir nicht einmal mehr unentschieden spielen können. Es ist in den Köpfen drinnen. Auch solche Spiele könnten dir kleinen Erfolgserlebnisse geben. Aber das gelang uns wieder nicht.“
"Einige tun nicht alles für den Verein"
Dass er hinter Marwin Hitz in der Rangfolge zurückgefallen ist, akzeptiert er. Trotzdem gibt er alles, in jedem Training, bei jedem Spiel und wenn es nur ein Testspiel ist. Dieses Gefühl hat er nicht bei allen. Es scheint, Platz acht in der Vorsaison hat einige Kollegen nachlässig gemacht. Manniger kritisiert mit deutlichen Worten: „Es zieht sich schon seit der Vorbereitung so. Wir haben trainiert, aber wir haben noch nicht den Rhythmus in den Spielen, den wir auch aufgrund unserer hohen Ansprüche wollen. Es muss jeder sich jetzt selbst an der Nase nehmen und fragen, ist es genug? Mir kommt es so vor, dass einige nicht alles für den Verein tun.“
Manninger sorgt sich um den FCA. Der ist ihm seit seiner Verpflichtung im November 2012 ans Herz gewachsen. Er hat den FCA am letzten Spieltag im Mai 2013 mit dem gehaltenen Elfmeter gegen Fürth in der Liga gehalten und dann von allen Seiten die Wertschätzung erfahren, die ihm bei einigen seiner Stationen vorenthalten wurde.
Oberschenkelverhärtung: Werner vorsichtshalber ausgewechselt
In dieser Saison läuft es noch nicht. Die Gründe gleichen sich. Egal ob Pokal-, Punkt- oder Testspiel. Eigenfehler, vergebene Chancen, fehlende Leichtigkeit. Wie am Samstag. Natürlich war nicht alles schlecht. Das 1:1 (11.) erzielte Raúl Bobadilla nach schönem Umschaltspiel und toller Flanke von Tobias Werner, der nach 38 Minuten mit einer Oberschenkelverhärtung vorsichtshalber ausgewechselt wurde. Und wenn der FCA in Halbzeit zwei seine Chancen genutzt hätte, wäre er als Sieger vom Feld gegangen.
So blieb am Ende neben einigen positiven Aspekten (Trainer Markus Weinzierl: „Wir haben gefightet und der Wille war da.“) auch Frust.
Wie bei Manninger. Der Routinier kennt die Mechanismen, die passen müssen, um Erfolg zu haben. „Es sieht nach vier Niederlagen in Folge nicht gut aus. Wir müssen schauen, dass die Mannschaft wieder ins Rollen kommt. Wir müssen so schnell wie möglich den richtigen Gang finden, sonst wird es schwer.“