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FC Augsburg: FCA-Shootingstar Ruben Vargas hat keine Angst vor großen Namen

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FCA-Shootingstar Ruben Vargas hat keine Angst vor großen Namen

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    Ruben Vargas freut sich über seinen Treffer in Berlin.
    Ruben Vargas freut sich über seinen Treffer in Berlin. Foto: Getty Images

    Ruben Vargas anatomische Voraussetzungen prädestinieren den jungen Offensivspieler des FC Augsburg nicht gerade zum Kopfballspezialisten. 1,74 Meter "klein" und 69 Kilogramm "leicht" ist der Schweizer. Trotzdem hat er es zum Bundesligastart gegen Union Berlin wieder geschafft. Er erzielte den wichtigen 1:0-Führungstreffer mit dem Kopf. Dabei düpierte er den 1,90 Meter großen und 81 Kilogramm schweren Ex-Augsburger Marvin Friedrich mit einem unerwarteten Laufweg. Am Ende gewann der FCA mit 3:1.

    Es war erst der zweite Auftaktsieg im zehnten Bundesliga-Jahr. Ein wichtiger Sieg angesichts des happigen Folgeprogramms. Am heutigen Samstag (15.30 Uhr/Sky) kommt zum Beispiel gleich Vizemeister Borussia Dortmund in die WWK-Arena. Zwei seiner bisher sieben Tore hat Vargas mit dem Kopf erzielt. Er habe kein großes Geheimnis: "Wir Offensivspieler lauern ja immer in der Box, und da versuche ich mir durch gute Laufwege etwas Platz zu verschaffen. Gegen Union kam die Flanke perfekt, da musste ich nicht mehr viel machen."

    Ex-Trainer Markus Babbel lobt den Shootingstar des FC Augsburg

    Er wägt seine Worte ab, er ist höflich, aber zurückhaltend. Man merkt, dass er lieber auf dem Platz Taten sprechen lässt. Dort präsentiert er sich anders als im Privatleben. "Er hat keine Angst vor großen Namen", und habe die Fähigkeit, auf dem Platz seine Schüchternheit abzulegen, beschrieb ihn sein früherer Trainer beim FC Luzern, der Ex-Bayernspieler Markus Babbel vor kurzem im Kicker. "Privat bin ich auch ab und zu gerne mal alleine. Auf dem Platz zeige ich einfach meine Freude am Spiel. Ich versuche, so zu spielen, wie früher auf der Straße", beschreibt Vargas seine Wandlung, sobald er das Spielfeld betritt. Genau dieses unbekümmerte Auftreten machte ihn zum FCA-Shooting-Star der abgelaufenen Saison.

    Mit seinem enormen Einsatz, seiner Schlitzohrigkeit, seinen intuitiven Dribblings und seiner Schnelligkeit avancierte er gleich zum Stammspieler. Er stand in 29 Punktspielen in der Startelf. "Das hat uns alle etwas überrascht", sagt sein Berater Josef Jost. Der Schweizer betreut Vargas schon seit viereinhalb Jahren. Den FCA hat er mit Vargas zusammen ganz gezielt ausgewählt, um den Schritt vom Schweizer Erstligisten FC Luzern in die Bundesliga zu wagen. "Wir haben einen familiären Verein gesucht, bei dem er sich sportlich in einem ruhigen Umfeld entwickeln kann. Der FCA war da genau der richtige."

    Auch weil Augsburg nur knapp vier Stunden von seiner Heimat Luzern entfernt ist, entschied sich Vargas für den FCA. Die Familie ist Vargas sehr wichtig. Sein Vater, ein Golflehrer, stammt aus der Dominikanischen Republik, seine Mutter aus dem Tessin. Auch sein vier Jahre jüngerer Bruder spielt Fußball.

    Beim FCA hat Vargas einen Fünf-Jahres-Vertrag unterschrieben. "Natürlich war das auch ein Wunsch des Vereins, aber auch uns ist Kontinuität sehr wichtig", sagt Jost, der in Deutschland mit der Spielerberaterfirma IFM von Wolfgang Vöge zusammenarbeitet.

    Für Vargas überwies der FC Augsburg nur zwei Millionen Euro an den FC Luzern

    Oft werden dem FCA-Geschäftsführer Sport, Stefan Reuter, die vermeintlichen Fehleinkäufe, wie etwa Torhüter Tomas Koubek unter die Nase gerieben. Die Kritiker vergessen dabei aber auch leicht solche Coups wie den Vargas-Transfer. Geschätzte zwei Millionen Euro hat der FCA an den FC Luzern überwiesen.

    Wenn die Entwicklung des Außenstürmers so weitergeht, dann wird sich sein Marktwert bald vervielfachen. Noch ist ein Wechsel kein Thema. "Daran denke ich gar nicht. Ich habe einen Vertrag unterschrieben, den ich erfüllen möchte. Ich fokussiere mich nur auf den FCA, damit wir unsere Ziele erreichen können", sagt Vargas. Und auch Josef Jost verschwendet daran keinen Gedanken. "Jetzt folgt erst einmal das Jahr der Bestätigung."

    Vor dem vereinsinternen Konkurrenzkampf hat Vargas keine Angst: "Das gehört einfach dazu. Ich versuche einfach, jede Woche und an jedem Spieltag meine beste Arbeit abzuliefern." Ähnlich gelassen geht er auch an die Aufgabe bei der Schweizer Nationalmannschaft. Beim FCA gelang ihm im September 2019 der Sprung in die A-Mannschaft. Und nach vier Einsätzen, so ist aus der Schweiz zu hören, ist die Nominierung für dem EM-Kader schon so gut wie sicher.

    Dann wird Vargas mit BVB-Torhüter Roman Bürki in einem Team stehen. Am Samstag sind sie Konkurrenten. Mehr wird noch der Vergleich mit den jungen BVB-Wilden um Erling Haaland im Blickpunkt stehen. Vargas scheut ihn nicht: "Wir haben in der vergangenen Saison zu Hause gezeigt, dass wir uns nicht verstecken müssen, auch wenn wir nach einer 3:1-Führung noch verloren haben. Wir müssen kompakt stehen, aggressiv sein und mutig agieren." So wie er es auf dem Spielfeld immer tut.

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