Alles wie immer. Trotz Corona. Keine speziellen Maßnahmen hatte der FC Augsburg in Absprache mit den Gesundheitsämtern für sein Heimspiel gegen Borussia Mönchengladbach ergriffen. Alles wie immer auch auf dem Platz? Nicht ganz, beim FC Augsburg gab es mehrere Umstellungen im Vergleich zur 0:2-Niederlage vor einer Woche in Leverkusen . Stephan Lichtsteiner , Carlos Gruezo , Ruben Vargas und Eduard Löwen rückten in die Startelf. Draußen blieben der gesperrte Daniel Baier , Raphael Framberger, Felix Uduokhai und Fredrik Jensen . Und statt einer flexiblen Fünferkette wie bei Bayer versuchte es FCA-Trainer Martin Schmidt diesmal wieder mit einer Viererkette. Allerdings ohne Erfolg. Weil der Beginn der zweiten Halbzeit vor 29.303 Zuschauern völlig daneben ging. Erst irrte FCA-Torwart Tomas Koubek durch den Strafraum, was Rami Bensebaini zum 0:1 (49.) nutzte, dann legte Löwen den Gästen auf, was Lars Stindl mit dem 0:2 (53.) dankbar annahm. Am Ende hieß es 2:3, nachdem noch Löwen (57.) und Alfred Finnbogason (83.) für den FCA und ein weiteres Mal Stindl für Gladbach (79.) getroffen hatten.
FCA: Lichtsteiner früh gelb-rot-gefährdet
Von Beginn an trat die Heimmannschaft wesentlich engagierter und aggressiver auf als beim vergangenen Heimspiel gegen den SC Freiburg . Gruezo erledigte seine Aufgabe im Verbund mit Rani Khedira zuverlässig, Löwen tat sich im Zusammenspiel mit seinen Kollegen noch etwas schwer, hatte aber manch gute Aktion. Sorgen bereitete in Hälfte eins vor allem Stephan Lichtsteiner , dem Schiedsrichter Markus Schmidt bereits in der 24. Minute die Gelb-Rote Karte in Aussicht stellte. Gleich in der ersten Minute hatte der Schweizer Rami Bensebaini an der Außenlinie umgerammt, in der 24. Minute foulte er den Gladbacher im Kopfballduell. FCA-Trainer Schmidt wirkte umgehend auf seinen Landsmann ein und rief ihn zur Besonnenheit auf. Das klappte bis zum Pausenpfiff.
Chancen gab es in Hälfte eins wenig. Beim FCA auch deshalb, weil bei fast jedem langen Ball Borussias Torwart Yann Sommer zur Stelle war. Auf der Gegenseite musste Tomas Koubek zweimal klären. Zunächst gegen einen abgefälschten Schuss von Lars Stindl (37.), fünf Minuten später gegen Florian Neuhaus . Den Abpraller schob Jonas Hofmann unbedrängt weit am Tor vorbei.
Zu Beginn der zweiten Halbzeit ersetzte Raphael Framberger den Schweizer Lichtsteiner . Der war nicht nur gelb-rot gefährdet, sondern hatte auch seine liebe Mühe mit den Gladbachern Angreifern. Wenn es einmal gefährlich wurde, dann meist über diese Seite.
Engagierte Leistung - unglückliche Niederlage
Einigkeit zeigten beide Fanlager in ihrer Abneigung dem DFB gegenüber. Zunächst in Fangesängen zu Beginn der Partie, als eine Überprüfung des Videoschiedsrichters wegen vermeintlichen Handspiels des Gladbachers Zakaria mehrere Minuten dauerte. Dann am Anfang von Hälfte zwei, als die FCA-Fans ein Plakat mit dem durchgestrichenen DFB-Logo ausrollten, was Gesänge in beiden Lagern gegen den DFB zur Folge hatte. Das war allerdings schnell vergessen, als die Gäste in der 49. Minute durch Rami Bensebaini in Führung gingen. Nach einer Hereingabe von rechts hatte FCA-Torwart Koubek den Überblick verloren, Bensebaini musste den Ball nur noch über die Linie drücken. Fünf Minuten später schien die Partie entschieden, als Stindl das 0:2 nach einem Löwen-Fehler gelang. Der FCA aber antwortete. Und zwar mit einem wunderbaren Kopfballtreffer von Löwen (57.), was die Hoffnung zurückbrachte. In der 70. Minute hatte Framberger die große Chance nach einem perfekten Konter zum Ausgleich, er schoss den Ball allerdings weit drüber. Auf der Gegenseite rettete er in der 74. Minute nach einem Gladbacher Konter spektakulär. Wenige Augenblicke zuvor hatte FCA-Trainer Schmidt mit Alfred Finnbogason für Khedira einen weiteren Stürmer gebracht. Bis sich diese Maßnahme allerdings auszahlte, stand es 1:3. Erneut Stindl traf, nachdem er kurz vor dem Fünfmeterraum Framberger ausgetanzt hatte (79.). Finnbogason brachte in der 83. Minute mit dem 2:3 noch einmal Hoffnung – mehr aber nicht. Im Gegenteil: Koubek musste noch zweimal spektakulär retten. Trotz engagierter Leistung verloren die Augsburger unglücklich.
Nach dem Spiel wurde die Arena kurzzeitig wegen eines technischen Defekts an einem Küchengerät evakuiert.
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