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FCA: Hahn lässt Zukunft in Augsburg offen

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Hahn lässt Zukunft in Augsburg offen

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    Andre Hahn lässt seine Zukunft in Augsburg offen. Er hat zwar einen bis 2016 laufenden Vertrag, wird aber wohl von finanzkräftigeren Clubs umworben.
    Andre Hahn lässt seine Zukunft in Augsburg offen. Er hat zwar einen bis 2016 laufenden Vertrag, wird aber wohl von finanzkräftigeren Clubs umworben. Foto: Ulrich Wagner

    Nur kein Größenwahn! Nach dem Rekordsieg gegen Werder Bremen waren beim FC Augsburg bis auf die euphorisierten Fans alle bemüht, die Fantasien von internationalen Fußball-Abenden nicht noch mit flotten Sprüchen öffentlich zu befeuern. "Es ist nicht der richtige Zeitpunkt, zu träumen anzufangen", mahnte Manager Stefan Reuter, der die "Europapokal"-Gesänge der FCA-Anhänger beim 3:1 (1:1)-Erfolg gegen Werder natürlich auch gehört hatte.

    Vierter Heimsieg in Serie, sieben Spiele nacheinander ohne Niederlage - der FCA stellte am Samstag neue Vereins-Spitzenwerte in der Bundesliga auf. "Die Serie ist wirklich beeindruckend", erklärte Trainer Markus Weinzierl stolz. Die Bodenhaftung verlor der 39-Jährige aber nicht. "Wir wollen den Lauf, den wir haben, laufen lassen und frühzeitig den Klassenerhalt feiern", sagte Weinzierl.

    Beeindruckende Selbstverständlichkeit beim FCA

    Bei 28 Punkten und Platz neun muss der Blick nicht mehr nach unten gerichtet werden. Er könnte längst nach oben gehen. "Wir werden nicht größenwahnsinnig", beteuerte jedoch Daniel Baier, der Kopf des Überraschungsteams. Der Mittelfeldspieler verwies aber auch ungefragt auf die Tatsache, dass man aus den ersten zwei Rückrundenspielen in Dortmund und gegen Bremen vier Punkte holte; zu Saisonbeginn war die Ausbeute gegen dieselben Gegner null Zähler gewesen. "Wir müssen dranbleiben, die Jungs sind heiß", sagte der 29-jährige Baier.

    Es war beeindruckend, mit welcher Selbstverständlichkeit die gewachsene und sehr selbstbewusst auftretende Augsburger Mannschaft das Unglück des frühen 0:1 wettmachte. Alexander Manninger, der für den verletzten Marwin Hitz erstmals nach drei Monaten wieder das FCA-Tor hüten durfte, patzte gleich bei seiner ersten Aktion. Der Routinier lief beim Eckball heraus, kam aber nicht an den Ball, den Jan-Ingwer Callsen-Bracker im Getümmel unglücklich ins eigene Tor köpfte. "Das war ein Weckruf", sagte Weinzierl zum frühen Rückstand nach drei Spielminuten.

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    Tobias Werner (11. Minute) glich per Freistoß aus. Und nach der Gelb-Roten Karte für Santiago Garcia wendeten Halil Altintop (49.) und André Hahn (55.) vor 28 313 Zuschauern in Überzahl die ganz und gar einseitige Partie. "Wir haben gegen zehn Mann gleich den Deckel draufgemacht", resümierte Baier. "Wir waren die ganze Zeit am Drücker", staunte Callsen-Bracker. "Augsburg ist ein eingespieltes und homogenes Team", kommentierte Werder-Manager Eichin und benannte damit genau jene Merkmale, die der eigenen Mannschaft fehlten.

    Was macht Hahn nach der Saison?

    Der Augsburger Höhenflug, der sich auch an der erstaunlichen Entwicklung einzelner Akteure wie etwa Senkrechtstarter Hahn (23) festmachen lässt, birgt aber auch Gefahren. "Es ist das Normalste überhaupt, dass sich unsere Spieler interessant machen für andere Vereine", gestand Reuter. Hahn etwa betonte den "großen Spaß", den er aktuell in Augsburg habe. Was im Sommer komme, müsse man jedoch abwarten, meinte der begehrte Rechtsaußen vielsagend. Hahn hat einen bis 2016 laufenden Vertrag beim FC Augsburg. Unter anderem Bayer Leverkusen soll ihn intensiv beobachten. Reuter weiß um die noch beschränkten finanziellen Möglichkeiten des FCA: "Man wird mit dem einen oder anderen Abwerbeversuch leben müssen."

    Robin Dutt braucht sich in Bremen solche Sorgen nicht zu machen. In Augsburg empfahl sich kein Werder-Profi für andere Arbeitgeber. Dem Coach platzte vielmehr nach seiner ersten Niederlage als Bundesliga-Trainer gegen den FCA der Kragen. Der 49-Jährige ging auf Distanz zu seinen Spielern und kündigte das Ende des netten Herrn Dutt in Bremen an. "Ich bin einigermaßen sauer - und das ist noch untertrieben", raunte der Coach. Er musste sich selbst zügeln, damit ihm spontan "kein falsches Wort" über die Lippen kam.

    Dutt kündigte "Klartext" hinter verschlossenen Türen an sowie Konsequenzen für die größten Versager von Augsburg: "Intern werden sich einige auf etwas einstellen müssen." Namen mochte er nicht nennen, aber die Liste der Akteure, mit denen er sehr ernsthaft über ihre Berufsauffassung werde sprechen müssen, "ist nicht allzu klein".  (AZ, dpa/lby)

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