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FCA: FC Augsburg gegen Hoffenheim - ein vogelwildes Spiel

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FC Augsburg gegen Hoffenheim - ein vogelwildes Spiel

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    Der Schwarm Tauben in der WWK-Arena war in der Hälfte der TSG 1899 Hoffenheim meist ungestört.
    Der Schwarm Tauben in der WWK-Arena war in der Hälfte der TSG 1899 Hoffenheim meist ungestört. Foto: Ulrich Wagner

    Als Julian Nagelsmann nach dem 2:0 (1:0)-Sieg seiner Mannschaft beim FC Augsburg in der Pressekonferenz seine Sicht der Dinge darlegte, hob der Trainer der TSG 1899 Hoffenheim zu einer richtigen Lobeshymne auf den FCA an. „Es war ein verdienter Sieg gegen einen Gegner, der eine sehr gute Saison spielt“, sagte er und erklärte auch warum. „Sie sind zu Hause unglaublich schwer zu bespielen, haben eine gute körperliche Präsenz, ein sehr gutes Spiel auf den zweiten Ball und leiten damit extrem viele Flügelaktionen ein, und da haben sie mit Philipp Max einen außergewöhnlich guten Vorbereiter. So haben sie schon viele Tore erzielt.“

    Es klang, als würde der gebürtige Landsberger Nagelsmann über einen ganz anderen Gegner referieren, denn von diesen Vorzügen war an diesem tristen Nachmittag fast gar nichts zu sehen. Dabei hatte der FCA vor gerade mal vier Wochen den Vierten Eintracht Frankfurt beim 3:0 in der WWK-Arena zerlegt.

    Damals hatte man das Fehlen der Leistungsträger Alfred Finnbogason und Jeffrey Gouweleeuw noch kompensieren können, diesmal kamen noch der am Donnerstag am Sprunggelenk operierte Raphael Framberger und der Gelb-gesperrte Caiuby hinzu. Dafür durften Flügelflitzer Jonathan Schmid als Framberger-Ersatz und der im Sommer vom TSV 1860 München verpflichtete Linksverteidiger Kilian Jakob als Caiuby-Double ran. Eigentlich ist der 20-jährige Bundesliga-Debütant aber linker Verteidiger. Am Ende war Jakob einer von sieben FCA-Spielern unter 25. Aber irgendwann kommt auch Jugend forscht und Improvisation in der Bundesliga an seine Grenzen.

    Das Spiel war nach 50 Minuten entschieden

    So war das Spiel schon nach 50 Minuten entschieden. Andrej Kramaric hatte in der 30. Minute das 1:0 erzielt, Serge Gnabry einen Konter zum 2:0-Endstand abgeschlossen. „Ich hatte nach dem 2:0 nie das Gefühl, dass bei uns die Überzeugung da ist, das Spiel drehen zu können“, erklärte FCA-Trainer Manuel Baum nach der zweiten enttäuschenden Heimvorstellung (0:1 gegen VfB) in Folge. Als Chancen gab es eigentlich nur ein zu Recht nicht gegebenes Abseitstor von Shawn Parker (72.) und einen Gregoritsch-Kopfball (82.) zu notieren. „Kaum Tormöglichkeiten, insgesamt viel zu wenig, viel zu viele Ballverluste“, bilanzierte FCA-Manager Stefan Reuter, „wir haben überhaupt keine Mittel gefunden, Hoffenheim in Verlegenheit zu bringen.“

    Nicht verwunderlich, dass die Abläufe der zusammengewürfelten Elf nicht passten. Es war teilweise aber auch ein vogelwildes Augsburger Spiel mit viel Einsatz, aber manchmal erschreckenden Fehlpässen und auch technischen Mängeln auf zugegebenermaßen schwer zu bespielendem Geläuf. Während in anderen Stadien der Naturrasen einfach rausgeworfen wird, muss der FCA-Greenkeeper das nur in der Sommerpause austauschbare Naturrasen-Kunsttofffaser-Gemisch so gut es geht mit Quarzsand, Grassamen und viel künstlichem Licht hochpäppeln. FCA-Torhüter Marwin Hitz kritisierte in einem Fernsehinterview: „Der Rasen war extrem trocken, Hoffenheim hat sich clever zurückgezogen – wir konnten kein Tempo aufnehmen. So ein Rasen ist gut gegen den FC Bayern, aber nicht im Heimspiel gegen Hoffenheim.“

    Wohler fühlte sich da schon ein Schwarm Tauben, der sich in der WWK-Arena häuslich eingerichtet hat. So müssen während der Woche ganze Sitzreihen auf der Haupttribüne mit Planen vor dem Vogelkot geschützt werden. Am Samstag pickten die Columbidae, so der wissenschaftliche Name, immer wieder auf der Spielfeldseite nach Futter, die am wenigsten frequentiert war. Fast immer leisteten sie dabei dem oft einsamen TSG-Torhüter Oliver Baumann Gesellschaft.

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