Auch gestern war Marwin Hitz, 25, noch blass um die Nase. Der Torhüter lag am Montag im Trainingslager des FC Augsburg in Ruhpolding buchstäblich flach. Dem Prominente Neuzugänge im Fokus vom VfL Wolfsburg machten Fieber und Schüttelfrost zu schaffen, an Training war nicht zu denken, die Übungseinheit an diesem Tag musste er ausfallen lassen. Doch am Dienstag und Mittwoch war der Schweizer, der seit 2008 beim VfL Wolfsburg spielte und zu 13 Bundesligaeinsätzen kam, in der Automobilstadt allerdings seinen Landsmann Diego Benaglio nicht als Nummer eins verdrängen konnte, wieder im Dienst.
Hitz will in Augsburg den nächsten Schritt in seiner Karriere machen
In Augsburg möchte der aus St. Gallen in der Schweiz stammende Hitz den nächsten Schritt in seiner Karriere machen. Nach den Jahren des Reservistendaseins will er spielen. Er unterzeichnete beim schwäbischen Bundesligisten einen Dreijahresvertrag bis zum 30. Juni 2016.
„Dass man mehrere sehr gute Torhüter im Kader benötigt, haben wir vor allem in der abgelaufenen Saison gesehen. Wir sehen uns nun bestens gerüstet“, sagte Geschäftsführer Stefan Reuter und spielte auf die Torhüter-Verletztenmisere bei seinem Klub in der vergangenen Saison an. Der FCA will auf dieser wichtigen Position nichts dem Zufall überlassen.
Dass die Konkurrenz groß ist, das weiß auch Hitz. Alex Manninger, der 36-jährige Österreicher, der sich in der vergangenen Saison besonders auf der Zielgeraden mit überragenden Leistungen in die Herzen der Augsburger Anhänger spielte und von diesen besonders nach dem geglückten Klassenerhalt frenetisch gefeiert wurde, gibt seinen Platz zwischen den Pfosten nicht kampflos ab.
Auch Mohamed Amsif stellt Ansprüche auf Stammplatz
FC Augsburg: Alle Termine der Vorbereitung
Am 23. Juni ist der FC Augsburg mit einem öffentlichen Training in die Vorbereitung auf die dritte Bundesliga-Saison gestartet.
Nach dem Trainingsauftakt wird sich der FCA in zwei Trainingslagern auf die neue Punktrunde vorbereiten. Klicken Sie sich durch alle Termine bis zum Saisonauftakt.
Freitag, 28. Juni, 19 Uhr: Testspiel beim MTV Berg
Samstag, 29. Juni, 15.30 Uhr: Testspiel beim TSV Marktoberdorf
Sonntag, 30. Juni, bis Mittwoch, 3. Juli: Trainingslager in Ruhpolding
Freitag, 5. Juli, 18.30 Uhr: Testspiel beim SSV Jahn Regenburg
Samstag, 6. Juli, 15 Uhr: Testspiel gegen eine Landkreisauswahl in Straubing
Mittwoch, 10. Juli: Testspiel gegen den FC Heidenheim, Spielort und -zeit offen
Samstag, 13. Juli bis Freitag, 19. Juli: Trainingslager in Walchsee (Österreich)
Samstag, 13. Juli, 15 Uhr: Testspiel gegen die SpVgg Greuther Fürth
Samstag, 20. Juli, 16.30 Uhr: Testspiel gegen den AS Monaco in Memmingen
Samstag, 27. Juli, 15.30 Uhr: Testspiel gegen den FC Malaga in der SGL Arena
2./3./4./5. August: Erste Runde DFB-Pokal bei RB Leipzig
10./11. August: Bundesliga-Saisonauftakt gegen Borussia Dortmund in der SGL Arena
Ansprüche auf einen Stammplatz stellt auch Mohamed Amsif, 24. Der Nationalkeeper Marokkos, seit 2010 in Augsburg unter Vertrag, meldet auch Ansprüche an. Berechtigt. 17 Mal stand er in der zweiten Augsburger Bundesligasaison im Kasten, darunter bei den beiden sensationellen 1:0-Siegen in Hamburg und Bremen. Dazu kommt noch Ioannis Gelios, 21, der begabte Ballfänger, der allerdings seinen Stammplatz in der Regionalligamannschaft haben wird.
Vier Torhüter streiten sich um einen Posten, wer letztlich die Nummer eins sein wird, dazu wollte sich Markus Weinzierl in der frühen Phase der Saisonvorbereitung nicht äußern. „Alle fangen bei null an und werden in den Testspielen auch Spielpraxis sammeln können“, äußert sich der Cheftrainer, wohl wissend, dass bis zum Beginn der Punktspiele Anfang August noch viel passieren kann. Verletzungen oder eine Formschwäche. Etwas anders sieht Zdenko Miletic die Situation. „Es ist wie in der Formel eins, einer steht in der ersten Startreihe, einer in der zweiten und die anderen dahinter.“ Der Augsburger Torwarttrainer fügt allerdings auch an: „Das bedeutet allerdings noch lange nicht, dass sie in dieser Reihenfolge auch ins Ziel kommen.“
Eines ist allerdings Fakt: Im Training arbeitet dieses Quartett unheimlich hart und konzentriert. Sie ackern und rackern, schuften und verausgaben sich fast völlig. Sehr zur Freude von Zdenko Miletic, 45, dem ehemaligen Bundesligatorhüter von Arminia Bielefeld, der sich ebenfalls voll engagiert und bei der einen oder anderen Übung zeigt, dass er von seiner Klasse kaum etwas eingebüßt hat.
Der Kampf um die Nummer eins verspricht jedenfalls in den kommenden Wochen, spannend zu bleiben. Doch bei aller Rivalität, das Klima unter den vier Konkurrenten scheint zu stimmen.