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FCA: FC Augsburg: Heftige Diskussionen um Hitz und ein anderer Orkan

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FC Augsburg: Heftige Diskussionen um Hitz und ein anderer Orkan

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    Daniel Baier (rechts) hatte Schiedsrichter Felix Zwayer am Pokalabend einiges mitzuteilen.
    Daniel Baier (rechts) hatte Schiedsrichter Felix Zwayer am Pokalabend einiges mitzuteilen. Foto: Fred Schöllhorn

    Die Vorbereitung auf das Punktspiel am Samstag (15.30 Uhr) beim Hamburger SV begann für die Spieler des FC Augsburg schon wenige Minuten nach dem 0:2-Pokal-Aus gegen die Bayern. Draußen in der Mixed-Zone gab es noch viel Gesprächsbedarf. Am meisten wurde über die schwere Robben-Verletzung diskutiert, da radelten sich die FCA-Spieler im großzügigen Gymnastikbereich ihrer Kabine bereits auf ihren Hometrainern die vorangegangenen intensiven 94 Minuten (inklusive Nachspielzeit) aus den strapazierten Waden.

    „Wir sind wahnsinnig marschiert, das hat viel Kraft gekostet, denn die Jungs haben alles rausgehauen“, erklärte FCA-Manager Stefan Reuter. Am Ende war aber durch Tore von Arjen Robben (4.) und Thomas Müller (78.) wie schon im Vorjahr im Achtelfinale Schluss.

    Trotzdem war es beeindruckend, mit welcher Unerschrockenheit die FCA-Spieler von der ersten Minute ihre Gegner permanent unter Druck setzten, hoch verteidigten, früh anliefen und in Zweikämpfe zwangen.

    Einer davon mit schweren Folgen. Denn während die FCA-Spieler radelten, lag Bayern-Star Arjen Robben in der Hessingparkklinik. Die Risswunde am Knie, die er nach dem unglücklichen und unnötigen (es war schon Abseits gepfiffen) Zusammenprall mit FCA-Torhüter Marwin erlitten hatte, wurde gespült, um sich nicht zu entzünden. Ein Schuhstollen von Hitz hatte den rechten Oberschenkelknochen eingedrückt und für eine massive Einblutung gesorgt. Sechs Wochen fällt Robben aus.

    Bayern-Fans wüteten auf der Facebook-Seite von Hitz

    Einige Bayern-Fans schäumten danach vor Wut, beschimpften den FCA in diversen Internet-Foren in allen Tonlagen und wüteten auf der Facebook-Seite von Hitz. Die Bayern-Spieler blieben hingegen gelassen: „Es war Aggressivität im Spiel, viel Emotion und Hitze. Aber nach dem Spiel haben wir uns die Hand gegeben – das ist in Ordnung“, sagte Torwart Manuel Neuer. Auch von Robben kam via Bayern-Homepage kein Vorwurf. „Natürlich bin ich bitter enttäuscht“, wird er zitiert, „ich war derzeit so gut drauf, ich habe mich auf jedes Spiel mit unserer Mannschaft gefreut. Nun das.“

    FCA-Trainer Markus Weinzierl verwahrte sich noch in der Pressekonferenz vehement gegen irgendwelche Unterstellungen: „Marwin wollte ihn in keinster Art und Weise verletzen. Ich wehre mich auch dagegen, dass es Programm oder Systematik von uns gewesen sei, dass wir so aggressiv waren. Wir haben einen Pokal-Fight abgeliefert, wir wollten gewinnen. Nicht mehr und nicht weniger.“

    Daniel Baiers intensives Zwiegespräch mit Schiedsrichter

    So sah es am Donnerstag auch Mittelfeldspieler Daniel Baier. Darum führte er auch einmal ein intensives Zwiegespräch mit Schiedsrichter Felix Zwayer: „Ich weiß nicht, ob jede Aktion für Bayern gepfiffen werden muss. Es gab viele Zweikämpfe, es war ein aggressives Spiel. Das mit Robben tut uns auch leid, aber es war längst abgepfiffen.“

    Damit war der Pokal für ihn, der so gern nach Berlin zum Finale wollte, abgehakt: „Das Spiel ist vorbei, wir haben es leider nicht geschafft, deswegen liegt jetzt der Fokus schon wieder auf der Bundesliga.“

    Orkan Xaver ist beim FC Augsburg vor dem HSV-Spiel ein Thema

    Dort geht es am Samstag nach Hamburg. Allerdings treibt im Norden der Republik gerade Orkan „Xaver“ sein Unwesen. Bisher soll alles planmäßig stattfinden, doch in der FCA-Kabine war die Wetterlage durchaus ein Thema. „Wenn man hört, dass alle Flüge von München nach Hamburg gecancelt wurden und dort die Schulen geschlossen haben, macht man sich schon seine Gedanken, was dort oben los ist“, berichtet Baier von den Gesprächen innerhalb der Mannschaft.

    Er hofft, „dass alles glattgeht und wir spielen. Wir sind heiß und wollen da weitermachen, wo wir in Berlin aufgehört haben. Wir wollen so viele Punkte holen wie möglich.“ Nach dem Spiel beim HSV folgen noch das Heimspiel gegen Braunschweig und das Spiel bei Eintracht Frankfurt. Gut möglich, dass sich zu den 17 Punkten noch der eine oder andere hinzugesellt. Denn das gute Auftreten gegen die Bayern war keine Pokal-Eintagsfliege, die schon des Öfteren einen Favoriten aus dem Pokal genervt hat.

    "In Hamburg durchaus eine Chance"

    Nein, das angstlose Fordern der trotz aller Verletzten immer noch üppigen Auswahl von Weltklasse-Fußballern ist Ausdruck einer kontinuierlichen Entwicklung vom Abstiegskandidaten hin zu einem ernst genommenen Mitglied der Bundesliga. Die Akklimatisierung nimmt in der dritten Saison immer mehr an Fahrt auf. Zuletzt schlug der FCA zu Hause Hoffenheim 2:0 und stibitzte mit einem 0:0 bei Hertha BSC einen Punkt. Ergebnisse, die Baier mutig machen: „Wir haben in Hamburg durchaus eine Chance, etwas zu holen. Die Liga ist ganz was anderes. Wir haben zuletzt zweimal zu null gespielt, wir haben vier Punkte geholt und wir haben gute Erfahrungen gemacht in Hamburg.“

    In der Bundesliga ist der FCA in der Hansestadt noch ungeschlagen. Nach einem 1:1 im Aufstiegsjahr gewann man in der vergangenen Saison mit 1:0.

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